Politik

Griechenland: Chancen für eine Pro-EU-Koalition steigen

Die Demokratische Linke hat sich im Grunde bereiterklärt, mit den Konservativen und der PASOK in eine Regierung zu gehen, die den Verbleib Griechenlands in der Eurozone sicherstellt. Damit steigen die Chancen, dass die nächste Hilfstranche nach Griechenland fließt.
11.05.2012 00:42
Lesezeit: 1 min

Neuwahlen in Griechenland sind für die gemäßigten Parteien Gift. Neueste Umfragen zeigen: Mit 25 Prozent der Stimmen wäre die Syriza-Partei die stärkste Kraft. Daher werden vor allem die großen Parteien versuchen, auf Teufel komm raus eine Koalition zu zimmern - es wird eine Koaliton sein, die die Troika Vorgaben erfüllt und weitere 11 Milliarden Einsparungen durchsetzt.

Seit Antonis Samaras von der Nea Demokratia am Anfang dieser Woche sein Mandat zur Regierungsbildung abgeholt hatte, schienen in Griechenland alle Zeichen auf Neuwahlen zu stehen. Nach Antonis Samaras scheiterte auch der Syriza-Chef Alexis Tsipras an den Koalitionsgesprächen. Allerdings stellte dieser nicht erfüllbare Anforderungen an die beiden etablierten Parteien, die dem Sparpaket zugestimmt hatten (mehr hier). Nun hat Pasok-Chef Evangelos Venizelos den Auftrag, eine Regierung zu bilden. Und genau das harsche Vorgehen Tsipras könnte nun die Möglichkeit einer Regierungsbildung für Evangelos Venizelos erhöhen (hier): Die Parteien fürchten Neuwahlen, weil dann die Syriza noch erfolgreicher wäre.

Die kleine linksgerichtete Partei Demokratische Linke scheint sich von Alexis Tsipras zu distanzieren. Bisher beharrte die Partei darauf, dass Tsipras Syriza in jedem Falle an einer Koalitionsregierung beteiligt werden müsse. Nun könnte es sein, dass der alte Fuchs Venizelos den Linken ein Angebot gemacht haben könnte, das diese nicht ablehnen können. Vordergründig schieben die Linken den Schwarzen Peter Tsipras zu: „Die Haltung der Syriza-Führung riskiere, das Land in Richtung Neuwahlen zu ziehen“, kritisierte Fotis Kouvelis, der Chef der Demokratischen Linken, am Donnerstag Alexis Tsipras. „Ihr Beharren auf den Verzicht des Darlehensvertrages wird zum Bankrott und einem Bruch mit der Eurozone führen“.

Diese Äußerung könnte bedeuten, dass die Demokratische Linke nun doch zu einem Deal mit Evangelos Venizelos bereit wäre. „Nach der Aussage der Demokratischen Linken könnten wir eine realistische Chance für einen Durchbruch bei der Bildung einer Regierung haben“, äußerte sich ein PASOK-Beamter. Evangelos Venizelos sprach davon, dass das Treffen mit Fotis Kouvelis ein gutes Omen war. Die Pasok-Partei erhielt bei den Wahlen 41 Sitze und die Nea Demokratia 108. Mit den 19 Sitzen der Demokratischen Linken könnten die notwendigen 151 Sitze gut erreicht werden.

 

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Nordkoreas Kronprinzessin: Kim Ju-Ae rückt ins Zentrum der Macht
18.07.2025

Kim Jong-Un präsentiert die Zukunft Nordkoreas – und sie trägt Handtasche. Seine Tochter Kim Ju-Ae tritt als neue Machtfigur auf. Was...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Birkenstock: Von der Orthopädie-Sandale zur globalen Luxusmarke
18.07.2025

Birkenstock hat sich vom Hersteller orthopädischer Sandalen zum weltweit gefragten Lifestyle-Unternehmen gewandelt. Basis dieses Wandels...

DWN
Politik
Politik 18. Sanktionspaket verabschiedet: EU verschärft Sanktionsdruck mit neuen Preisobergrenzen für russisches Öl
18.07.2025

Die EU verschärft ihren wirtschaftlichen Druck auf Russland: Mit einem neuen Sanktionspaket und einer Preisobergrenze für Öl trifft...

DWN
Politik
Politik China investiert Milliarden – Trump isoliert die USA
18.07.2025

China bricht alle Investitionsrekorde – und gewinnt Freunde in aller Welt. Trump setzt derweil auf Isolation durch Zölle. Wer dominiert...

DWN
Finanzen
Finanzen Energie wird unbezahlbar: Hohe Strom- und Gaskosten überfordern deutsche Haushalte
18.07.2025

Trotz sinkender Großhandelspreise für Energie bleiben die Kosten für Menschen in Deutschland hoch: Strom, Gas und Benzin reißen tiefe...

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzen: Deutsche haben Angst um finanzielle Zukunft - Leben in Deutschland immer teurer
18.07.2025

Die Sorgen um die eigenen Finanzen sind einer Umfrage zufolge im europäischen Vergleich in Deutschland besonders hoch: Acht von zehn...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kursgewinne oder Verluste: Anleger hoffen auf drei entscheidende Auslöser für Börsenrally
18.07.2025

Zölle, Zinsen, Gewinne: Neue Daten zeigen, welche drei Faktoren jetzt über Kursgewinne oder Verluste entscheiden. Und warum viele...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wenn Kunden nicht zahlen: So sichern Sie Ihre Liquidität
18.07.2025

Alarmierende Zahlen: Offene Forderungen in Deutschland sprengen die 50-Milliarden-Euro-Marke. Entdecken Sie die Strategien, mit denen Sie...