Finanzen

Renault will Elektroautos in China bauen

Lesezeit: 1 min
29.08.2017 16:57
Renault und Nissan wollen mit dem chinesischen Hersteller Dongfeng ein Gemeinschaftsunternehmen für Elektroautos bauen.

Mehr zum Thema:  
Auto >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Auto  

Die Autohersteller-Allianz Renault Nissan will zusammen mit ihrem chinesischen Partner Dongfeng Motor Group Elektroautos bauen. Dazu solle ein Gemeinschaftsunternehmen gegründet werden, teilten die Firmen am Dienstag der Nachrichtenagentur Reuters zufolge mit. An diesem Joint Venture mit dem Namen eGT New Energy Automotive seien Renault und Nissan zu je 25 Prozent beteiligt, Dongfeng halte 50 Prozent. Die Hersteller reagieren damit auf den wachsenden Bedarf an E-Autos auf dem weltgrößten Fahrzeugmarkt. Außerdem dient die Entscheidung dazu, die von China geforderte Quote an Elektromobilen zu erfüllen.

Zuvor hatte bereits Ford bekannt gegeben, ein Gemeinschaftsunternehmen mit der chinesischen Anhui Zotye Automobile für den Bau von E-Autos zu planen. Auch Tesla, Daimler und General Motors haben bereits Pläne für den Bau von Elektroautos in China präsentiert. Das Land will erreichen, dass 2025 mindestens ein Fünftel aller neuverkauften Autos einen Elektroantrieb hat, entweder mit Akkus oder in der Hybridversion mit Elektro- und Verbrennungsmotor.

Das Projekt von eGT New Energy Automotive soll den Angaben zufolge auf der Plattform eines subkompakten Crossover-SUV von Renault-Nissan basieren. „Die Bildung des neuen Joint Ventures mit Dongfeng bekräftigt unsere gemeinsame Absicht, wettbewerbsfähige Elektrofahrzeuge für den chinesischen Markt zu entwickeln2, erklärte Carlos Ghosn, Chairman and Chief Executive Officer von Renault-Nissan. Sowohl der französische Renault-Konzern als auch die japanische Nissan bieten bereits Elektroautos an. Nissans Kompaktwagen Leaf wurde seit seiner Markteinführung 2010 das weltweit meistverkaufte E-Auto. Renault startete mit seinem Modell Zoe 2012.

China will den Elektroantrieben mit restriktiven Vorgaben zum Durchbruch verhelfen und hat Verkaufsquoten für die nächsten Jahre vorgeschrieben. So sollen ab 2018 acht Prozent der verkauften Neuwagen einen Elektro- oder Hybridantrieb haben, ab 2019 zehn Prozent und ab 2020 zwölf Prozent. Diese Pläne waren bei den Autoherstellern weltweit auf Kritik gestoßen. Sie befürchten, im Vergleich zu den heimischen Herstellern auf dem weltgrößten Automarkt benachteiligt zu werden. Die ab 2018 geplanten Vorgaben seien nicht zu erfüllen, hatten die vier größten Automobilverbände aus den USA, Europa, Japan und Südkorea in einem Brief an die Regierung in Peking geschrieben.

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtete nun am Dienstag ohne Angaben von Quellen, China wolle die Regeln für die Elektroauto-Quote doch aufweichen. Die ab 2018 geltende Quote von acht Prozent solle im ersten Jahr noch flexibel gehandhabt werden. Auch die Strafen würden abgemildert. Offenbar wurde deutlich, dass sich Elektrofahrzeuge in der vorgeschlagenen Größenordnung aufgrund technischer Hindernisse nicht bis 2025 auf die Straße bringen lassen.


Mehr zum Thema:  
Auto >

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Verträge: Nach dem KaDeWe sind auch Oberpollinger und Alsterhaus gerettet
26.07.2024

Die berühmten Flaggschiffe der deutschen Warenhäuser scheinen nach der Pleite des Immobilien-Hasardeurs René Benko endlich gerettet zu...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Hilfsgelder von Russland: EU gibt Erträge aus dem eingefrorenen Vermögen frei
26.07.2024

Die Europäische Union hat jetzt die ersten Zinserträge aus dem im Westen eingefrorenem russischen Staatsvermögen freigegeben. Die...

DWN
Politik
Politik Der Chefredakteur kommentiert: Islamisches Zentrum Hamburg - ein längst überfälliges Verbot, Frau Faeser!
26.07.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Bundeskanzler Scholz zu irregulärer Migration: „Die Zahlen müssen runter“
26.07.2024

Erwerbsmigration nach Deutschland sei erwünscht, meint der Kanzler. Problematisch findet er unerlaubte Einreisen. Eine Innenexpertin der...

DWN
Panorama
Panorama ADAC warnt: Es droht schlimmstes Stau-Wochenende der Saison
26.07.2024

Wer nun in den Urlaub fährt, sollte etwas mehr Zeit einplanen und mitunter starke Nerven haben. Der ADAC rechnet mit vielen Staus. Lassen...

DWN
Politik
Politik Außenministerin Baerbock: Seegerichtshof in Hamburg wird an Bedeutung gewinnen
26.07.2024

In Hamburg informiert sich die Außenministerin bei ihrer Sommerreise über die Arbeit des Internationalen Seegerichtshofs. Anschließend...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB nach Stresstest: Banken haben Verbesserungsbedarf bei Cyber-Angriffen
26.07.2024

Seit der Finanzkrise 2008 wird genauer hingeschaut bei den Banken. Im Euroraum müssen sich die Institute nach Einschätzung der...

DWN
Politik
Politik Verfassungsschutz weist auf russische Sabotageversuche hin
26.07.2024

Der deutsche Inlandsgeheimdienst beobachtet schon länger verstärkte russische Geheimdienstaktivitäten. Neue Hinweise veranlassen ihn...