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Harte Zeiten für Opel: Rote Zahlen vor Übernahme durch Peugeot

Opel geht mit tiefroten Zahlen in die Übernahme durch Peugeot. (Dieser Artikel ist nur für Abonnenten zugänglich)
28.04.2017 23:47
Lesezeit: 1 min

Opel steckt vor der Übernahme durch den französischen Rivalen PSA Peugeot Citroen weiter in den roten Zahlen fest. Die amerikanische Mutter General Motors (GM) wies am Freitag im Europageschäft für das erste Quartal einen Betriebsverlust von 201 Millionen Dollar aus. Vor Jahresfrist gab es noch ein fast ausgeglichenes Ergebnis. In den Monaten danach machten negative Währungseffekte durch das britische Votum für einen EU-Austritt Opel einen Strich durch die Rechnung, erstmals seit 1999 auf Jahresbasis wieder schwarze Zahlen zu schreiben.

Der negative Trend setzte sich zu Jahresbeginn 2017 fort. Opel-Chef Karl-Thomas Neumann sagte, das neuerliche Minus sei auf Währungseffekte wie die Schwäche des englischem Pfunds und der türkischen Lira zurückzuführen, außerdem auf hohe Investitionen in neue Modelle. Opel bringt in diesem Jahr die Geländewagen Crossland X und Grandland X auf den Markt, die zusammen mit Peugeot entwickelt wurden. Für die nächsten Monate verbreitete er in einem Brief an die Belegschaft Zuversicht: Durch die neuen Modelle habe Opel die Chance, der Konkurrenz Kunden abzujagen. Ob Opel die Wende 2017 schafft, ist angesichts der Währungseffekte allerdings unwahrscheinlich. Damit richten sich die Hoffnungen auf 2018.

Die Detroiter Konzernmutter GM hatte nach immer neuen Verlusten zuletzt die Reißleine gezogen und will ihr Europageschäft mit Opel und der britischen Schwester Vauxhall an Peugeot verkaufen. Die Franzosen wollen damit näher an Europas Branchenprimus Volkswagen heranrücken. Peugeot will die Kosten durch die Vereinheitlichung von Fahrzeug-Architekturen senken und den Absatz durch weitere Modelle in den nächsten Jahren steigern. So soll Opel langfristig profitabel werden.

Während sich in Europa keine rasche Besserung abzeichnet, legte General Motors konzernweit im ersten Quartal deutlich zu. Der Umsatz des führenden amerikanischen Autobauers kletterte um 10,6 Prozent auf 41,2 Milliarden Dollar. Der Nettogewinn stieg sogar um ein Drittel auf 2,6 Milliarden Dollar. Dazu trugen starke Absätze auf dem Heimatmarkt im Geschäft mit Pick-ups und Geländewagen sowie Kostensenkungen bei. Den mit Abstand größten Teil seines Gewinns fuhr General Motors in den USA ein.

Bei Anlegern kamen die Quartalszahlen gut an. GM-Aktien legten an der New Yorker Börse fast zwei Prozent zu.

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