Politik

Auftritt Stephen Bannon: Kein Dämon, eher ein typischer Polit-Lobbyist

Lesezeit: 1 min
24.02.2017 01:40
Stephen Bannon ist bei den Ultrakonservativen aufgetreten. Der Auftritt ist interessant, weil er zeigt: Der Dämon, zu dem die Medien Bannon stilisiert haben, ist er sicher nicht.
Auftritt Stephen Bannon: Kein Dämon, eher ein typischer Polit-Lobbyist

Mehr zum Thema:  
USA >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
USA  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Der Chefstratege von US-Präsident Donald Trump, Stephen Bannon, hat dessen Anhänger auf einen jahrelangen, täglichen „Kampf“ um die nationalkonservativen Werte der neuen Regierung eingeschworen. Bei einem seiner seltenen öffentlichen Auftritte sagte Bannon am Donnerstag vor tausenden Aktivisten bei der CPAC-Konferenz der Konservativen in der Nähe von Washington, die Medien seien die „Oppositionspartei“. Er ging davon aus, dass das Verhältnis zur Presse „immer schlechter“ werde.

„Wenn ihr denkt, sie werden uns das Land ohne Kampf zurückgeben, dann täuscht ihr euch schwer“, unterstrich der Chefstratege mit Blick auf die Medien. „Jeder Tag, jeder Tag wird ein Kampf sein.“ Die Medien seien gegen die „wirtschaftsnationale Agenda“ des Präsidenten. Als einen entscheidenden Moment zu Beginn der Präsidentschaft von Trump nannte er die Aufkündigung des Transpazifischen Freihandelsabkommens TPP.

Viele politische Beobachter echauffieren sich über Bannon, schon deshalb, weil er von sich sagt, er sei ein „economic nationalist“. Das Wort Nationalist gilt in ideologisch gefestigten Kreisen als die Vorstufe zum Nationalsozialismus und mithin als Tabu. So nannte eine „Widerstandsaktivistin“ in der Talkshow von Tucker Carlson Trump einen „zweiten Hitler“, der sogar schlimmer sei als Hitler, weil er über die Atombombe verfüge (sehr interessantes zweites Video).

Bannon trat zusammen mit dem Stabschef im Weißen Haus, Reince Priebus, bei der Konferenz auf. Priebus lobte, dass Trump die Partei der Republikaner und die Konservativen im Land wieder zusammengeführt habe.

Bannon wurde von den Medien zum Dämon aufgebaut. Sein Auftritt beim CPAC (Video am Anfang des Artikels) lässt ihn eher als typischen Polit-Lobbyisten erscheinen, der mit einigen Kernsätzen Pfründen für seine Kunden sichern möchte. Im Falle Trumps trichtert Bannon seinem Publikum ein, dass das Charisma Trumps darin bestehe, dass er seine Wahlversprechen einhalten werde. Es sagt viel über den Zustand der US-Demokratie, dass man für einen derartigen Allgemeinplatz bereits als Messias gefeiert oder als Teufel verdammt wird.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  
USA >

DWN
Politik
Politik Machtkampf in Ostasien: „Shangri-La“ im Zeichen der Konfrontation
08.06.2023

Der Machtkampf der USA mit China prägt die Sicherheitskonferenz Shangri-La Dialogue in Singapur. Für Ostasien steht viel auf dem Spiel....

DWN
Politik
Politik Rundfunkgebühr: Ministerpräsidenten erteilen neuen Geldforderungen klare Absage
08.06.2023

Die Forderung des SWR-Intendanten und derzeitigen Vorsitzenden der ARD, Kai Gniffke, nach einer Erhöhung der Rundfunkgebühren, stößt...

DWN
Finanzen
Finanzen Schweizer Parlament gibt grünes Licht für Credit-Suisse-Untersuchung
08.06.2023

Das Schweizer Parlament macht den Weg frei für eine Untersuchung zum Zusammenbruch der Credit Suisse. Nun müssen Bankmanager fürchten,...

DWN
Politik
Politik Faeser: „Müssen das Europa der offenen Grenzen retten“
08.06.2023

Vor dem Treffen der EU-Innenminister hat sich Nancy Faeser (SPD) für eine Reform des Asylsystems stark gemacht. Grüne und Linke warnen...

DWN
Politik
Politik Trump wegen Geheimunterlagen-Affäre im Visier der Ermittler
08.06.2023

Seit Monaten untersucht ein Sonderermittler den Fund streng geheimer Geheimdienstunterlagen bei Ex-Präsident Trump. Über den Stand der...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Unternehmensinsolvenzen: Vor allem junge Firmen sind betroffen
08.06.2023

Laut Institut für Wirtschaftsforschung (IWH) sind derzeit vor allem junge Unternehmen von der Pleite betroffen. Insgesamt ging rund ein...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Russlands hohe Öl-Exporte riskieren Streit mit OPEC
07.06.2023

Russland hat eigentlich eine Drosselung seiner Rohöl-Förderung angekündigt. Doch die Exporte auf dem Seeweg sind weiter stark. Nun...

DWN
Finanzen
Finanzen Digitaler Euro: Rechtsrahmen steht noch in diesem Monat
07.06.2023

Die Einführung eines digitalen Euro nimmt immer mehr an Fahrt auf. Dabei will die Europäische Kommission noch in diesem Monat Vorschläge...