Politik

Trump attackiert Einwanderer aus Haiti und Afrika, will mehr Norweger sehen

US-Präsident Trump hat mit einer vulgären Aussage die Diskussion um eine neue Einwanderungsregelung in den USA angeheizt.
12.01.2018 01:24
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

US-Präsident Donald Trump hat sich am Donnerstag in vulgären Worten gegen ein Einwanderungsabkommen gewehrt, das Schutzmaßnahmen für Menschen aus Haiti und afrikanischen Ländern vorsieht. Er verlangte bei einem Treffen im Weißen Haus zu erfahren, warum er Einwanderer aus "Shithole-Ländern" anstatt Menschen aus Ländern wie Norwegen akzeptieren sollte, sagten Personen mit direkter Kenntnis der Konversation. Das berichten die New York Times, die Washington Post und andere US-Medien.

Eine dritte Person sagte laut Reuters, Trump habe gefragt, warum die USA ungelernte Arbeiter aus den betroffenen Ländern aufnehmen sollten, anstatt Migranten aus Staaten willkommen zu heißen, die qualifizierte Arbeitskräfte anbieten könnten. Trump habe nicht beabsichtigt, jemanden mit seinen Äußerungen zu beleidigen.

Die Bemerkungen von Trump ließen die Kongressmitglieder, die an dem Treffen im Kabinettssaal teilnahmen, laut NYT "alarmiert und ratlos" zurück. Sie hatten über ein sich abzeichnendes parteiübergreifendes Abkommen diskutiert, um Einwanderern, die illegal als Kinder in die Vereinigten Staaten gebracht wurden, den legalen Status zu verleihen.

Als Trump hörte, dass Haitianer zu denen gehörten, die davon profitieren würden, fragte er: "Warum wollen wir hier Menschen aus Haiti?"

In einer schriftlichen Erklärung am Donnerstag dementierte Raj Shah, der stellvertretende Pressesprecher des Weißen Hauses, die Aussage Trumps nicht. Er schrieb: "Bestimmte Washingtoner Politiker beschließen, für fremde Länder zu kämpfen, aber Präsident Trump wird immer für das amerikanische Volk kämpfen. Wie andere Nationen, die eine leistungsbezogene Einwanderung praktizieren, kämpft Präsident Trump für dauerhafte Lösungen, die unser Land stärker machen, indem wir diejenigen willkommen heißen, die zu unserer Gesellschaft beitragen, unsere Wirtschaft wachsen lassen und sich in unsere große Nation integrieren können."

Trumps Aussage dürfte der Versuch sein, seine rechte Wählerklientel zu bedienen, um im Fall einer sich abzeichnenden Einwanderungsregelung nicht als Umfaller dazustehen. Zuletzt hatte Trump sein Wahlversprechen vom Bau einer Mauer an der Grenze zu Mexiko relativiert. Die Demokraten wollen einer Einigung nur zustimmen, wenn es eine großzügige Behandlung der sogenannten "Dreamer" gibt. Trump hatte im Hinblick auf diese Gruppe zuletzt Kompromissbereitschaft signalisiert.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Panorama
Panorama Grillmarkt in der Krise? Holzkohle wird teurer
03.07.2025

Grills verkaufen sich längst nicht mehr von selbst. Nach Jahren des Booms mit Rekordumsätzen schwächelt die Nachfrage. Händler und...

DWN
Finanzen
Finanzen Milliarden für Dänemark – Deutschland geht leer aus
03.07.2025

Dänemark holt 1,7 Milliarden DKK aus Deutschland zurück – ohne die deutsche Seite zu beteiligen. Ein heikler Deal im Skandal um...

DWN
Finanzen
Finanzen Vermögen im Visier: Schweiz plant Enteignung durch Erbschaftssteuer für Superreiche
03.07.2025

Die Schweiz steht vor einem Tabubruch: Kommt die 50-Prozent-Steuer auf große Erbschaften? Die Eidgenossen debattieren über ein riskantes...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Drogeriehandel: Wie dm, Rossmann und Müller den Lebensmittelmarkt verändern
03.07.2025

Drogeriemärkte verkaufen längst nicht mehr nur Shampoo und Zahnpasta. Sie werden für Millionen Deutsche zur Einkaufsquelle für...

DWN
Technologie
Technologie KI-Gesetz: Bundesnetzagentur startet Beratungsservice für Unternehmen
03.07.2025

Die neuen EU-Regeln zur Künstlichen Intelligenz verunsichern viele Firmen. Die Bundesnetzagentur will mit einem Beratungsangebot...

DWN
Panorama
Panorama Sprit ist 40 Cent teurer an der Autobahn
03.07.2025

Tanken an der Autobahn kann teuer werden – und das oft völlig unnötig. Eine aktuelle ADAC-Stichprobe deckt auf, wie groß die...

DWN
Politik
Politik Brüssel kapituliert? Warum die USA bei den Zöllen am längeren Hebel sitzen
03.07.2025

Die EU will bei den anstehenden Zollverhandlungen mit den USA Stärke zeigen – doch hinter den Kulissen bröckelt die Fassade. Experten...

DWN
Finanzen
Finanzen USA dominieren die Börsen
03.07.2025

Die Börsenwelt bleibt fest in US-Hand, angeführt von Tech-Giganten wie Nvidia und Apple. Deutsche Unternehmen spielen nur eine...