Finanzen

NordLB baut faule Schiffskredite zügig ab

Lesezeit: 1 min
30.08.2017 17:00
Die NordLB wird mehr ausfallgefährdete Kredite los als ursprünglich geplant.
NordLB baut faule Schiffskredite zügig ab

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die NordLB kann ihre ausfallgefährdeten Schiffskredite schneller losschlagen als geplant. „Nach derzeitigem Stand werden wir unser Abbauziel in der Schiffsfinanzierung bereits Ende 2017 und damit ein Jahr früher als vorgesehen erreichen“, sagte Konzernchef Thomas Bürkle am Mittwoch laut Reuters. Ursprünglich wollte Deutschlands drittgrößte Landesbank bis Ende 2018 ihr Schiffsportfolio auf zwölf bis 14 Milliarden Euro drücken. Bis Mitte 2017 konnte der Wert nun bereits auf 14,5 Milliarden Euro gesenkt werden.

Entwarnung gab Bürkle aber noch nicht. „Ungeachtet der Fortschritte beim Abbau des Schiffsportfolios drückt die Risikovorsorge weiter auf unser Ergebnis.“ Zudem sei immer noch keine „nachhaltige Belebung an den Schiffsmärkten“ auszumachen. Der weltweite Containerhandel befindet sich seit Monaten in der Krise.

Die Probleme mit Schifffinanzierungen hatten den Hannoveranern 2016 einen Rekordverlust von rund zwei Milliarden Euro eingebrockt. Nun will die NordLB mit Stellenstreichungen und Beteiligungsverkäufen aus der Krise kommen. Das Institut will seine Kosten bis Ende 2020 um 150 bis 200 Millionen Euro senken und bis zu 1250 der 6000 Stellen abbauen. In diesem Jahr will die NordLB wieder schwarze Zahlen schreiben. „Wir bleiben vorsichtig, halten aber an unserem Ziel fest, für 2017 wieder einen Gewinn zu erwirtschaften“, sagte Bürkle. „Oberste Priorität hat weiter die Stärkung unserer Kapitalquoten.“ Die harte Kapitalquote stieg zum Ende Juni auf 11,5 Prozent, nach 10,5 Prozent Ende März.

Im ersten Halbjahr erzielte die NordLB einen Gewinn vor Steuern lag von 409 Millionen Euro, im ersten Halbjahr 2016 hatte sie noch einen Verlust von 364 Millionen verbucht. Alle Geschäftsfelder außerhalb der Schiffsfinanzierungen sind laut Bürkle profitabel. Zudem soll die Bank mit ihrer Tochter Bremer Landesbank (BLB) am 31. August vollständig fusionieren. Die NordLB hatte der BLB mit einer Finanzspritze über 400 Millionen Euro unter die Arme greifen müssen.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Deutsche müssen über Abschiebungen diskutieren - mit aller Vorsicht
26.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Tourismus-Branche: „In Hotellerie und Gastgewerbe ist noch nichts wieder in Ordnung“
26.04.2024

Die deutsche Tourismus-Branche, also Hotellerie und Gastronomie, firmiert neuerdings unter dem neuen Sammelbegriff „Gastwelt“ - auch um...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bürokratieabbau: Ministerin fordert mehr Widerstandsfähigkeit und Effizienz
26.04.2024

Rheinland-Pfalz ist ein mittelständisch geprägtes Land. Gerade kleinere Betriebe hadern mit zu viel bürokratischem Aufwand.

DWN
Politik
Politik Hybride Bedrohungen: Drohnen-Flüge und psychologische Kriegsführung
26.04.2024

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat eindringlich vor hybriden Bedrohungen in Deutschland gewarnt. Gegen den Einsatz von...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Gallup-Studie: Globale Führungsbewertung 2024 - wie Deutschland unter Großmächten abschneidet
26.04.2024

Die Gallup-Studie 2024 zeigt die Stabilität und Herausforderungen in der globalen Führungsbewertung für Länder wie USA, Deutschland,...

DWN
Politik
Politik Habeck kontert Kritiker: „Energiekrise gemeistert und Strompreise gesenkt“
26.04.2024

Nach Kritik an Atomausstieg: Habeck und Lemke bestätigen, die Energieversorgung sei gesichert und nukleare Sicherheit gewährleistet.

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Wie sich Deutschland im internationalen Rennen positioniert
26.04.2024

Die Deutsche Industrie macht Tempo bei der KI-Entwicklung. Das geht aus einer kürzlich veröffentlichten Analyse des Deutschen Patent- und...

DWN
Immobilien
Immobilien Commerzbank-Studie: Immobilienpreise könnten weiter fallen
26.04.2024

Deutsche Wohnimmobilien verlieren weiter an Wert. Die Commerzbank sieht ein Abwärtspotenzial von 5 bis 10 Prozent, abhängig von...