Finanzen

Investoren kaufen so viele deutsche Unternehmen wie nie zuvor

Lesezeit: 1 min
30.12.2017 22:04
Finanzinvestoren sind 2017 bei so vielen deutschen Firmen eingestiegen wie nie zuvor.
Investoren kaufen so viele deutsche Unternehmen wie nie zuvor

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

+++Werbung+++

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Finanzinvestoren haben in Deutschland in diesem Jahr einer Studie zufolge so viele Firmen gekauft wie nie zuvor. Die Unternehmensberatung EY zählte 2017 insgesamt 210 Übernahmen durch Private-Equity-Gesellschaften, 20 mehr als im bisherigen Rekordjahr 2016. Das Transaktionsvolumen blieb allerdings mit 19,1 Milliarden Euro um zehn Prozent hinter dem Vorjahreswert von 20,8 Milliarden zurück, wie EY (Ernst & Young) am Mittwoch in Stuttgart berichtete.

EY-Fusionsexperte Alexander Kron glaubt, dass die Finanzinvestoren 2018 so weitermachen werden. Dann dürften sie unter anderem um Firmen wie den Zählerableser Techem und den Teleshopping-Sender HSE24 buhlen. „Für das kommende Jahr sind einige große Transaktionen in der Pipeline, zudem bleiben die konjunkturellen Aussichten gut – somit könnte 2018 erneut ein Rekordjahr werden.“

Am meisten Geld legten Private-Equity-Fonds in Deutschland für Stada hin – 5,2 Milliarden Euro. Bain Capital und Cinven gewannen die Bieterschlacht um den Pharmakonzern aus Bad Vilbel bei Frankfurt. Dass sich Finanzinvestoren inzwischen auch an so große, börsennotierte Unternehmen heranwagten, zeige ihr Selbstvertrauen, sagt Kron. Es zeige aber auch den Druck, dem sie unterliegen, nachdem ihnen Investoren angesichts niedriger Zinsen Milliarden für neue Übernahme-Fonds anvertraut haben. Das treibt die Preise.

„Sie sind dringend darauf angewiesen, ihr Kapital zu investieren. Da die Anzahl der Ziele im Markt jedoch begrenzt ist, werden Finanzinvestoren immer kreativer“, sagt EY-Partner Wolfgang Taudte. So ließen sie sich zunehmend auch auf Minderheitsbeteiligungen oder Joint Ventures ein.

Nachholbedarf sieht Kron in der IT- und Technologie-Branche. Dort fehle europäischen Investoren im Vergleich zu den Rivalen aus den USA und China oft das nötige Wissen. „Letztlich geht es darum, Werte in den Unternehmen zu schaffen, die sie auch für strategische Investoren oder für einen Börsengang spannend machen“, sagt der EY-Experte. Im zu Ende gehenden Jahr ging ein Großteil der Unternehmen an andere Finanzinvestoren. 52 von 108 Firmen, bei denen ein Private-Equity-Investor ausstieg, wurden auf diese Weise weitergereicht. Darunter war der schwäbische Industriekeramik-Hersteller Ceramtec. Er war mit 2,6 Milliarden Euro die zweitgrößte Private-Equity-Transaktion des Jahres in Deutschland und gehört nun einem Konsortium um BC Partners.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Ratgeber
Ratgeber Die neuen, elektrifizierten Honda-Modelle

Komfort, Leistung und elektrische Antriebe – das gibt es alles mit den brandneuen Honda-Modellen als E-Auto, Plug-in-Hybrid und...

DWN
Immobilien
Immobilien Immobilie für lebenslange Rente verkaufen: Lohnt sich das?
03.12.2023

Senioren können mit der Immobilien-Leibrente das Einkommen aufbessern und in den eigenen vier Wänden wohnen bleiben. Ist das sinnvoll...

DWN
Politik
Politik Geopolitisches Erdbeben: Wem gehört die Levante?
03.12.2023

Die Levante wird Schauplatz eines Konflikts zwischen Ost und West. Überraschenderweise schalten sich jetzt die BRICS-Staaten ein und...

DWN
Politik
Politik Israel jagt Hamas mit Superbombe
02.12.2023

Die Vereinigten Staaten haben Israel hundert sogenannte Blockbuster-Bomben geliefert, mit denen Israel die Terroristen der Hamas in den...

DWN
Ratgeber
Ratgeber Ratgeber: Wenn der Autovermieter für den Kunden keinen Wagen hat
03.12.2023

Von Beschwerden über Mietwagen-Verleiher hört man immer wieder mal. Die gebuchte Fahrzeugklasse nicht vorhanden, überteuerte...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Transfergesellschaften: Instrumente zur Bewältigung von Personalanpassungen
03.12.2023

Transfergesellschaften spielen eine entscheidende Rolle in der deutschen Arbeitsmarktpolitik, insbesondere wenn es um die Bewältigung von...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Ölgigant Exxon will Lithium abbauen
03.12.2023

Wohin nur mit all den Öl-Einnahmen, fragte sich wohl der größte Ölkonzern der USA. Die Antwort lautet: Diversifikation. Exxon plant nun...

DWN
Politik
Politik Bund der Steuerzahler: Die Schuldenbremse ist unverzichtbar
01.12.2023

Der Präsident des Bundes der Steuerzahler, Reiner Holznagel, hält die Schuldenbremse in ihrer gegenwärtigen Form für unverzichtbar. Im...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Wege für Integration und Fachkräftegewinnung in Deutschland
03.12.2023

Auf der einen Seite werden Fachkräfte händeringend gesucht, auf der anderen Seite gibt es tausende von Migranten im Land, die gerne...