Finanzen

Insolvenz-Verfahren bei Solarworld eröffnet

Lesezeit: 1 min
01.08.2017 17:25
Das Insolvenzverfahren des einst führenden deutschen Solarunternehmens Solarworld wurde eröffnet.

Insolvenzverwalter Horst Piepenburg hat beim deutschen Solarunternehmen Solarworld nun das alleinige Sagen, berichtet Reuters. Das Amtsgericht Bonn habe am Dienstag offiziell das Insolvenzverfahren eröffnet, teilte Solarworld mit. Bis auf Vorstandschef Frank Asbeck erklärten daraufhin alle Vorstandsmitglieder ihren Rücktritt. Auch Firmengründer Asbeck kann Piepenburg nur noch zuarbeiten, alle Entscheidungen trifft nun der Insolvenzverwalter.

Rund 150 Mitarbeiter in der Konzernzentrale haben vor wenigen Tagen ihre unwiderrufliche Freistellung bekommen, wie der Sprecher des Insolvenzverwalters berichtete. In Bonn seien nun nur noch 65 Mitarbeiter mit Abwicklungsarbeiten beschäftigt.

Für den erfahrenen Sanierer Piepenburg tickt nun die Uhr. Er muss den geplanten Verkauf der beiden Produktionsstandorte in Freiberg (Sachsen) und Arnstadt (Thüringen) rasch unter Dach und Fach bringen. Denn mit der Eröffnung des Insolvenzverfahrens zahlt die Arbeitsagentur nicht mehr wie in den vergangenen drei Monaten die Löhne der 1800 verbliebenen Solarworld-Mitarbeiter, und die Erlöse reichen nicht aus, um die Personalkosten zu decken.

Nach Informationen aus Finanzkreisen will die Qatar Foundation, die hinter dem Solarworld-Großaktionär Qatar Solar steht, die beiden Werke übernehmen, um ihr Engagement in der Solarindustrie in Deutschland zu retten. Laut Piepenburg will der neue Eigentümer 450 Mitarbeiter übernehmen.

Die Aktionäre dürfen aus dem Verkauf der beiden Werke und der Produktion in den USA allerdings nicht mit Erlösen rechnen, wie Piepenburg klarmachte. „Nach derzeitigem Kenntnisstand“ sei das ausgeschlossen; das Geld geht „komplett an die Gläubiger.“ Die Solarworld-Aktie notierte am Dienstag trotzdem bei 1,55 Euro – rund fünf Prozent unter Vortagsschluss.

DWN
Finanzen
Finanzen Boom-Segment aktive ETFs: BlackRock startet fünf neue Fonds
07.09.2024

Blackrocks ETF-Tochter iShares erweitert ihr Angebot in Europa um fünf neue aktive ETFs. Ziel der Fonds ist es, Anlegern kostengünstige...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Flexible Arbeitszeiten: Sind Vollzeitjobs ein Auslaufmodell?
07.09.2024

Eine repräsentative Befragung der Bertelsmann Stiftung zeigt, dass nur noch eine Minderheit eine Stelle mit festen Arbeitszeiten...

DWN
Finanzen
Finanzen Derivate Erklärung: So funktionieren Zertifikate, CFDs und Optionsscheine
07.09.2024

Derivate wie Futures, Optionen, Zertifikate, Optionsscheine, Swaps und CFDs sind heftig umstritten. Einige sehen darin notwendige...

DWN
Technologie
Technologie Wasserstoffprojekt in Namibia könnte KZ-Gedenkstätte gefährden
07.09.2024

Deutschland unterstützt ein Großprojekt zur Herstellung von grünem Wasserstoff in Lüderitz. An diesem Ort befand sich einst das erste...

DWN
Immobilien
Immobilien Tag des offenen Denkmals: 7 ungewöhnliche Monumente in Deutschland
07.09.2024

Ob Schloss Neuschwanstein oder Siegessäule: Viele Denkmäler in Deutschland sind international bekannt. Hier werfen wir einen Blick auf...

DWN
Technologie
Technologie Stromerzeugung aus Windkraft: Die Dynamik nimmt ab
07.09.2024

Im vergangenen Jahr war Windkraft erstmals die Hauptquelle der hiesigen Stromerzeugung, weit vor Kohle. Doch in diesem Jahr ist eine...

DWN
Politik
Politik Trump-Erfolg im Schweigegeld-Prozess: Urteil erst nach US-Wahl
07.09.2024

Im New Yorker Prozess wegen Schweigegeldzahlungen von Ex-Präsident Donald Trump wird das Strafmaß erst nach der Präsidentschaftswahl...

DWN
Panorama
Panorama Studie: Ungesunde Ernährung bereits bei Kleinkindern weit verbreitet
07.09.2024

Laut einer aktuellen Studie ernähren sich bereits Kleinkinder zu süß und ungesund. Wie das Max Rubner-Institut (MRI) in Karlsruhe, ein...