Politik

Spitzel-Skandal in Spanien: Sozialisten setzten Detektive auf andere Parteien an

In der spanischen Parteienlandschaft wurde ein Spitzel-Netzwerk aufgedeckt: In mindestens 500 Fällen gibt es Spuren, Berichte und geheime Aufnahmen von Gesprächen, die in den Parteizentralen der konservativen Volkspartei (PPC) und der sozialdemokratischen PSOE aufgezeichnet wurden.
15.02.2013 16:24
Lesezeit: 1 min

Wie die spanische Zeitung La Vanguardia berichtet, wurden über einen längeren Zeitraum hinweg nicht nur Parteifunktionäre, sondern auch Unternehmer und Prominente abgehört. Eine Detektei mit dem Namen Methode 3, die für die Bespitzelung angeheuert wurde, erhielt in 500 Fällen Geld für die Anfertigungen von Berichten, die nun an die Öffentlichkeit gelangten. Angeblich handele es sich um verschiedene Auftraggeber, die größtenteils noch anonym sind.

Eine Sonderkommission der Polizei wurde zusammengestellt, die den Anschuldigungen nachgehen soll. Ein erster Name ist auch bereits gefallen: Ein Mitglied der sozialistischen Partei Kataloniens (PSC), José Zaragosa, wird in Verbindung mit einem Abhörskandal aus dem Jahr 2010 gebracht. Schon damals soll die Detektei Methode 3 von Zaragosa beauftragt worden sein, um ein Gespräch aufzuzeichnen. Bislang handelt es sich jedoch um Vermutungen. Allerdings wurde seitens der konservativen Volkspartei Kataloniens (PPC) Anzeige erstattet. Zaragosa bestreitet die Vorwürfe.

Nach dem Finanzskandal um Regierungs-Chef Mariano Rajoy ist der Abhörskandal der zweite Vorfall, der das Parteiensystem in Spanien erschüttert. Rajoy steht unter dem Verdacht, jahrelang Geld aus schwarzen Kassen angenommen zu haben (mehr hier).

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen EU-Vermögensregister und Bargeldbeschränkungen: Risiko für Anleger

Das EU-Vermögensregister gehört derzeit zu den größten Risiken für Anleger. Daher ist es wichtig, sich jetzt zu überlegen, wie man...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Drei Anzeichen für ein brüchiges Arbeitsleben
07.07.2025

Neue Führung, neue Arbeitszeiten, neue Karriereträume: Wer im internationalen Wettbewerb mithalten will, muss verstehen, wie sich das...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Börse-Ausblick: Europa trotzt Trump – doch wie lange noch?
07.07.2025

Ein halbes Jahr voller Turbulenzen: Trump, Zölle, Währungskrise – die Börsen zeigen extreme Bewegungen. Welche Märkte profitieren,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Euro-Kurs wird zur Gefahr: Europas Exporte brechen ein
06.07.2025

Ein starker Euro, schwaches Wachstum, neue US-Zölle – Europas Wirtschaft gerät unter Druck. Die EZB warnt, doch die Lage droht zu...

DWN
Politik
Politik Neuregelung der Vaterschaft: Mehr Rechte für leibliche Väter
06.07.2025

Die Bundesregierung plant eine Reform, die leiblichen Vätern zu mehr rechtlicher Anerkennung verhelfen soll. Der Entwurf aus dem...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnungstausch: Wie Sie Ihre Ferienwohnung herzaubern und worauf Sie achten müssen
06.07.2025

Der Wohnungstausch boomt – günstig, persönlich und spannend. Doch wie funktioniert das Ganze wirklich, und worauf muss man achten,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Jungmakler mit TikTok: Wie eine Generation den Versicherungsmarkt neu denkt
06.07.2025

TikTok-Reichweite, neue Rollenbilder, klare Erwartungen: Junge Makler treiben die Disruption im unabhängigen Versicherungsvertrieb voran....

DWN
Technologie
Technologie Wäschetrockner: Neues Energie-Label einfach erklärt
06.07.2025

Seit dem 1. Juli gelten für Wäschetrockner strengere Energiekennzeichnungen. Verbraucher sollen Geräte nun besser vergleichen können....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Praktika und Probearbeiten: Rechte, Pflichten und Fallstricke für Berufseinsteiger
06.07.2025

Viele Praktikanten kennen ihre Rechte nicht – und riskieren, ausgenutzt zu werden. Was wirklich erlaubt ist, wann Praktika bezahlt werden...