Finanzen

Deutsche Banken treiben Abbau von Filialen voran

Der Stellenabbau bei deutschen Banken beschleunigt sich, zahlreiche Filialen werden geschlossen.
09.07.2017 02:20
Lesezeit: 1 min

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Die deutschen Banken bauen immer mehr Stellen ab. Im vergangenen Jahr verringerte sich die Zahl der Beschäftigten in der Branche deutlich um 2,9 Prozent oder 18.150 auf 609.100, wie der Arbeitgeberverband des privaten Bankgewerbes (AGV Banken) am Freitag mitteilte. Zum Vergleich: 1996 beschäftigte das Kreditgewerbe in Deutschland 769.800 Mitarbeiter, 2006 waren es noch 681.300, berichtet die dpa.

Ein Jahr zuvor hatten die Banken 2,1 Prozent ihrer Personaldecke gekürzt. Dabei haben die privaten Institute mit 1,9 Prozent prozentual weniger Stellen gestrichen als Volks- und Raiffeisenbanken sowie Sparkassen. Der Arbeitsplatzabbau finde vor allem im Filialgeschäft statt, erklärte der Verband. Konsumfinanzierer, Direktbanken und Privatbankiers stellten dagegen noch ein.

Immer mehr Banken in Deutschland schließen Filialen, weil die Kunden ihre Bankgeschäfte zunehmend online erledigen. Auch die Digitalisierung macht viele Arbeitsplätze überflüssig, weil Prozesse ohne menschliches Zutun abgewickelt werden. Den Instituten machen auch teure Regulierung und das durch die Geldpolitik der EZB verursachte Zinstief zu schaffen. Viele Banken dünnen ihr Filialnetz aus und bauen Tausende Stellen ab. Allerdings stellen etliche Häuser zugleich Experten ein: für Regulierung und den Aufbau neuer digitaler Geschäftsmodelle.

Bei den beiden größten Privatbanken geht der Stellenabbau weiter. Die Commerzbank will die Zahl ihrer Angestellten um 7.000 verringern, und im Zuge der Eingliederung der Postbank in das Privatkunden-Geschäft der Deutschen Bank stehen ebenfalls Tausende Stellen auf dem Spiel.

Bei den Privatbanken und Bausparkassen verringerte sich die Beschäftigtenzahl im vergangenen Jahr auf 175.500 (Vorjahr: 178.600). Die Sparkassen kamen den Angaben zufolge auf 224.700 (233.700) Beschäftigte, bei den Volks- und Raiffeisenbanken waren es 157.300 (161.800), bei Landes- und Förderbanken 51.600 (53.050). Die Teilzeitquote über alle Bankengruppen hinweg nahm nochmals um 0,7 Punkte zu: Ein Viertel der Beschäftigten hat die Arbeitszeit reduziert (25,3 Prozent). Erneut leicht gestiegen ist nach AGV-Angaben der Anteil von Frauen in Führungspositionen im privaten Bankgewerbe: 2016 waren 33,5 (Vorjahr: 33,1) Prozent aller außertariflich Angestellten weiblich.

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