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Der Unternehmer Niki Lauda will zusammen mit Thomas Cook und dessen Tochter Condor für Teile von Air Berlin bieten. Er selbst werde an dem Konsortium 51 Prozent der Anteile halten, kündigte Lauda im Gespräch mit dem "Kurier" aus Österreich am Mittwoch an. Eine Lauda-Sprecherin bestätigte den Bericht. Ein Sprecher des Reisekonzerns Thomas Cook wiederholte, man sei zusammen mit Condor bereit, eine aktive Rolle bei der Restrukturierung von Air Berlin und der Tochter Niki zu spielen. Es würden alle Optionen geprüft.
Air Berlin ist seit Mitte August pleite und kann nur dank eines Staatskredits über 150 Millionen Euro weiterfliegen. Interessenten können bis Freitag ein Kaufangebot für den Konzern oder Teile davon einreichen.
Laut dem Blatt wollen Lauda und seine Partner neben der von dem Ex-Rennfahrer selbst gegründeten Air-Berlin-Tochter Niki zusätzlich 17 Maschinen von Air Berlin übernehmen. Geplant ist demnach, ausschließlich touristische Ziele auf der Kurz- und Mittelstrecke anzufliegen. Zu den ungewöhnlich vielen Krankmeldungen von Air-Berlin-Piloten sagte Lauda, diese seien "reines Gift für Air Berlin". Er verstehe nicht, "warum die Piloten einen Konkurs beschleunigen, bevor Air Berlin verkauft ist".
Eigentlich müsste Lauda gute Chancen haben. Er hat zwei Airlines gegründet und trotz teilweise erheblicher Rückschläge wie dem Absturz eines Airbus wegen einer defekten Schubumkehr erfolgreich geführt. Er kennt die Langstrecke und das Billigflug-Geschäft.
Allerdings hatte die Bundesregierung schon sehr früh angekündigt, dass sie die Lufthansa gerne als nationalen Champion gestärkt sehen möchte.
Die Lufthansa hat offiziell ihr Interesse an Air Berlin erklärt. Als möglicher Käufer für die Slots gilt die Billigairline Easyjet. In der Kombination Lufthansa/Easyjet könnten Einwände des Kartellamts entkräftet werden.
Die Betreiber-Gesellschaft des Flughafens Parchim in Mecklenburg-Vorpommern, Link Global Logistics, erwägt ebenfalls eine Offerte für die insolvente Fluggesellschaft, wie die Nachrichtenagentur Reuters am Mittwoch von einem Insider erfuhr. "Ziel ist definitiv, dass ein Angebot abgegeben werden soll". Der chinesische Unternehmer Jonathan Pang würde bei einer erfolgreichen Übernahme eine Kooperation seiner Logistikfirma mit der Fluggesellschaft ausloten. Dazu könnten auch Air-Berlin-Flugzeuge nach Parchim verlegt werden. Pang war zunächst für keine Stellungnahme zu erreichen, sein Anwalt Helmut Naujoks lehnte einen Kommentar ab. Auch Air Berlin und ein Sprecher von Sachwalter Lucas Flöther äußerten sich nicht.
Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) verwies mit Blick auf Pang auf das für Airlines geltende EU-Recht nach dem Prinzip "Ownership und Control". "Das heißt, dass die Mehrheit des Eigentums und die Kontrolle über eine europäische Fluggesellschaft auch von Europäern gehalten werden muss", sagte Dobrindt in Berlin.