Politik

Soros-Universität droht Schließung in Ungarn

Lesezeit: 1 min
30.03.2017 01:39
Der von George Soros gegründeten Zentraleuropäischen Universität in Ungarn droht die Schließung. Die Regierung Orban geht davon aus, dass es sich dabei um eine subversiv agierende Einrichtung handelt.
Soros-Universität droht Schließung in Ungarn

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

+++Werbung+++

[vzaar id="2845103" width="600" height="338"]

Die mit Geld des US-amerikanischen Milliardärs George Soros betriebene Zentraleuropäische Universität (Central European University/CEU) in Budapest bekommt Druck von der ungarischen Regierung, berichtet die dpa. Geplante Änderungen des Hochschulunterrichtsgesetzes würden den Fortbestand der Einrichtung nicht mehr ermöglichen, hieß es in einer Stellungnahme der CEU, die diese am Mittwoch in Budapest verbreitete.

Dem ungarischen Bildungsminister Zoltan Balog zufolge stelle die Universität ein Problem für „die nationale Sicherheit“ dar, berichtet Bloomberg. Es müsse sichergestellt werden, dass die von der Universität angebotenen Kurse mit den „außenpolitischen Prioritäten“ des Landes in Einklang stünden.

Die CEU wurde 1991 von dem ungarischstämmigen US-Milliardär George Soros gegründet. Sie bietet Postgraduierten-Lehrgänge an und strahlt weit in den Raum der ex-kommunistischen Länder aus. Seit ihrer Gründung haben 14.000 Studenten die CEU absolviert, unter ihnen zahlreiche heutige Spitzenkräfte aus Politik und Wirtschaft in Mittel- und Südosteuropas und der Region der ehemaligen Sowjetunion. Die ungarische Regierung geht offenbar davon aus, dass es sich bei diesen Netzwerken um geopolitisch zu instrumentalisierende Strukturen handelt. „Soros hat die CEU nach dem Zusammenbruch des Kommunismus im Jahr 1991 gegründet, um eine neue Generation von politischen Führern auszubilden, die für Demokratie einstehen“, schreibt Bloomberg.

Soros wird vorgeworfen, direkt als Finanzier in politischen Umstürzen in den vergangenen Jahren involviert gewesen zu sein. Einrichtungen seines weit verzweigten Netzwerkes wurden bereits in Russland und Usbekistan geschlossen, während andere Staaten wie Israel und China die Tätigkeit seiner Organisationen eingeschränkt haben. In Deutschland finanziert die Open Society Foundation von Soros unter anderem die als Zensurbehörde bei Facebook zum Einsatz kommende Organisation Correctiv. 


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Eine Welt ohne Europa?
04.05.2024

Der Krieg in der Ukraine und die Spannungen im Nahen Osten gefährden die Zukunftsfähigkeit der EU. Nun steht sie an einem Scheideweg:...

DWN
Politik
Politik Angriff auf SPD-Europapolitiker: Matthias Ecke in Dresden schwer verletzt
04.05.2024

Schockierende Gewalt: SPD-Europaspitzenkandidat Matthias Ecke wurde brutal angegriffen. Politiker verurteilen den Angriff als Attacke auf...

DWN
Finanzen
Finanzen Platzt die ETF-Blase – was dafür, was dagegen spricht
04.05.2024

Kaum eine Investmentform konnte in den zurückliegenden Jahren die Gunst der Anleger derart erlangen wie dies bei Exchange Traded Funds,...

DWN
Immobilien
Immobilien Streikwelle auf Baustellen droht: Gewerkschaft kündigt Massenstreiks an
04.05.2024

Die Bauindustrie steht vor Massenstreiks: Gewerkschaft kündigt flächendeckende Arbeitsniederlegungen mit rund 930.000 Beschäftigten an.

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Chinas Einfluss in Südostasien: Herausforderung für deutsche Firmen
04.05.2024

Deutsche Unternehmen suchen verstärkt nach Alternativen zum chinesischen Markt und richten ihr Augenmerk auf die aufstrebenden...

DWN
Technologie
Technologie CO2-Speicherung: Vom Nischenthema zum Wachstumsmarkt
04.05.2024

Anreize durch die Politik, eine neue Infrastruktur und sinkende Kosten: CO2-Speicherung entwickelt sich zusehends vom regionalen...

DWN
Politik
Politik Wahljahr-Turbulenzen: Biden im Kreuzfeuer der Gaza-Proteste
04.05.2024

Seit Monaten sind bei fast jedem öffentlichen Auftritt von Präsident Joe Biden propalästinensische Demonstrationen zu sehen, die sich im...

DWN
Politik
Politik Mindestlohn: Neues Streitthema köchelt seit dem Tag der Arbeit
04.05.2024

Im Oktober 2022 wurde das gesetzliche Lohn-Minimum auf zwölf Euro die Stunde erhöht. Seit Jahresanfang liegt es bei 12,41 Euro, die von...