Politik

Gewerkschaft ruft Coca-Cola-Mitarbeiter in Deutschland zu Streik auf

Tausende Coca-Cola-Arbeiter könnten in den kommenden Wochen an den deutschen Standorten in den Ausstand treten.
05.04.2017 02:53
Lesezeit: 1 min

+++Werbung+++

[vzaar id="2845103" width="600" height="338"]

Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) ruft in den beiden kommenden Wochen rund 8000 Beschäftigte an allen 37 Coca-Cola-Standorten in Deutschland zu Warnstreiks auf. Den Auftakt machten am Montag Mitarbeiter an den Standorten in Memmingen in Bayern und Ravensburg in Baden-Württemberg, wie die NGG mitteilte.

Ende Januar hatte die NGG die Tarifverhandlungen mit Coca-Cola bereits in der ersten Runde abgebrochen. „Die Arbeitgeberseite hat ein Angebot vorgelegt, das so nicht verhandlungsfähig ist“, sagte eine Sprecherin der NGG. Vorgeschlagen wurde demnach eine Entgelterhöhung um 1,3 Prozent.

Eine Coca-Cola-Sprecherin sagte, in den Verhandlungen sei eine Entgelterhöhung von durchschnittlich 2,5 Prozent angeboten worden, „ein Angebot, das wir für fair und gut halten“. Dieses setze sich zusammen aus einer Entgeltsteigerung von 1,3 Prozent sowie einer Erhöhung des Urlaubsgelds auf 900 Euro und einer Steigerung des Arbeitnehmerzuschusses zur Altersvorsorge um 200 Euro. Diese weiteren Leistungen entsprächen einer zusätzlichen Erhöhung von im Schnitt 1,2 Prozent, sagte die Unternehmenssprecherin.

Die NGG fordert hingegen keine prozentuale Steigerung, sondern eine Erhöhung aller Entgelte um 160 Euro, „um die Schere zu den unteren Entgeltgruppen ein bisschen zu schließen“, sagte eine NGG-Sprecherin. Außerdem sollten die Ausbildungsvergütungen um 100 Euro pro Monat angehoben werden. Durch die Umstrukturierungen bei Coca-Cola und den damit verbundenen Arbeitsplatzabbau in Deutschland sei die Arbeitsbelastung für die verbleibenden Beschäftigten stark angestiegen, erklärte die NGG.

Mit ihrer Teilnahme an den Warnstreiks würden die Beschäftigten „ihre Verärgerung über die geringe Wertschätzung ihrer Arbeit deutlich zum Ausdruck bringen“, erklärte NGG-Verhandlungsführer Freddy Adjan. Sollte Coca-Cola nicht bald ein besseres Angebot vorlegen, behalte sich die NGG weitere Arbeitskampfmaßnahmen vor und beginne mit den Vorbereitungen für eine Urabstimmung und für unbefristete Streiks, hieß es. Eine Coca-Cola-Sprecherin sagte, das Unternehmen sei jederzeit bereit, das Gespräch mit den Arbeitnehmern wieder aufzunehmen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Neues Werk für NATO-Kampfjet: Rheinmetall startet Produktion in NRW
01.07.2025

Der Rüstungskonzern Rheinmetall hat in Weeze (Nordrhein-Westfalen) eine hochmoderne Fertigungsanlage für Bauteile des Tarnkappenbombers...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Investitionsstau: Kaputte Straßen, marode Schulen – Kommunen am Limit
01.07.2025

Viele Städte und Gemeinden stehen finanziell mit dem Rücken zur Wand: Allein die Instandhaltung von Straßen, Schulen und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Alt gegen Jung: Wie die Generation Z das Arbeitsleben umkrempelt – und was zu tun ist
01.07.2025

Alt gegen Jung – und keiner will nachgeben? Die Generationen Z und Babyboomer prallen aufeinander. Doch hinter den Vorurteilen liegen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Arbeitsmarkt ohne Erholung im Juni: Warten auf den Aufschwung
01.07.2025

Die erhoffte Belebung des Arbeitsmarkts bleibt auch im Sommer aus: Im Juni ist die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland nur minimal um...

DWN
Politik
Politik Schlachtfeld der Zukunft: Die Ukraine schickt ihre Kampfroboter ins Gefecht
01.07.2025

Die Ukraine setzt erstmals schwere Kampfroboter an der Front ein. Während Kiew auf automatisierte Kriegsführung setzt, treiben auch...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnen bleibt Luxus: Immobilienpreise steigen weiter deutlich
01.07.2025

Die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland sind erneut gestiegen. Laut dem Statistischen Bundesamt lagen die Kaufpreise für Häuser und...

DWN
Politik
Politik Trump und Musk im Schlagabtausch: Streit um Steuerpläne und neue Partei eskaliert
01.07.2025

Die Auseinandersetzung zwischen US-Präsident Donald Trump und dem Tech-Milliardär Elon Musk geht in die nächste Runde. Am Montag und in...

DWN
Politik
Politik Dänemark übernimmt EU-Ratsvorsitz – Aufrüstung dominiert Agenda
01.07.2025

Dänemark hat den alle sechs Monate rotierenden Vorsitz im Rat der EU übernommen. Deutschlands Nachbar im Norden tritt damit turnusmäßig...