Politik

Nach Gipfel: China könnte in US-Infrastruktur investieren

Lesezeit: 2 min
10.04.2017 01:59
Dieser Artikel ist nur für DWN-Abonnenten zugänglich. Bitte loggen Sie sich ein oder registrieren Sie sich unter „Gratismonat beginnen“.
Nach Gipfel: China könnte in US-Infrastruktur investieren

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

[vzaar id="9832239" width="600" height="338"]

China will den USA einen besseren Marktzugang für Investitionen in den chinesischen Finanzsektor anbieten und den Import von amerikanischem Rindfleisch erlauben. Dies seien die ersten Ergebnisse des Gipfeltreffens von US-Präsident Donald Trump mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping, berichtet die FT. Damit wollen die Chinesen fürs erste einen Handelskrieg abzuwenden, zitiert die FT chinesische und US-Beamte, die an Gesprächen zwischen den beiden Regierungen beteiligt waren.

Trump und Xi beschlossen bei ihrem ersten Treffen in Florida, dass sie zügig Handelsverhandlungen anstreben, um Ergebnisse innerhalb von 100 Tagen zu produzieren. Die beiden ersten Zugeständnisse für Finanzen und Rindfleisch sind relativ schmerzfrei für Peking.

Gegenwärtig können ausländische Investoren keine Mehrheitsbeteiligung an Wertpapieren und Versicherungsgesellschaften in China halten. Die größten Unternehmen des Landes in diesen Sektoren, wie z. B. Citic Securities und China Life Insurance, haben in den vergangenen 15 Jahren eine enorme Größe erreicht, seit China der WTO beigetreten ist. Die chinesischen Finanzunternehmen sind zu veritablen globalen Playern geworden.

Die positiven Signale werden verstärkt vom chinesischen Wunsch, mehr in den USA zu investieren und die Investments besser geschützt zu sehen. Die chinesischen Investitionen betrugen im Jahr 2016 bereits 45 Milliarden Dollar. Die Amerikaner wollen, dass die Chinesen ihre Schutzzölle von 25 Prozent gegen ausländische Autos aufgeben. Die Chinesen wollen dagegen, dass die USA die Sperre für High-Tech-Exporte nach China aufheben.

Interessant ist in diesem Zusammenhang eine kleine Beobachtung, die der Economist gemacht hat: Die chinesische Investitionsbank AIIB ist demnach nicht nur für Investments in die Neue Seidenstraße zuständig, sondern will weltweit investieren. Dies könnte für Trump interessant sein, weil er die US-Infrastruktur ankurbeln möchte, die Investitionen aber wegen der gescheiterten Gesundheitsreform, der nicht vorhandenen Steuerreform und wegen der hohen Verschuldung nicht aus eigener Kraft stemmen kann.

Sollte sich aus dem ersten Treffen, über das Trump sich zwar positiv, aber nicht euphorisch geäußert hat, tatsächlich eine breite Zusammenarbeit entstehen, würde das den Druck auf Großbritannien und die EU erhöhen: Die Briten wollen schon längst einen Freihandelsdeal mit China, sind aber wegen ihrer EU-Mitgliedschaft nur sehr eingeschränkt handlungsfähig. Die EU ist mit dem Austritt Großbritanniens voll beschäftigt und wegen der internen Streitigkeiten ebenfalls nur bedingt einsatzbereit.

Der Konflikt zwischen London und Washington könnte besonders interessant werden: Die USA hatten unter Obama vergeblich versucht, den Briten die Beteiligung an der AIIB zu untersagen. 

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..
Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Ratgeber
Ratgeber Die neuen, elektrifizierten Honda-Modelle

Komfort, Leistung und elektrische Antriebe – das gibt es alles mit den brandneuen Honda-Modellen als E-Auto, Plug-in-Hybrid und...

DWN
Politik
Politik Bund der Steuerzahler: Die Schuldenbremse ist unverzichtbar
01.12.2023

Der Präsident des Bundes der Steuerzahler, Reiner Holznagel, hält die Schuldenbremse in ihrer gegenwärtigen Form für unverzichtbar. Im...

DWN
Politik
Politik Israel jagt Hamas mit Superbombe
02.12.2023

Die Vereinigten Staaten haben Israel hundert sogenannte Blockbuster-Bomben geliefert, mit denen Israel die Terroristen der Hamas in den...

DWN
Politik
Politik Haushaltskrise: Wo Finanzminister Lindner den Rotstift ansetzen will
02.12.2023

Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat erstmals konkretisiert, in welchen Bereichen er Einsparungen für möglich hält, um die...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Die Verwalter des Wohlstands sind mit ihrem Latein am Ende angekommen
02.12.2023

In Deutschland und Österreich sinkt die Wirtschaftsleistung. Was ist passiert? Welche geheimnisvollen, bösen Mächte sind da am Werk,...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Europas Petrochemie steht mit dem Rücken zur Wand
01.12.2023

Die petrochemische Industrie in Europa gerät in schweres Fahrwasser. Wenn von Seiten der Politik nicht rasch und grundlegend...

DWN
Finanzen
Finanzen Anleger ignorieren Warnungen der EZB, wetten auf Zinssenkung
01.12.2023

Entgegen allen Warnungen der EZB wetten die Märkte auf baldige Zinssenkungen. Damit stellen die Geldpolitik auf eine harte Probe. Gibt...

DWN
Finanzen
Finanzen Raus aus den Schulden – Wie mit Kreditkarten-, Immobilien- und Konsumschulden umgehen?
02.12.2023

Gerade in der aktuellen Wirtschaftslage steigt für viele Menschen das Risiko einer Überschuldung enorm, da Zinsen steigen, Arbeitsplätze...

DWN
Finanzen
Finanzen Deutsche Banken fordern ein Comeback der Verbriefungen
01.12.2023

Nachdem schon Commerzbank-Chef Knof ein Ende ihrer Stigmatisierung gefordert hat, macht sich nun auch Deutsche-Bank-Chef Sewing für...