Politik

Zahl der Unterbeschäftigten steigt in Deutschland

Die Zahl der Unterbeschäftigten ist in Deutschland im März gestiegen. Dieser Wert trübt die Tatsache, dass die Arbeitslosenzahl gesunken ist.
01.04.2017 02:34
Lesezeit: 1 min

Die Bundesagentur für Arbeit registrierte im März rund 2,662 Millionen Arbeitslose, wie die Behörde am Freitag in Nürnberg mitteilte. Das seien etwa 100.000 Menschen weniger als noch im Februar und etwa 183.000 weniger als vor einem Jahr. Die Frühjahrsbelebung setzte damit stärker ein als üblich. In den Vorjahren war die Arbeitslosenzahl im März im Schnitt um gut 78.000 Menschen gesunken. Dadurch fiel die Arbeitslosenquote von Februar auf März um 0,3 Prozentpunkte auf aktuell 6,0 Prozent.

Die breiter gefassten Zahlen zur Unterbeschäftigung hingegen stiegen im Vergleich zum März 2016 um 18.000 an. „Wir haben die Quoten zur Unterbeschäftigung eingeführt, um auf die öffentliche Kritik zu reagieren, wonach die offiziellen Arbeitslosenzahlen beispielsweise Menschen in Fort- und Weiterbildungen ausklammern und dadurch den Gesamteindruck auf dem Arbeitsmarkt unzureichend darstellen“, sagte eine Sprecherin der Bundesagentur für Arbeit den Deutschen Wirtschafts Nachrichten. Insgesamt belief sich die Unterbeschäftigung im März auf 3.688.000 Personen. Der Anstieg sei darauf zurückzuführen, dass die Entlastung durch Arbeitsmarktpolitik insbesondere für Flüchtlinge gegenüber dem Vorjahr ausgeweitet wurde, schreibt die Arbeitsagentur in ihrem Pressebericht. In der Zahl der Unterbeschäftigten sind die offiziellen Arbeitslosen inbegriffen.

Die Unterbeschäftigung setzt sich folgendermaßen zusammen: Sie enthält die monatlich veröffentlichte Zahl der bei Arbeitsagenturen oder Jobcentern gemeldeten Arbeitslosen plus Personen, die im weiteren Sinn arbeitslos sind (zum Beispiel die sich in Maßnahmen zur beruflichen Eingliederung befinden) plus Personen, die nahe am Arbeitslosenstatus sind (zum Beispiel Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen oder kurzfristige Arbeitsunfähigkeit) plus Personen, die weit weg vom Arbeitslosenstatus sind (zum Beispiel Kurzarbeiter), schreibt die Bundesagentur.

Einen kräftigen Zuwachs im Vergleich zum Vorjahr gab es bei der Zahl der Erwerbstätigen und sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ist die Zahl der erwerbstätigen Menschen um 50.000 auf insgesamt 43,63 Millionen Menschen gestiegen. Dabei nahm vor allem die Anzahl der Personen mit sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung zu, berichtet die dpa.

Trotz der abnehmenden Arbeitslosigkeit stieg die Zahl der offenen Stellen auch im März weiter an. Sie liegt derzeit bei 691.924. Im Vormonat Februar waren es noch 674.661 und im März 2016 634.516 Stellen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Drogeriehandel: Wie dm, Rossmann und Müller den Lebensmittelmarkt verändern
03.07.2025

Drogeriemärkte verkaufen längst nicht mehr nur Shampoo und Zahnpasta. Sie werden für Millionen Deutsche zur Einkaufsquelle für...

DWN
Technologie
Technologie KI-Gesetz: Bundesnetzagentur startet Beratungsservice für Unternehmen
03.07.2025

Die neuen EU-Regeln zur Künstlichen Intelligenz verunsichern viele Firmen. Die Bundesnetzagentur will mit einem Beratungsangebot...

DWN
Panorama
Panorama Sprit ist 40 Cent teurer an der Autobahn
03.07.2025

Tanken an der Autobahn kann teuer werden – und das oft völlig unnötig. Eine aktuelle ADAC-Stichprobe deckt auf, wie groß die...

DWN
Politik
Politik Brüssel kapituliert? Warum die USA bei den Zöllen am längeren Hebel sitzen
03.07.2025

Die EU will bei den anstehenden Zollverhandlungen mit den USA Stärke zeigen – doch hinter den Kulissen bröckelt die Fassade. Experten...

DWN
Finanzen
Finanzen USA dominieren die Börsen
03.07.2025

Die Börsenwelt bleibt fest in US-Hand, angeführt von Tech-Giganten wie Nvidia und Apple. Deutsche Unternehmen spielen nur eine...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Pokémon-Karten als Geldanlage: Hype, Blase oder Millionen-Geschäft?
03.07.2025

Verstaubte Karten aus dem Kinderzimmer bringen heute tausende Euro – doch Experten warnen: Hinter dem Pokémon-Hype steckt eine riskante...

DWN
Finanzen
Finanzen Politische Unsicherheit: Warum Anleger jetzt Fehler machen
03.07.2025

Trumps Kurs schürt Unsicherheit an den Finanzmärkten. Wie Anleger jetzt kühlen Kopf bewahren und welche Fehler sie unbedingt vermeiden...

DWN
Politik
Politik Keine Stromsteuersenkung: Harsche Kritik der Wirtschaftsverbände
03.07.2025

Die Strompreise bleiben hoch, die Entlastung fällt kleiner aus als versprochen. Die Bundesregierung gerät unter Druck, denn viele Bürger...