Gemischtes

E.On zeigt, was mit dem Smart Meter möglich ist

Die Umrüstung auf digitale Smart Meter beginnt. Doch die kleinen Stromzähler können mehr, als nur Energiekosten reduzieren.
16.11.2017 07:21
Lesezeit: 3 min

Nach und nach werden die alten konventionellen Stromzähler durch die neuen sogenannten Smart Meter ersetzt. Sie bieten nicht nur ein Plus an Transparenz, da sie den schwankenden Energieverbrauch über den kompletten Tagesverlauf messen. Sie ermöglichen darüber hinaus auch zeitvariable Stromtarife, dank derer die Verbraucher einen größeren Teil ihres Energiebedarfs in jenen Zeiten verlegen können, in denen mehr Strom zur Verfügung steht.

Zwar gibt es auf Seiten der Stromkunden auch Vorbehalte gegenüber dem Smart Meter, beispielweise hinsichtlich der Kosten der vom Gesetzgeber vorgeschriebenen Umrüstung. Doch die Stromversorger zeigen offen und transparent die Vorteile der elektronischen Zähler auf und holen dabei ihre Kunden mit ins Boot. Schließlich können Smart Meter mehr, als nur Energiekosten reduzieren.

Heute bieten Energiekonzerne wie E.ON etwa mit dem Tarif „UnternehmerStrom Digital“ für Geschäftskunden ein Modell mit zwei verschiedenen zeitabhängigen Preisen an. In lastschwächeren Zeiten kostet der Strom dann zum Beispiel deutlich weniger als zu den laststärkeren Zeiten. Für Betriebe mit hohem Strombedarf zahlt sich das aus. Da die Verwendung von Smart Metern mit einem höheren technologischen Aufwand verbunden ist, der aber für den Verbraucher auch mehr Komfort, Transparenz und Sicherheit bietet, hält der Gesetzgeber die Weitergabe von Mehrkosten dafür in Höhe von jährlich rund 65 Euro für gerechtfertigt.

Die lastschwache Zeit, die sogenannte Nebenzeit, in der der Kunde vom niedrigen Tarif profitiert und den höheren Grundpreis kompensieren kann, hängt vom jeweiligen regionalen Netzbetreiber ab. Daher können sie sich je nach Standort unterscheiden. Doch offensichtlich wird der Strom vor allem in den Abendstunden und am Wochenende billiger sein, weil dann die Nachfrage für gewöhnlich niedriger ist.

Doch Smart Meter können noch viel mehr, wie ein Blick in die nähere Zukunft zeigt. Smart Meter sind der Schlüssel für eine vielfältige künftige Angebotswelt, die Kundenwünsche, Erneuerbare Energien und ökonomische Vorteile verbinden wird. Das bislang eher starre Tarifsystem kann durch gleitende Preismodelle abgelöst werden, die Stromüberschüsse aus regenerativen Quellen wie Solar und Wind dann besonders günstig und flexibel zu den Stromkunden bringen. Überschuss-Strom im Netz kann dann beispielsweise zu sehr niedrigen Kosten oder sogar umsonst zum Aufladen von Elektroautos oder Stromspeichern genutzt werden. Smart Meter geben künftig auch in Echtzeit Auskunft über den Stromverbrauch einzelner Geräte, z.B. Maschinen in einem Betrieb. Ungewöhnliche Ausschläge im Energieverbrauch geben Hinweise darauf, ob sich bei der Maschine Verschleiß oder sogar ein Defekt ankündigen – Stichwort „Predictive Maintenance.“

Neben den möglichen Kostenvorteilen durch zeitvariable Tarife bieten die Smart Meter eine weitere Neuheit gegenüber den alten Stromzählern. Über einen Online-Zugang können die Kunden von E.ON jederzeit ihre aktuellen und vergangenen Verbrauchsdaten bis zum Vortag abrufen – und zwar bis auf die Viertelstunde genau. So erhalten sie volle Transparenz über ihren Verbrauch.

