Finanzen

EZB akzeptiert Chinas Yuan erstmals als Reserve-Währung

Lesezeit: 1 min
18.06.2017 00:38
Die Europäische Zentralbank hat die chinesische Landeswährung Yuan in den Kreis ihrer Reservewährungen aufgenommen.
EZB akzeptiert Chinas Yuan erstmals als Reserve-Währung

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

+++Werbung+++

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat dieses Jahr chinesische Yuan in ihre Fremdwährungsreserven aufgenommen. Der Kauf von Yuan (Renminbi) im Wert von einer halben Milliarde Euro sei während der ersten Jahreshälfte abgeschlossen worden, teilte die Notenbank am Dienstag mit. Damit habe man auf die gestiegene Rolle des Yuan als Weltwährung reagiert. Die Fremdwährungsreserven der EZB setzen sich damit nun aus Dollar, japanischem Yen, Renminbi, sogenannten Sonderziehungsrechten (SZR) – eine Kunstwährung des IWF – und Gold zusammen.

Der Yuan-Betrag sei gegen einen kleinen Teil der Reserven in US-Dollar eingetauscht worden, so dass der Gesamtwert der Währungsreserven unverändert geblieben sei, hieß es. Die EZB hatte den Kauf im Januar beschlossen. Das Volumen von einer halben Milliarde Euro ist vergleichsweise gering. Insgesamt liegt der Wert der EZB-Fremdwährungsreserven derzeit bei 278,7 Milliarden Euro.

Die Notenbank verwies bei ihrer Entscheidung auf die Bedeutung Chinas als einem der wichtigsten Handelspartner der Euro-Länder sowie darauf, dass der Internationale Währungsfonds (IWF) den Yuan im vergangenen Herbst in den erlesenen Kreis der Weltreservewährungen aufgenommen hat. Der IWF honorierte damit Chinas Bemühungen, die heimische Währung stärker den Marktkräften zu überlassen.

Vor gut zwei Wochen griffen die chinesischen Währungshüter allerdings wieder erheblich am Devisenmarkt ein, um Spekulanten in die Flucht zu schlagen, die nach einer Abstufung von Chinas Kreditwürdigkeit durch die US-Ratingagentur Moody's auf einen Wertverfall des Yuan gewettet hatten. Statt nachzugeben, legte die Währung aufgrund des Eingriffs um mehr als ein Prozent zu und konnte den Wertzuwachs bislang halten.

China versucht seit Jahren, den Yuan zu einer global akzeptierten Handelswährung in Konkurrenz zur Weltleitwährung Dollar aufzubauen. Zu den Schritten, die zur Erreichung dieses Ziels eingeleitet wurden, gehört auch eine Kooperation mit Russland auf dem Anleihemarkt, die fortan den Dollar im Wertpapierhandel zwischen beiden Ländern obsolet macht.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

DWN
Politik
Politik Schulden-Drama in USA: Zahlungsausfall der Regierung im letzten Moment abgewendet
02.06.2023

Aufatmen in den USA und an den Finanzmärkten: Nach langen Verhandlungen hat der erbitterte Schuldenstreit zwischen Demokraten und...

DWN
Finanzen
Finanzen Opec+ und Händler liefern sich Showdown um Ölpreis
02.06.2023

Trotz wiederholter Drosselungen der Fördermenge durch die Staaten der OPEC+ fällt der Ölpreis seit etwa einem Jahr. Nun jedoch erwartet...

DWN
Politik
Politik Nato-Staaten einig – Ukraine soll Mitglied werden
01.06.2023

Nato-Chef Stoltenberg gab am Donnerstag in Oslo bekannt, dass alle Mitgliedsstaaten sich darin einig seien, die Ukraine in das...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neues Liefergesetz aus Brüssel stranguliert deutsche Wirtschaft
01.06.2023

Was die Wirtschaft in Deutschland und insbesondere der Mittelstand befürchtet hatte, ist nun eingetreten: Das Europäische Parlament hat...

DWN
Politik
Politik Selenskyj fordert Patriot-Raketen und Kampfjets vom Westen
01.06.2023

Der ukrainische Präsident Selenskyj fordert von seinen Verbündeten weitere militärische Unterstützung. Konkret benötige die Ukraine...

DWN
Technologie
Technologie Hollywood-Stars zittern – Macht KI sie bald arbeitslos?
01.06.2023

Der Umgang mit Künstlicher Intelligenz ist zentrales Thema bei Gagen-Verhandlungen in Hollywood. Denn Schauspieler könnten durch...

DWN
Deutschland
Deutschland Garmischer Zugunglück: Beschädigte Betonschwellen verursachten den Unfall
01.06.2023

Fünf Menschen starben im Juni 2022 beim Zugunglück von Garmisch-Partenkirchen, 78 wurden verletzt. Kurz vor dem Jahrestag liegt nun der...

DWN
Deutschland
Deutschland Urteil im Fall Lina E.: Linksextremisten kündigen bundesweite Randale an
01.06.2023

Die Studentin Lina E. wurde vom Oberlandesgericht Dresden wegen linksextremistischer Gewalttaten zu einer Haftstrafe von mehr als 5 Jahren...