Politik

Chinesischer Großinvestor HNA übernimmt Flughafen Frankfurt-Hahn

Das Land Rheinland-Pfalz hat die Mehrheit am Flughafen Frankfurt Hahn an den Investor HNA verkauft.
10.08.2017 17:04
Lesezeit: 1 min

Das Land Rheinland-Pfalz hat seinen Mehrheitsanteil am Flughafen Frankfurt-Hahn endgültig an einen chinesischen Investor verkauft, berichtet AFP. Wie das Innenministerium des Landes mitteilte, wurden bei einem Notartermin am Mittwoch alle noch ausstehenden Schritte vollzogen. Damit gingen die 82,5 Prozent Anteil für 15,1 Millionen Euro an die chinesische HNA-Gruppe. Sie ist seit Mai auch größter Aktionär der Deutschen Bank.

Beide Seiten hatten bereits Anfang März einen entsprechenden Kaufvertrag geschlossen. Der Landtag gab im April grünes Licht, Ende Juli schließlich stimmte die EU-Kommission zu.

Voraussetzung war, dass die EU-Kommission vergangene Woche grünes Licht für künftige Subventionen des Landes an den Käufer gab. Höchstens 25,3 Millionen Euro Betriebsbeihilfen sind bis 2024 möglich. Ab dann sind keine Subventionen in der EU für Regionalflughäfen mehr erlaubt. Rheinland-Pfalz stellte dem Flughafen für die kommenden Jahre zudem Investitionsbeihilfen bis zu 22,6 Millionen Euro in Aussicht. Das sei im Interesse des Wirtschaftsstandortes Hahn mit tausenden Arbeitsplätzen.

Frankfurt-Hahn liegt rund 120 Kilometer von Frankfurt am Main entfernt und wird unter anderem von dem Billigflieger Ryanair genutzt. Der Verkauf des Flughafens an den chinesischen Investor Shanghai Yigian Trading war zuvor bereits einmal gescheitert. Nach Ausbleiben einer vereinbarten Zahlung platzte das Geschäft. Am Wirtschaftsstandort Hahn hängen dem Innenministerium zufolge mehrere tausend Arbeitsplätze.

Im vergangenen Jahr lag das Defizit des Flughafens bei 14,1 Millionen Euro nach 17,4 Millionen 2015. Die Defizite muss nun der neue Hauptgesellschafter schultern. HNA will den Airport aus den roten Zahlen holen und plant eine Restrukturierung – ob alle Mitarbeiter bleiben, ist offen. Anders als Rheinland-Pfalz hat Hessen hat seine 17,5 Prozent bisher nicht verkauft. Nach dem Scheitern der Verhandlungen mit zwei Bietern behält das Land vorerst seinen Anteil.

Die HNA-Gruppe ist seit geraumer Zeit auf Einkaufstour im Ausland. Im vergangenen August etwa übernahm sie die drittgrößte brasilianische Airline Azul, seit mehr als einem Jahr ist die Gruppe an den Fluggesellschaften Virgin Australia und TAP beteiligt.

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Immer mehr XRP- und ETH-Inhaber wenden sich still und leise an OPTO-Miner, um 3.000 Dollar pro Tag zu verdienen

Im derzeit unberechenbaren Kryptomarkt entscheiden sich immer mehr Anleger dafür, langsamer zu werden und sich nicht mehr von...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Zollpoker ohne Risiko? Anleger setzen auf das alte Trump-Muster
09.07.2025

Donald Trump zündelt erneut im globalen Zollstreit – und die Finanzmärkte zucken nur mit den Schultern. Haben Investoren aus der...

DWN
Finanzen
Finanzen Deutsche Goldreserven: Hoher Goldpreis, explodierende Staatsschulden – sollte die Bundesbank Gold zu Geld machen?
09.07.2025

Rekordschulden, Rekordausgaben: Der Bundeshaushalt steuert unter der schwarz-roten Regierung bis 2029 auf ein 850 Milliarden Euro schweres...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Elektronikboom im Netz: Droht Europa die Billigflut aus China?
09.07.2025

Europas Verbraucher kaufen Elektronik immer öfter online – doch ausgerechnet ein drohender Zollkrieg der USA könnte Europa mit einem...

DWN
Politik
Politik Kommt die Senkung der Stromsteuer für alle? Bundesregierung droht Dämpfer im Bundesrat
09.07.2025

An der Entscheidung der Bundesregierung, die Stromsteuer nicht – wie im Koalitionsvertrag angekündigt – auch für alle Bürger und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Huthi-Angriff im Roten Meer zerschlägt Hoffnung auf Wiedereröffnung des Suezkanals
09.07.2025

Ein neuer Angriff der Houthis auf ein griechisches Frachtschiff lässt alle Hoffnungen auf eine Wiedereröffnung des Suezkanals zerplatzen....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wirtschaft und KI: Jeder zweite Arbeitnehmer zweifelt an Deutschlands wirtschaftlicher Zukunft
09.07.2025

Eine aktuelle Umfrage zeigt: Viele Beschäftigte sind skeptisch, ob Deutschland im Zeitalter der künstlichen Intelligenz wirtschaftlich...

DWN
Politik
Politik Corona: Breite Mehrheit für Enquete-Kommission zur Corona-Aufarbeitung
09.07.2025

Lockdown, Impfpflicht, Schulschließungen und Abstandsregeln – in der Corona-Pandemie wurde eine Vielzahl von unverhältnismäßigen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen IT-Sicherheit in der Urlaubszeit: Wenn der Chef im Urlaub ist, beginnt für die IT der Ernstfall
09.07.2025

Der Sommer beginnt, das Management reist ab – für Hacker ist das die ideale Gelegenheit. Lesen Sie, wie Unternehmen für IT-Sicherheit...