Die Kunden können dann nicht nur die Stromkosten verschiedener Jahre miteinander vergleichen, sondern auch die Kosten verschiedener Monate, Wochen und Tage. Und wenn es sich zum Beispiel um ein Unternehmen mit mehreren Standorten handelt, so kann der Verbrauch an den verschiedenen Standorten bis auf die Viertelstunde genau miteinander verglichen werden. Stromfresser sowie Einsparoptionen lassen sich auf diese Weise leichter identifizieren.

E.ON geht hierbei den Weg, bestehende sowie potentielle Kunden auch damit zu überzeugen, dass sich der Anbieter aus einer Hand um den Einbau, die Wartung und den Betrieb der Smart Meter kümmert. Da die Übermittlung der Verbräuche täglich erfolgt, entfällt auch die jährliche Ablesung der Zählerstände. Das lästige Ablesen im Keller ist nicht mehr nötig. Stattdessen kann sich der Kunde jederzeit online über den aktuellen Verbrauch informieren. E.ON tritt dafür nicht nur als Stromlieferant auf, sondern erstmals auch als ein sogenannter Messdienstleister. Der Kunde schließt zwei separate Verträge ab, einen für die Stromlieferung und einen für den Betrieb des neuen Zählers.

Der Zugriff auf die Verbrauchsdaten über das Internet sowie der Online-Zugang für den Kunden zu seinen Verbrauchsdaten und zum kostenlosen Energiemanagement hatte bei Datenschützern zunächst Bedenken hervorgerufen. Denn diese Daten über den Stromverbrauch in Echtzeit betrachten sie als sehr sensibel, weil man daraus konkrete Schlüsse über die Lebensgewohnheiten ziehen kann.

Ähnliche Sorgen hatte es in der Vergangenheit auch bei Internetanbietern und beim Online-Banking gegeben. Doch da Anbieter wie E.ON großen Wert darauf legen, die Übermittlung der Verbrauchsdaten nach den höchsten Sicherheitsstandards zu gewährleisten, sind Kunden mit der neuen, smarten Technik auf der sicheren Seite. Zum Einsatz kommt daher ausschließlich Technik, die vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) zertifiziert worden ist.

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Vetternwirtschaft und Machtspiele: So scheitert der NATO-Innovationsplan
03.07.2025

Milliarden für die NATO-Innovation, doch hinter den Kulissen regiert das Chaos: Interessenkonflikte, Rücktritte und Streit gefährden...

DWN
Politik
Politik Trump dreht den Geldhahn zu: Kiew kämpft ohne Washington
02.07.2025

Donald Trump kappt Waffenhilfe für die Ukraine, Europa zögert, Moskau rückt vor. Doch Kiew sucht nach eigenen Wegen – und die Rechnung...

DWN
Panorama
Panorama Köln schafft den Begriff "Spielplatz" ab
02.07.2025

Köln verabschiedet sich vom traditionellen Begriff "Spielplatz" und ersetzt ihn durch "Spiel- und Aktionsfläche". Mit neuen Schildern und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Tusk zieht die Grenze dicht – Spediteure schlagen Alarm
02.07.2025

Grenzkontrollen sollen Sicherheit bringen – doch für Spediteure und Industrie drohen Staus, teurere Transporte und Milliardenverluste....

DWN
Panorama
Panorama EU-Klimapolitik: Soviel Spielraum lässt das 90-Prozent-Ziel
02.07.2025

Die EU-Kommission hat sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Bis 2040 sollen die Emissionen massiv sinken, ein großer Schritt Richtung...

DWN
Technologie
Technologie DeepSeek zerstört Milliardenwerte: China-KI soll aus Europa verschwinden
02.07.2025

Ein chinesisches Start-up bringt Nvidia ins Wanken, Milliarden verschwinden in Stunden. Doch für Europa ist das erst der Anfang: Die...

DWN
Politik
Politik Gasförderung Borkum: Kabinett billigt Abkommen mit den Niederlanden
02.07.2025

Die Bundesregierung will mehr Gas vor Borkum fördern und stößt damit auf heftigen Widerstand von Umweltschützern. Das Vorhaben soll...

DWN
Immobilien
Immobilien Klimaanlage einbauen: Was Sie vor dem Kauf wissen müssen
02.07.2025

Die Sommer werden heißer – und die Nachfrage nach Klimaanlagen steigt. Doch der Einbau ist komplizierter, als viele denken. Wer nicht in...