Wegen eines starken Unwetters hat die Deutsche Bahn den Verkehr in Nord- und Ostdeutschland zu großen Teilen eingestellt, berichtet Reuters. Im Städtedreieck Berlin-Hamburg-Hannover fahre praktisch kein Zug mehr, sagte ein Bahnsprecher am Donnerstag in Berlin. Neben den Fernzügen sei auch der Nahverkehr betroffen. Die Züge würden an geeigneten Stationen angehalten. Umgestürzte Bäume blockierten an vielen Stellen die Trassen.
Die Strecken Hamburg-Berlin, Hamburg-Hannover, Bremen-Hannover und Hannover-Wolfsburg-Berlin seien derzeit unterbrochen. Wann die Strecken wieder befahrbar seien, lasse sich noch nicht absehen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte am Donnerstag in weiten Teilen Norddeutschlands vor schweren Gewittern, orkanartigen Böen und Starkregen gewarnt. Dem aktuellen Regenradar auf der Website des DWD zufolge zieht das Unwetter nun Richtung Ostdeutschland.
Unwetter mit Gewittern, Hagel und Starkregen haben vor allem in Norddeutschland zu erheblichen Beeinträchtigungen geführt. Beim Hurricane-Musikfestival im niedersächsischen Scheeßel forderten die Veranstalter die Besucher auf, ihre Anreise auf Freitag zu verschieben.
Der Deutsche Wetterdienst berichtete von orkanartigen Böen mit Starkregen und Hagelkörnern mit drei Zentimetern Durchmesser im Norden. In Hamburg entwickelte sich demnach für fünf Minuten etwa zehn Kilometer vom Stadtzentrum entfernt ein Tornado. Mit der Gewitterfront verbanden sich große Temperaturstürze mit plötzlichen Temperaturunterschieden von 17 Grad Celsius.
Dem Wetterdienst zufolge bewegte sich auf Magdeburg ein extremes Unwetter zu mit Orkanböen von bis zu 150 Stundenkilometern zu, dazu Hagel von vier Zentimetern Durchmesser und heftiger Starkregen. Auch Saarbrücken sollte von einem schweren Gewitter mit Starkregen getroffen werden.