Politik

Großbritannien plant radikale Grenze für Einwanderung von EU-Bürgern

Lesezeit: 1 min
06.09.2017 00:37
Großbritannien plant, den Zuzug für EU-Bürger unmittelbar nach dem Brexit radikal einzuschränken.

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

+++Werbung+++

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Großbritannien will unmittelbar nach dem Austritt aus der EU die Einwanderung von schlecht ausgebildeten EU-Bürgern in das Vereinigte Königreich radikal stoppen. So solle die Freizügigkeit von Arbeitnehmern aufgehoben werden, berichtet der Guardian unter Berufung auf ein Vorschlagspapier der Londoner Regierung.

Großbritannien wird die Freizügigkeit der Arbeit unmittelbar nach Brexit beenden und Beschränkungen einführen, um alle außer den hochqualifizierten EU-Arbeitnehmern von einer Einwanderung nach Großbritannien abzuschrecken.

Das 82-seitige Papier, das als äußerst sensibel gekennzeichnet und vom August 2017 datiert ist, stellt zum ersten Mal fest, wie Großbritannien sich der politisch aufgeladenen Frage der Einwanderung nähert sich bei der Arbeitsplatzsicherung auf britische Arbeitnehmer konzentrieren will.

Ungelernte Arbeiten sollen nur noch Arbeitserlaubnis für zwei Jahre erhalten. Und auch für hochqualifizierte EU-Bürger sind Begrenzungen vorgesehen: Die Erlaubnis für diese Gruppe soll für den Zeitraum von drei bis fünf Jahren erteilt werden.

Außerdem will Großbritannien den Familiennachzug strikt regeln: Nur wer über ein Einkommen von mehr als 18.000 Pfund verdient, soll seinen Ehepartner nachholen dürfen.

Auch EU-Bürger müssen künftig den Reisepass bei der Einreise vorlegen.

Führende Minister im Team von Premierministerin Theresa May müssen laut der Zeitung den Entwurf noch billigen. Darin heißt es weiter: Einwanderung könne nur dann als wertvoll für das Land als Ganzes betrachtet werden, wenn sie nicht nur den Migranten selbst nutze, sondern auch den schon im Land lebenden Bürgern zu einem besseren Leben verhelfe. Ein Regierungssprecher lehnte eine Stellungnahme ab. Er stellte für den Herbst einen Vorschlag für ein neues Einwanderungssystem in Aussicht, mit dem "das Vereinigte Königreich die Kontrolle über seine Grenzen zurückerlangt".

Der neue Ansatz dürfte, wenn es dazu kommt, vor allem für Polen ein erhebliches Problem darstellen. Aktuell leben fast eine Million polnische Staatsbürger in Großbritannien. Viele von ihnen ernähren mit ihrer Arbeit auch Familien in Polen. Etwa 300.000 Deutsche leben und arbeiten derzeit in Großbritannien.


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Bildung für die Zukunft SOS-Kinderdorf Thüringen im Einsatz für die Demokratie

In einer Zeit, in der die Unzufriedenheit mit der Politik wächst, engagiert sich das SOS-Kinderdorf Thüringen mit einem Demokratieprojekt...

DWN
Immobilien
Immobilien Grundsteuer 2025: Alles rund um die Neuerung
21.12.2024

Ab Januar 2025 kommt die neue Grundsteuer in Deutschland zum Einsatz. Viele Hausbesitzer und künftige Käufer sind besorgt. Und das...

DWN
Immobilien
Immobilien Förderung jetzt auch für Kauf denkmalgeschützter Häuser
21.12.2024

Wer ein altes Haus kauft und klimafreundlich saniert, bekommt oft Hilfe vom Staat. Das gilt künftig auch für Denkmäler.

DWN
Politik
Politik So wollen die Schweiz und die EU enger zusammenarbeiten
21.12.2024

Die Schweiz ist nicht in der EU, aber es gibt etliche Abkommen. Doch die sind teils veraltet. Das soll sich nun ändern. Was bedeutet das...

DWN
Panorama
Panorama Magdeburg: Anschlag auf Weihnachtsmarkt - fünf Tote, 200 Verletzte - Verdächtiger ist verwirrter Islam-Gegner
21.12.2024

Einen Tag nach der tödlichen Attacke auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg sitzt der Schock tief. Erste Details zum Tatverdächtigen werden...

DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen: Eine Erinnerung an ausreichend Risikokontrolle
21.12.2024

Die vergangene Woche brachte einen deutlichen Ausverkauf an den Aktienmärkten, der von Experten als gesunde Entwicklung gewertet wird....

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Kampf gegen Monopole: Europas Schlüsselrolle im Kampf gegen Big Tech und für den Klimaschutz
21.12.2024

Teresa Ribera steht vor einer gewaltigen Herausforderung. Die sozialistische Vizepremierministerin Spaniens wurde im September von der...

DWN
Finanzen
Finanzen Nach Trumps missglücktem Finanztrick: Stillstand der US-Regierung doch noch abgewendet
21.12.2024

Der US-Kongress hat einen drohenden Stillstand der Regierungsgeschäfte im letzten Moment abgewendet. Nach dem Repräsentantenhaus...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Griechenlands Wirtschaft boomt: Erfolgreiche Steuerreformen und starke Investitionen treiben den Aufschwung
21.12.2024

Griechenlands Wirtschaft überrascht: Für 2025 erwartet das Land einen Haushaltsüberschuss von 13,5 Milliarden Euro – mehr als doppelt...