Politik

Warnung an die USA: Iran testet Rakete im Golf von Oman

Der Iran hat am Golf von Oman erneut eine ballistische Rakete getestet. Der Iran lässt sich von den US-Drohungen nicht beeindrucken - vermutlich, weil man in Teheran sieht, dass Washington anderweitig beschäftigt ist.
11.03.2017 01:08
Lesezeit: 2 min

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Die halbamtliche iranische Nachrichtenagentur Fars berichtete am Donnerstag, dass die Revolutionsgarde des Landes am Golf von Oman  erneut erfolgreich eine ballistische Rakete getestet hat. Über die Straße von Hormuz wird der Golf von Oman mit dem Persischen Golf verbunden. General Amir Ali Hajizadeh, Chef der Luftfahrdivision der Revolutionsgarde, sagte, es sei ein Ziel aus einer Distanz von 155 Meilen getroffen worden.

Eingesetzt wurde eine seegestützte ballistische Rakete mit dem Namen „Hormuz 2“, berichtet Defense News. Die Rakete ähnelt ihrer Erscheinung nach der Anti-Schiffs-Rakete „Khalij-e-Fars“ („Persischer Golf“). Am Montag hatte der iranische Verteidigungsminister Hossein Dehqan eine Warnung ausgesprochen. Der Iran werden seine defensive Militärmacht im Falle einer Aggression gegen den Iran einsetzen, um den „Feind“ unvorbereitet zu treffen, zitiert die Tehran Times den Minister.

Die Warnung kam einen Tag, nachdem der Iran sein S-300-Boden-Luft-Raketenabwehrsystem erfolgreich getestet hatte. Das Raketenabwehrsystem hatte der Iran zuvor von Russland gekauft. Im kommenden Mai will der Iran eine heimische Version des S-300-Systems testen. Die heimische Version trägt den Namen „Bavar 373“. „Die S-300 ist ein System, das tödlich für unsere Feinde ist und unseren Himmel (Anm.d.Red. der iranische Luftraum) sicherer macht“, zitiert The Times of Israel den General der Luftverteidigung, Farzad Esmaili.

Die S-300 ist eines der modernsten Raketenabwehrsysteme der Welt und bietet weitreichenden Schutz vor Flugzeugen und Raketen. Das israelische Blatt berichtet, dass Israel eine lange Zeit lang versucht hatte, der Verkauf der S-300 von Russland an den Iran zu stoppen, da das System einen möglichen israelischen Angriff auf Teherans Atomanlagen verhindern könnte. Andere israelische Beamte haben wiederum ihre Bedenken geäußert, weil sie befürchten, dass auch Syrien oder die Hisbollah S-300-Raketen erhalten könnte.

Anfang der Woche hatten US-Präsident Donald Trump und der israelische Premier Benjamin Netanjahu ein Telefongespräch geführt. Die beiden Staatsmänner sprachen „ausführlich“ über die „Gefahren, die vom Iran ausgehen“, meldete das Büro des israelischen Premiers am Montag. Trump und Netanjahu hätten über die Notwendigkeit einer Zusammenarbeit gesprochen, um der iranischen Bedrohung zu begegnen, so das Büro. Die US-Marine hat eine große Präsenz im Persischen Golf, wo die Fünfte Flotte der US-Navy stationiert ist. Vor wenigen Tagen hatten iranische Schnellboote das US-Schiff USNS Invincible in der Straße von Hormuz dazu gezwungen, seinen Kurs zu ändern. Die USNS Invincible ist ein Beobachtungsschiff, das ballistische Raketenstarts verfolgen soll. Es war zunächst unklar, ob das Schiff die aktuellen Raketentests der Iraner beobachten und dokumentieren sollte, so The Times of Israel.

Die USA haben bereits damit begonnen, gemeinsam mit Israel und Saudi-Arabien eine Allianz gegen den Iran zu schmieden. Auch die Türkei soll ein Teil der Allianz werden.

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