Finanzen

Europas Unternehmen in Sorge um Top-Investor Katar

Lesezeit: 2 min
07.06.2017 01:15
Die Turbulenzen in Katar könnten Auswirkungen auf viele europäische Unternehmen haben. Der Staatsfonds des Emirats ist massiv investiert.

Mehr zum Thema:  
Auto >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Auto  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Der aktuelle Konflikt zwischen Saudi-Arabien und Katar könnte sich auf die wirtschaftspolitische Handlungsfähigkeit von Katar im Ausland auswirken. Katar ist weltweit einer der wichtigsten Investoren. Der Staatsfonds Qatar Investment Authority (QIA) hat bisher weltweit Investitionen von 335 Milliarden Dollar durchgeführt, berichtet CNBC.

Nach einer Aufstellung der Zeitung Hürriyet liegt Katar in der Liste der größten Investoren der Welt auf Platz 14. Das Investitionsvolumen bei Siemens, Glencore und VW liegt bei 18 Milliarden Dollar. Volkswagen sagte den Deutschen Wirtschafts Nachrichten, man hoffe auf eine baldige Lösung des Konflikts. 

Beim Mode-Riesen Valentino hat die QIA bisher 857 Millionen Dollar investiert. Die QIA hält 70 Prozent am französischen Fußballclub Paris Saint-Germain und hatte dafür 35 Millionen Dollar ausgegeben. Zudem ist die QIA der Sponsor der Clubs FC Barcelona.

Weiterhin hat die QIA Auslands-Investitionen von 6,83 Milliarden Dollar bei Rosneft, 2,33 Milliarden Dollar bei Royal Dutch Shell, zwei Milliarden Dollar bei Total, fünf Milliarden Dollar beim malaysischen Energie-Riesen Pengerang Integrated Petroleum Complex und 2,9 Milliarden Dollar bei Iberdola.

Im Medienbereich hat die QIA 3,7 Milliarden Dollar bei der Lagardere Group, 1,2 Milliarden Dollar bei Digitürk, eine Milliarde Dollar bei Miramax und 354 Millionen Dollar bei Vivendi investiert.

Im Einzelhandels-Sektor wurden bisher 1,25 Milliarden Dollar bei Tiffany&Co, zwei Milliarden Dollar bei Harrods, 1,52 Milliarden Dollar bei Sainsbury, 2,3 Milliarden Dollar bei Printemps und 770 Milliarden Dollar bei der Boyner Group investiert.

Die QIA hält einen Anteil von 20 Prozent und im Wert von 1,4 Milliarden Dollar am Londoner Flughafen Heathrow.

Im Finanzsektor hat die QIA bisher 2,9 Milliarden Dollar bei der britischen Bank Barclays, drei Milliarden Dollar bei der schweizerischen Bank Credit Suisse, 2,8 Milliarden Dollar bei der Agricultural Bank of China (ABC), 1,2 Milliarden Dollar bei der brasilianischen Banco Santander, 3,09 Milliarden Dollar bei der türkischen Finansbank, 460 Millionen Dollar bei der türkischen Abank und 225 Millionen Dollar bei der griechischen Alpha Bank investiert.

Zudem hält die QIA 20 Prozent der Anteile an der Londoner Börse mit einem Wert von 850 Millionen Dollar.

Das Londoner Savoy Hotel befindet sich komplett im Besitz der QIA. In Frankreich gehören der QIA vier Luxus-Hotels und das Gebäude der Zeitung Le Figaro.

Im Immobiliensektor hat die QIA unter anderem 300 Millionen Dollar in das Shell Center im Londoner Gebäudekomplex Canary Wharf, 664 Millionen Dollar in das ehemalige Gebäude der US-Botschaft in London und 620 Millionen Dollar in das Washingtoner City Center investiert. Alleine in New York besitzt die QIA Immobilien im Wert von 8,5 Milliarden Dollar. Der Fonds ist auch der Mitinhaber des Olympischen Dorfs in Großbritannien und hat dort bisher 906 Millionen Dollar investiert.

Mitte April 2017 unterzeichneten Katar und die Philippinen ein Investitionsförderungs- und Investitionsschutzabkommen. Der philippinische Präsident Rodrigo Duterte war diesbezüglich auf einem Staatsbesuch in Doha. Er wurde von zahlreichen philippinischen Gastarbeitern empfangen, berichtet ABS CBN News. Dutertes Besuch wurde ausgiebig im philippinischen Fernsehen ausgestrahlt. Gemäß dem Abkommen plant die QIA, etwa eine Milliarde in die Philippinen zu investieren. Finanzminister Carlos G. Dominguez II Dominguez sagte, dass sich Manila vor allem katarische Investitionen in die Logistik- und Tourismusbranchen wünsche. „Es gibt viele Bereiche, in denen wir touristische Einrichtungen brauchen“, zitiert die philippinische Online-Zeitung Inquirer.net Dominguez.


Mehr zum Thema:  
Auto >

DWN
Politik
Politik Mindestlohn-Erhöhung auf 15 Euro: der letzte Strohhalm der SPD?
10.09.2024

Politisierung des Mindestlohnes: Wie hoch soll die gesetzliche Lohnuntergrenze künftig sein? Bundesarbeitsminister Hubertus Heil hat klare...

DWN
Politik
Politik Bundeshaushalt 2025: Die kuriosen Pläne der Ampel mit „Hoffnungsposten“
10.09.2024

Zum Start der Haushaltswoche hat die Ampel-Regierung ihre Ratlosigkeit bewiesen. Noch immer klafft eine große Lücke im Entwurf für den...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Gebundenes Vermögen: Hunderte Unternehmen warten vorm Bundestag auf neue Rechtsform
10.09.2024

Sinnbildlich steht die Aktion „Warteschlange“ für die Situation der Unternehmer im Land: Sie warten händeringend auf eine neue...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft China-Handel: Exporte steigen – Importe aus Deutschland brechen aber ein
10.09.2024

Die chinesischen Ausfuhren sind im August kräftig gestiegen. Die Importe wachsen dagegen nur sehr langsam. Das bekommen vor allem deutsche...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Krise der Autoindustrie: BMW senkt Gewinnprognose deutlich
10.09.2024

In China läuft das Geschäft schwächer als erwartet - und jetzt kommt noch ein Problem mit zugelieferten Bremsen in 1,5 Millionen Autos...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutsche Industrie sieht Standort bedroht wie nie zuvor
10.09.2024

Es sind alarmierende Ergebnisse einer Studie, die der Bundesverband der Deutschen Industrie präsentiert. Die industrielle Wertschöpfung...

DWN
Politik
Politik Union sagt Teilnahme an Migrationstreffen zu
10.09.2024

Nach längerem Zögern hat sich die CDU/CSU-Fraktion entschieden, doch an dem heute nachmittag geplanten Gespräch mit Bundesregierung und...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Trotz Rohstoffreichtum: Wieso Russland nur ein Schwellenland bleibt
10.09.2024

Russland ist eine absolute Rohstoffmacht, aber ökonomisch unterentwickelt. Ursächlich sind nicht Sanktionen oder andere externe Effekte,...