Politik

Russischer Super-Tanker liefert Flüssig-Gas nach Asien

Erstmals transportiert ein russischer Super-Tanker norwegisches Flüssiggas nach Asien.
02.08.2017 17:25
Lesezeit: 1 min

Am 1. August 2017 hat der russische Super-Tanker für Flüssig-Gas (LNG), „Christophe de Margerie“, eine Seefahrt von Norwegen nach Südkorea begonnen. Der Tanker lud am Melkøya-Gas-Terminal an der norwegischen Barentssee-Küste norwegisches LNG-Gas, um anschließend gen Osten zu fahren, berichtet The Barents Observer. Der russische Tanker wird die Nordsee-Route nehmen, ohne von Eisbrecher-Schiffen eskortiert zu werden. Er ist imstande, 2,1 Meter dickes Eis zu durchbrechen und gehört der russischen Firma Novatek.

Mit dieser Fahrt kooperiert Russland erstmals mit einem europäischen Land bei dem Versuch, LNG-Gas auf den Weltmarkt zu bringen. Es ist nicht auszuschließen, dass russische Super-Tanker europäische Staaten dabei auch in Zukunft unterstützen werden.

Seit geraumer Zeit gibt es enge wirtschaftliche Beziehungen zwischen dem norwegischen Ölkonzern Statoil und russischen Öl- und Gaskonzernen. Die Operationen von Statoil finden in Perseevsky in der Barentssee und Kashevarovsky, Lisyansky und Magadan-1 im Ochotskisches Meer am Pazifischen Meer statt. Die Kosten der Projekte belaufen sich an verschiedenen Abschnitten auf 30 bis 62,5 Milliarden Dollar. Der russische Gaskonzern Rosneft erhält im Gegenzug die Möglichkeit, sich an norwegischen Öl- und Gasförderprojekten in der Nordsee und im norwegischen Teil der Barentssee zu beteiligen.

Zudem ist geplant, dass Statoil und Rosneft gemeinsam Öl und Gas in Severo-Komsomolsky (West-Sibirien) und in der Nähe von Stavropol fördern. Statoil meldet auf seiner Webseite, dass seit dem Jahr 2012 eine strategische Zusammenarbeit mit Rosneft bestehe, in deren Rahmen mit diversen Joint-Ventures Öl und Gas gefördert wird. Die norwegische Firma ist auch an der Ölförderung am Kharyaga-Ölfeld in der Timan-Pechora-Region nördlich des Polarkreises in Form eines Joint-Ventures beteiligt. Statoil hat einen 30-prozentigen Anteil an dem Projekt.

Allerdings bleibt unklar, ob Statoil sich aus einigen Projekten und der logistischen Kooperation mit russischen Firmen zurückzieht, jetzt, da US-Präsident Trump das neue US-Sanktionsgesetz gegen Russland unterschrieben hat. Das Gesetz zielt darauf ab, vor allem energiepolitische Geschäftsbeziehungen zwischen Russland und den europäischen Staaten zu kappen. Hintergrund dafür ist, dass sich insbesondere US-amerikanische LNG-Unternehmen seit einigen Monaten bemühen, Marktanteile in Europa zu erringen und die russischen Anbieter zu verdrängen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen EU-Vermögensregister und Bargeldbeschränkungen: Risiko für Anleger

Das EU-Vermögensregister gehört derzeit zu den größten Risiken für Anleger. Daher ist es wichtig, sich jetzt zu überlegen, wie man...

DWN
Technologie
Technologie Lithium: Schlüssel zur technologischen Unabhängigkeit – doch der Rohstoff ist knapp
06.07.2025

Lithium ist der Treibstoff moderner Technologien – von E-Autos bis Energiewende. Doch was passiert, wenn die Nachfrage explodiert und das...

DWN
Politik
Politik Rückkehr der Wehrplicht trotz Wirtschaftsflaute? Nato-Ziele nur mit Pflicht zum Wehrdienst möglich
05.07.2025

Die Nato drängt: „Um der Bedrohung durch Russland zu begegnen“, hat die Nato ein großes Aufrüstungsprogramm beschlossen. Doch wie...

DWN
Unternehmen
Unternehmen KI-Schäden: Wenn der Algorithmus Schaden anrichtet – wer zahlt dann?
05.07.2025

Künstliche Intelligenz entscheidet längst über Kreditvergaben, Bewerbungen oder Investitionen. Doch was passiert, wenn dabei Schäden...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Made in Germany: Duale Berufsausbildung - das deutsche Erfolgsmodell der Zukunft
05.07.2025

Die duale Berufsausbildung in Deutschland gilt als Erfolgsmodell: Dieses System ermöglicht jungen Menschen einen direkten Einstieg ins...

DWN
Panorama
Panorama Was Autofahrer über Lastwagen wissen sollten – und selten wissen
05.07.2025

Viele Autofahrer kennen das Gefühl: Lkw auf der Autobahn nerven, blockieren oder bremsen aus. Doch wie sieht die Verkehrswelt eigentlich...

DWN
Finanzen
Finanzen Steuererklärung 2024: Mit diesen 8 Steuertipps können Sie richtig viel Geld rausholen
05.07.2025

Viele Menschen drücken sich vor der Steuererklärung, weil diese manchmal etwas kompliziert ist. Doch es kann sich lohnen, die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wirtschaftskriminalität: Insider-Betrug kostet Millionen - Geschäftsführer haften privat
05.07.2025

Jede zweite Tat geschieht im eigenen Büro - jeder fünfte Schaden sprengt die fünf Millionen Euro Marke. Wer die Kontrollen schleifen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Microsoft kippt den Bluescreen, doch das wahre Problem bleibt
05.07.2025

Microsoft schafft den berühmten „Blauen Bildschirm“ ab – doch Experten warnen: Kosmetische Änderungen lösen keine...