Finanzen

Urlaubs-Saison verschleiert hohe Arbeitslosigkeit in Spanien

Lesezeit: 1 min
02.08.2017 17:23
Die Arbeitslosenzahlen sind in Spanien im Juli gesunken. Doch die Jugendarbeitslosigkeit ist hoch, ebenso wie der Anteil befristeter Anstellungen.
Urlaubs-Saison verschleiert hohe Arbeitslosigkeit in Spanien

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Die diesjĂ€hrige Urlaubssaison hat die Zahl der Arbeitslosen in Spanien auf den niedrigsten Wert seit acht Jahren gedrĂŒckt, berichtet AFP. Wie das Arbeitsministerium am Mittwoch in Madrid mitteilte, waren im Juli 3,33 Millionen Menschen arbeitsuchend gemeldet, knapp 27.000 weniger als im Vormonat. Der starke RĂŒckgang geht vor allem auf den Boom der Tourismusbranche zurĂŒck. Im Dienstleistungssektor gab es im Juli mehr als 17.600 neue Jobs.

Seit vier Jahren verzeichnet das Urlaubsland Spanien Besucherrekorde. Das Jahr 2016 brachte einen neuen Rekord von 75 Millionen Touristen. Zwar gibt es in der Urlaubssaison jedes Jahr einen hohen Bedarf an SaisonkrÀften, die Zahl der Arbeitslosen sei aber die niedrigste in einem Juli seit acht Jahren, erklÀrte das Ministerium. Demnach entstanden auch in der Industrie und im Baugewerbe tausende neue Jobs. Dagegen sei die Arbeitslosigkeit in der Landwirtschaft angestiegen.

Als weiteren Grund fĂŒr den RĂŒckgang der Arbeitslosigkeit nannte das Arbeitsministerium die gestiegene Zahl an kurzfristigen BeschĂ€ftigungsvertrĂ€gen. Ihre Zahl habe im Vergleich zum Juli 2016 um 13,9 Prozent zugenommen. Internationale Organisationen kritisieren die prekĂ€ren BeschĂ€ftigungsverhĂ€ltnisse in Spanien. 26,9 Prozent der ArbeitsvertrĂ€ge in dem Land sind ZeitvertrĂ€ge.

Die nationale Statistikbehörde INE nennt im Gegensatz zur Regierung eine höhere Arbeitslosenzahl. Nach ihren Angaben waren zum Ende des zweiten Quartals 2017 etwa 3,9 Millionen Menschen ohne Job, was einer Arbeitslosenquote von 17,2 Prozent entspricht. Die konservative Regierung des spanischen MinisterprĂ€sidenten Mariano Rajoy hat sich zum Ziel gesetzt, bis Ende 2020 die Arbeitslosenquote auf 11,1 Prozent zu reduzieren und dafĂŒr eine halbe Million neue ArbeitsplĂ€tze zu schaffen.

PrekĂ€r bleibt auch die Jugendarbeitslosigkeit, die dem Statistikportal Statista zufolge aktuell bei fast 40 Prozent liegt – der zweithöchste Wert in Europa nach Griechenland.

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