Piloten und Manager der insolventen Fluggesellschaft Air Berlin erhalten laut einem Spiegel-Bericht einen Zuschlag zum Insolvenzgeld, der in Einzelfällen mehrere tausend Euro pro Monat beträgt, berichtet AFP. Das sei üblich, erklärte der Air-Berlin-Generalbevollmächtigte Frank Kebekus gegenüber dem Magazin. So solle verhindert werden, dass diese Mitarbeiter zu Wettbewerbern abwandern. Es handle sich um einen „siebenstelligen Betrag“.
Die Beschäftigten von Air Berlin bekommen seit Beginn des Insolvenzverfahrens Mitte August drei Monate lang Insolvenzgeld von der Bundesagentur für Arbeit. Dieses ist laut Spiegel auf 6350 Euro brutto pro Monat gedeckelt – daher habe der Gläubigerausschuss auf seiner ersten Sitzung am 23. August beschlossen, den Betrag für die Piloten bis zu ihrem regulären Gehalt aufzustocken. In Einzelfällen könne dieses Gehalt über 10.000 Euro pro Monat ausmachen. Auch das Management bekomme das reguläre Gehalt weiter.
Der Spiegel zitierte aus dem Umfeld des Gläubigerausschusses, pro Monat würden so rund zehn Millionen Euro fällig. Dies gehe zu Lasten der Masse und des von der Bundesregierung gewährten Rettungskredits in Höhe von 150 Millionen Euro. Eine Gehaltsaufstockung für Besserverdiener sei demnach in einem Insolvenzfall keineswegs selbstverständlich.