Politik

1.500 Verletzte bei Massen-Panik in Turin

In Turin ist es zu einer Massenpanik gekommen, 1.500 Menschen wurden verletzt. Die Ursache ist noch ungeklärt.
04.06.2017 10:26
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

In Turin ist es beim Public Viewing während des Champions-League-Finals zu einer Massenpanik mit mehr als 1500 Verletzten gekommen. Drei Menschen wurden schwerst verletzt, teilte die Präfektur am Sonntag in der norditalienischen Stadt mit. Die Masse sei von einer "Angstpsychose" vor einem Terrorangriff ergriffen gewesen. Nach Medienangaben wurde ein sieben Jahre altes Kind lebensgefährlich verletzt.

Am Samstagabend war es auf dem zentralen Platz San Carlo, auf dem rund 30 000 Menschen gewesen sein sollen, zu einer Panik gekommen. Was genau die Flucht auslöste, muss noch ermittelt werden. Nach ersten Angaben des Polizeipräsidenten könnte ein Knallkörper explodiert sein.

Auslöser der Panik war laut Reuters offenbar ein lauter Knall. Der Corriere della Sera schreibt, es sei ein sehr großer Knallkörper explodiert. Danach sei ein Teil einer Brüstung einer Tiefgarage eingestürzt. Ein Zeuge sagte, darauf habe Umstehende "Eine Bombe!" gerufen, worauf die Panik ausbrach.

Die Polizei sagte, sie habe keine Hinweise auf andere Gründe. Die Staatsanwaltschaft nahm Ermittlungen auf.

"Eine Paniksituation auf einem öffentlichen Platz in den Griff zu bekommen, ist besonders komplex in einem internationalem Klima der Sorge", sagte der Turiner Präfekt Renato Saccone.

Die meisten Menschen hätten Schnittwunden erlitten, erklärte ein Arzt vor Ort der Turiner Zeitung La Stampa. Der gesamte Platz war mit Glasscherben und Schuhen übersäht. Auf Fotos sah man Menschen, die sich auf ein Kioskdach geflüchtet hatten.

Der Trainer der italienischen Nationalmannschaft, Giampiero Ventura, sprach von einem "dramatischen Ereignis".

"Ich bin erschüttert von dem, was gestern auf dem Platz San Carlo passiert ist und stehe den betroffenen Menschen nahe", schrieb Turins Bürgermeisterin Chiara Appendino auf Twitter. Es wurden Vorwürfe an die Organisatoren des Massenevents laut - zum Beispiel, wie es sein konnte, dass Knallkörper und Glasflaschen auf dem Platz zugelassen waren oder warum es keine besseren Kontrollen gab.

Der Präsident von Juventus Turin, Andrea Agnelli, drückte den Verletzten seine Solidarität aus. Die Mannschaft um Nationalspieler Sami Khedira und Kapitän Gianluigi Buffon kam am Sonntag in Turin an und wurde von Hunderten Fans trotz der Niederlage jubelnd empfangen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Trump: Wir schicken Waffen, die NATO zahlt
11.07.2025

Erst Stopp, dann Freigabe: Trump entscheidet über Waffen für Kiew – und kündigt neue Schritte gegen Russland an. Bezahlen will er das...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Shitstorm im Joballtag: Hate Speech am Arbeitsplatz explodiert – was Unternehmen jetzt tun müssen
11.07.2025

Hassrede hat den Mittelstand erreicht – von Social Media bis ins Kundengespräch. Wo endet Meinungsfreiheit, wo beginnt...

DWN
Politik
Politik Milliardenschwere Steuerentlastungen für Unternehmen: Bundesrat macht Weg frei für Wachstumspaket
11.07.2025

Deutschland steht wirtschaftlich unter Druck. Das Wachstumspaket der Bundesregierung soll neue Investitionen anregen und Unternehmen...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis aktuell im Plus: Zwischen Zollstreit, Zinspolitik und charttechnischer Entscheidung
11.07.2025

Der Goldpreis schwankt – zwischen geopolitischer Unsicherheit, robuster US-Wirtschaft und charttechnischen Signalen. Anleger fragen sich:...

DWN
Politik
Politik Generälin über Krieg mit Russland: Ist Lettland die Schwachstelle der NATO?
11.07.2025

NATO-Generälin Jette Albinus rechnet mit russischem Angriff auf Lettland. Der Einsatz wäre kein Afghanistanszenario – sondern ein Kampf...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX-Kurs unter Druck: Sorgen um US-Zölle dämpfen Rekordlaune
11.07.2025

Nach seinem Rekordhoch gerät der DAX-Kurs zum Wochenausklang unter Druck. Drohende Zölle aus den USA und schwache Unternehmensdaten...

DWN
Politik
Politik Zölle auf Wein? Deutsche Winzer blicken mit Sorge auf mögliche US-Zölle
11.07.2025

Strafzölle in Höhe von 200 Prozent auf Weinimporte aus der EU – mit diesem Szenario hatte US-Präsident Donald Trump noch im April...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Insolvenzen: Deutschlands Pleitewelle hält an – ein Blick auf Ursachen und Folgen
11.07.2025

Die Zahl der Insolvenzen in Deutschland steigt weiter – wenn auch etwas langsamer. Trotzdem deuten aktuelle Daten auf tiefgreifende...