Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat die Zentralbank in Ankara zur Senkung der Zinsen gedrängt, um die Inflation zu bekämpfen, berichtet AFP. „Wenn der Zinssatz sinkt, sinkt die Inflation. Wenn der Zinssatz hoch ist, ist die Inflation hoch“, sagte Erdogan am Dienstag vor den Abgeordneten seiner AK-Partei in Ankara. „Es gibt den Glauben, dass es umgekehrt ist. Doch das stimmt nicht, wir haben es gesehen.“
Gemeinhin gehen Ökonomen davon aus, dass eine Senkung der Zinsrate zum Anstieg der Inflation führt, da damit mehr Geld in Umlauf gerät. Um die Inflation zu senken, heben Zentralbanken den Leitzins an. Die Teuerungsrate war im September in der Türkei gegenüber dem Vormonat um 0,65 Prozent angestiegen. Sie betrug damit gegenüber dem Vorjahr 11,20 Prozent, wie die nationale Statistikbehörde Tüik mitteilte.
„Wenn wir es nicht schaffen, die Zinsen zu senken, steuern wir auf eine große Katastrophe zu“, warnte Erdogan. Der Pensionssatz der türkischen Zentralbank für eine Woche liegt derzeit bei acht Prozent. Die Inflation hatte im April mit 11,87 Prozent ihren höchsten Wert seit 2008 erreicht, war aber bis Juli auf 9,79 Prozent gesunken. Die seit Monaten sinkende türkische Lira gab am Dienstag um 0,4 Prozent auf 3,58 Lira zum Dollar nach.