Finanzen

EU-Prognose: Spaniens Defizit läuft komplett aus dem Ruder

Spanien wird in diesem Jahr sein Defizitziel von 5,3 Prozent nicht erreichen können. Das zeigen die aktuellen Konjunkturprognosen: Das Defizit wird deutlich höher ausfallen - vermutlich 6,4 Prozent. Zudem rechnet die EU-Kommission mit einem deutlichen Schrumpfen der spanischen Wirtschaft.
11.05.2012 12:21
Lesezeit: 1 min

Lange wurden sie erwartet, nun sind die öffentlich: die neuen Konjunkturprognosen der Europäischen Kommission. Und wie vermutet, sind es düstere Aussichten. Die EU Kommission geht davon aus, dass das Defizit in Spanien in diesem Jahr bei 6,4 Prozent liegen wird. Die spanische Regierung hatte mehrmals betont, dass das Land in diesem Jahr ein Defizit von 5,3 Prozent erreichen kann – und das war schon die nach oben korrigierte Vorgabe der EU. Doch die Zahlen der Kommission zeigen, dass Spanien tatsächlich weit von den 5,3 Prozent entfernt ist.

Zudem werde das Land der EU Kommission zufolge sowohl in diesem als auch im nächsten Jahr in der Rezession verweilen. Ursprünglich ging die Kommission von einem Wachstumsrückgang von einem Prozent in diesem Jahr aus. Dies wurde nun auf Minus 1,8 Prozent korrigiert. 2013 rechnet die Kommission mit einem Rückgang von 0,3 Prozent. Angesichts dieser Wirtschaftsdaten ist schwer vorstellbar, wie Spanien sein Defizit weiter reduzieren will, ohne noch härtere Sparmaßnahmen durchführen zu müssen.

Schon Anfang der Woche hatte die EU Kommission anklingen lassen, dass die neuen Konjunkturprognosen den Umgang mit Spaniens Defizitziel verändern könnten. Angesichts der aktuellen Zahlen und der angespannten Situation der spanischen Banken, für die die Regierung noch heute einen Bailout-Plan vorstellen will, wird sich der Umgang mit Spanien ändern müssen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen EU-Vermögensregister und Bargeldbeschränkungen: Risiko für Anleger

Das EU-Vermögensregister gehört derzeit zu den größten Risiken für Anleger. Daher ist es wichtig, sich jetzt zu überlegen, wie man...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Exportflaute durch Handelsstreit: Unsicherheit belastet deutsche Firmen
08.07.2025

Trotz einer weiteren Fristverlängerung im Zollkonflikt mit den USA bleibt die Lage für deutsche Exportunternehmen angespannt. Die...

DWN
Politik
Politik Bundestag stimmt über Verfassungsrichter ab – Politische Debatte um Mehrheiten
08.07.2025

Im Bundestag steht eine wichtige Entscheidung an: Drei Kandidatinnen und Kandidaten für das Bundesverfassungsgericht sollen gewählt...

DWN
Technologie
Technologie Wettlauf der Supermächte: Wer gewinnt das Milliarden-Quantenrennen?
08.07.2025

Quantencomputer gelten als Schlüsseltechnologie der Zukunft – und könnten bestehende Sicherheitsstrukturen weltweit aushebeln. Der...

DWN
Politik
Politik Recht auf Schutz: Gericht bestätigt Anspruch afghanischer Familie auf Visa
08.07.2025

Trotz der Einstellung des Bundesaufnahmeprogramms für gefährdete Afghanen hat das Verwaltungsgericht Berlin eine klare Entscheidung...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Urlaub wird teurer: Flugkosten steigen auch bei Billig-Airlines
08.07.2025

Fliegen vom deutschen Flughafen ist deutlich kostspieliger geworden – und das nicht nur bei klassischen Airlines. Auch...

DWN
Politik
Politik Haushaltsstreit 2025: Klingbeils Pläne, Kritik und offene Milliardenlücken
08.07.2025

Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) hat den Haushaltsentwurf für 2025 und die Finanzplanung bis 2029 in den Bundestag eingebracht....

DWN
Unternehmen
Unternehmen VW-Konzern behauptet Spitzenposition im deutschen E-Auto-Markt
08.07.2025

Der VW-Konzern setzt im deutschen E-Auto-Markt neue Maßstäbe. Die aktuellen Zahlen zeigen eine eindrucksvolle Entwicklung – doch der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft China frisst Europas Industrie und niemand wehrt sich
08.07.2025

Chinas Staatskonzerne zerlegen Europas Industrie Stück für Stück – doch Berlin, Brüssel und Paris liefern nur leere Worte. Während...