Deutschland

Personal-Mangel bei Polizei wird zum Sicherheits-Problem

Die Gewerkschaft der Polizei beklagt eine Überlastung der Polizei und viele Millionen Überstunden.
07.01.2018 21:29
Lesezeit: 1 min

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Die Polizei hat im vergangen Jahr bundesweit mehr als 22 Millionen Überstunden aufgehäuft. Grund seien zahlreiche Sondereinsätze und neue Aufgaben für die Beamten von Bund und Ländern gewesen, sagte der Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Oliver Malchow, der Neuen Osnabrücker Zeitung. Damit bleibt die Zahl auf Rekordniveau: 2016 waren es ebenfalls 22 Millionen Überstunden, 2015 noch rund 20 Millionen.

Allein bei der Bundespolizei kletterte die Zahl – unter anderem wegen der anhaltenden Grenzkontrollen – nach Angaben des Bundesinnenministeriums auf knapp 2,4 Millionen Überstunden. Im Vorjahr waren es erst zwei Millionen Überstunden gewesen. Zudem fielen Malchow zufolge allein beim Einsatz zum G20-Gipfel in Hamburg „zigtausende Überstunden“ an.

„Allein beim Einsatz zum G20-Gipfel in Hamburg sind zigtausende Überstunden angefallen“, sagte Malchow. „Wegen der hohen Terrorgefahr müssen viel mehr Leute im Einsatz sein als früher, sei es auf Weihnachtsmärkten oder für den Objektschutz.“ Auch die Flüchtlingskrise stelle eine Herausforderung für die Beamten dar.

Der Vorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, sagte der Zeitung, tausende Beamte seien zudem bei Grenzkontrollen im Einsatz. „Die Polizei muss zudem mehr Flüchtlingsunterkünfte schützen und dort mehr Straftaten aufklären, weil Menschen dort auf engstem Raum die Nerven verlieren und Straftaten begehen.“ Angesichts der Übergriffe in der Silvesternacht in Köln vor zwei Jahren sei auch am Silvesterabend mehr Personal nötig gewesen. „Die Flüchtlingskrise und die Terrorgefahr haben die Polizei völlig unvorbereitet getroffen“, sagte Wendt. „Da die Polizei keine Reserven hat, geht das voll auf den Rücken der Beamten.“

Malchow bezeichnete die Überlastung der Polizei als „Sicherheitsproblem“. Immer seltener könnten Polizisten auf der Straße Streife gehen, wodurch Alltagskriminalität wie Diebstähle oder Einbrüche zunehme. Die GdP fordert insgesamt eine Aufstockung um 20.000 Stellen. Der Beamtenbund beziffert den Bedarf bei den Landespolizeien auf 8.000 Stellen und bei der Bundespolizei auf 500.

 

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