Politik

Italien beschlagnahmt Schiff von Migrations-Organisation

Lesezeit: 1 min
02.08.2017 16:05
Die italienischen Behörden haben das Schiff der deutschen Organisation „Jugend Rettet“ im Mittelmeer konfisziert. Die Organisation weigert sich, neu aufgestellte Regeln der Italiener zu akzeptieren.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die italienischen Behörden haben ein Schiff der deutschen Nichtregierungsorganisation Jugend Rettet beschlagnahmt, das bisher Hilfseinsätze für Flüchtlinge im Mittelmeer vornahm, berichtet AFP. Die „Iuventa“ sei auf Anordnung der Staatsanwaltschaft im sizilianischen Trapani wegen des Verdachts der Beihilfe zur illegalen Migration beschlagnahmt worden, teilte die Polizei am Mittwoch mit. Demnach wurde das Schiff vor der Insel Lampedusa festgesetzt.

Vorausgegangen war die Weigerung der Organisation, einen von der italienischen Regierung aufgestellten Verhaltenskodex zu befolgen. Mehrere Organisationen sperren sich gegen einen von Italien vorgelegten Kodex zur Flüchtlingsrettung im Mittelmeer. „Ärzte ohne Grenzen“ und die deutsche Organisation „Jugend Rettet“ erklärten am Montag, sie würden den Kodex nicht unterzeichnen. Unter anderem wehren sie sich gegen die Forderung, bewaffnete Polizisten an Bord ihrer Boote zu lassen. Italien zielt mit dem Kodex darauf ab, dass weniger Flüchtlinge an seine Küsten gelangen.

Der Vorsitzende von Ärzte ohne Grenzen in Italien, Tommaso Fabbri, erklärte nach weiteren Verhandlungen mit der Regierung in Rom: „Wir werden unsere Rettungseinsätze ohne Änderungen fortführen.“ Auf Kritik stößt bei der Organisation auch die italienische Forderung, dass Flüchtlinge nicht von einem Schiff an ein anderes übergeben werden dürfen.

Ein Sprecher von „Jugend Rettet“ sagte, die Regeln müssten die Arbeit auf dem Mittelmeer erleichtern und nicht erschweren. Zudem müsse die Sicherheit der Helfer garantiert werden.

Drei weitere Organisationen sagten Italien dagegen ihre Unterstützung zu. Dabei handelt es sich um „Save the children“, „Moas“ und „Proactiva Open Arms“. Italien hatte von den Organisationen auch verlangt, die Ortungsgeräte ihrer Boote nicht auszuschalten und nicht mit Schleppern zu kommunizieren. Nach Angaben der Helfer werden diese Vorgaben bereits jetzt eingehalten.

Die Bundesregierung hatte die Arbeit einiger Organisationen im Mittelmeer kürzlich scharf kritisiert und ihnen Zusammenarbeit mit Schleppern vorgeworfen.


Mehr zum Thema:  

DWN
Unternehmen
Unternehmen Kundenakquise mit Social Media: Erfolgreiche Strategien mit Facebook, LinkedIn & Co. für jedes Unternehmen
13.11.2024

Möchten Sie erfahren, wie Social Media Kundenakquise revolutionieren kann? Helena Grizelj, Content Marketing Expertin und Gründerin von...

DWN
Finanzen
Finanzen Solidaritätszuschlag auf dem Prüfstand: Was bedeutet das für Steuerzahler?
13.11.2024

Das Bundesverfassungsgericht prüft den #Solidaritätszuschlag! Wird die Ergänzungsabgabe für Gutverdiener und Unternehmen abgeschafft?...

DWN
Technologie
Technologie Erneuerbare Energien fressen Steuergelder auf
13.11.2024

Der Boom der erneuerbaren Energien in Deutschland ist ungebremst. Doch die Förderung der Energiewende kostet sehr viel mehr Geld als...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Rekordhoch: Kryptowährung über 90.000 Dollar - und jetzt?
12.11.2024

Der Bitcoin-Kurs befindet sich nach der US-Präsidentschaftswahl in einer kräftigen Aufwärtsrally. Mit einem Anstieg von rund 30 Prozent...

DWN
Politik
Politik Belarus wird BRICS-Mitglied: Was bedeutet das für Europa?
12.11.2024

Belarus wird BRICS-Partner! Was bedeutet das für Europa? Mit der Aufnahme von Belarus in die BRICS-Gruppe verschiebt sich das...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX rutscht ab: Unternehmensprognosen dämpfen die Anlegerstimmung
12.11.2024

Der DAX hat seine Gewinne vom Wochenbeginn am Dienstag wieder abgegeben und sich der psychologisch bedeutenden Marke von 19.000 Punkten...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Start-up-Gründungen: Wirtschaftsminister Habeck will Frauenförderung verbessern
12.11.2024

In Deutschland wird weniger als jedes fünfte Start-up von einer Frau gegründet. Wirtschaftsminister Habeck betrachtet die...

DWN
Technologie
Technologie Cyberangriffe in Deutschland: Neue Gefahren und Sicherheitslücken
12.11.2024

Die IT-Sicherheitslage in Deutschland ist angespannt. Betroffen sind nicht nur Unternehmen, sondern auch Kommunen.