Politik

Schwerer Terror-Anschlag gegen Kopten in Ägypten

Lesezeit: 1 min
09.04.2017 16:31
Beim schwersten Angriff auf Christen in Ägypten seit Jahren wurden Dutzende Menschen getötet.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

[vzaar id="9827753" width="600" height="338"]

Bei Bombenanschlägen auf zwei koptische Kirchen, die staatlichen Medien zufolge durch Selbstmordattentäter verursacht wurden, starben am Palmsonntag mindestens 36 Menschen, mehr als 100 wurden verletzt.

Es handelt sich um die schwersten Anschläge auf die christliche Minderheit in Ägypten seit Jahren. Das Oberhaupt der koptisch-orthodoxen Kirche, Papst Tawadros II., entging dem Terror in Alexandria unverletzt.

Am Morgen des Palmsonntag zündete zunächst ein Sprengsatz in der koptischen Kirche St. Georg in der nordägyptischen Stadt Tanta. Dort wurden mindestens 25 Menschen getötet und 78 verletzt, wie das Staatsfernsehen berichtete. An dem christlichen Feiertag war die Kirche zur Messe gut besucht. St. Georg ist dem Staatsfernsehen zufolge das größte christliche Gotteshaus der Region im Nildelta. Im Internet kursierende und im Fernsehen ausgestrahlte Videos zeigten einen blutverschmierten Boden.

Wenige Stunden später sprengte sich den Angaben zufolge ein zweiter Selbstmordattentäter außerhalb einer Kirche in der ägyptischen Hafenstadt Alexandria in die Luft. Hier seien wenigstens elf Menschen getötet und weitere 35 verletzt worden, teilte das Gesundheitsministerium in Kairo mit. Der Attentäter war der staatlichen Zeitung «Al-Ahram» zufolge zuvor am Einlass in die St. Markus Kirche gehindert worden.

Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat die Anschläge in Ägypten für sich reklamiert. Die Explosionen in Tanta und Alexandria mit Dutzenden Toten seien von den Dschihadisten verübt worden, berichtete das IS-Sprachrohr Amak am Sonntag.

Die Mitteilung kann nicht unabhängig auf Echtheit überprüft werden.

Die Terrormiliz IS, deren Ableger im Norden der ägyptischen Sinai-Halbinsel aktiv ist, hatte schon im Dezember einen ähnlichen Anschlag für sich reklamiert. Damals waren fast 30 Menschen durch einen Selbstmordattentäter in einer Kirche in Kairo getötet worden. In Propagandavideos hatte der IS zuletzt Angriffe auf Christen angekündigt.


Mehr zum Thema:  

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Verträge: Nach dem KaDeWe sind auch Oberpollinger und Alsterhaus gerettet
26.07.2024

Die berühmten Flaggschiffe der deutschen Warenhäuser scheinen nach der Pleite des Immobilien-Hasardeurs René Benko endlich gerettet zu...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Hilfsgelder von Russland: EU gibt Erträge aus dem eingefrorenen Vermögen frei
26.07.2024

Die Europäische Union hat jetzt die ersten Zinserträge aus dem im Westen eingefrorenem russischen Staatsvermögen freigegeben. Die...

DWN
Politik
Politik Der Chefredakteur kommentiert: Islamisches Zentrum Hamburg - ein längst überfälliges Verbot, Frau Faeser!
26.07.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Bundeskanzler Scholz zu irregulärer Migration: „Die Zahlen müssen runter“
26.07.2024

Erwerbsmigration nach Deutschland sei erwünscht, meint der Kanzler. Problematisch findet er unerlaubte Einreisen. Eine Innenexpertin der...

DWN
Panorama
Panorama ADAC warnt: Es droht schlimmstes Stau-Wochenende der Saison
26.07.2024

Wer nun in den Urlaub fährt, sollte etwas mehr Zeit einplanen und mitunter starke Nerven haben. Der ADAC rechnet mit vielen Staus. Lassen...

DWN
Politik
Politik Außenministerin Baerbock: Seegerichtshof in Hamburg wird an Bedeutung gewinnen
26.07.2024

In Hamburg informiert sich die Außenministerin bei ihrer Sommerreise über die Arbeit des Internationalen Seegerichtshofs. Anschließend...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB nach Stresstest: Banken haben Verbesserungsbedarf bei Cyber-Angriffen
26.07.2024

Seit der Finanzkrise 2008 wird genauer hingeschaut bei den Banken. Im Euroraum müssen sich die Institute nach Einschätzung der...

DWN
Politik
Politik Verfassungsschutz weist auf russische Sabotageversuche hin
26.07.2024

Der deutsche Inlandsgeheimdienst beobachtet schon länger verstärkte russische Geheimdienstaktivitäten. Neue Hinweise veranlassen ihn...