Finanzen

Citigroup meldet hohen Verlust

Die US-Großbank Citigroup musste im vierten Quartal einen hohen Verlust verkraften.
16.01.2018 14:35
Lesezeit: 1 min

Die US-Steuerreform kommt die US-Großbank Citigroup teuer zu stehen. Wegen der deshalb fälligen Belastungen verbuchte die Bank im vierten Quartal einen Verlust von 18,3 Milliarden Dollar, wie die Citigroup am Dienstag in New York mitteilte.

Die Citigroup spürt die Auswirkungen der Steuerreform von US-Präsident Donald Trump voraussichtlich so stark wie keine andere Großbank. Das Institut hatte in der Finanzkrise riesige Verluste erlitten. Diese konnte sie über Jahre geltend machen, um die Steuerlast zu drücken. Da durch die größte Steuerreform in den USA seit 30 Jahren die Körperschaftssteuer auf 21 Prozent von 35 Prozent sinkt, fällt der Wert dieser Verlustvorträge.

Abschreibungen in Höhe von 19 Milliarden Dollar sind die Folge. Weitere drei Milliarden Dollar werden für Steuern fällig, die die Citigroup wegen der Überweisung von Gewinnen aus dem Ausland zahlen muss. Langfristig profitiert aber auch die viertgrößte US-Bank von der Steuerreform, die Steuerquote wird 2018 voraussichtlich auf rund 25 Prozent von 30 Prozent im Vorjahr fallen.

Der einmalige Aufwand durch die kurz vor Weihnachten durch US-Präsident Donald Trump in Kraft gesetzte Steuerreform in den USA bezifferte das Geldhaus deshalb auf 22 Milliarden Dollar. Bereinigt um diese Belastungen steigerte Citigroup ihren Gewinn um vier Prozent auf 3,7 Milliarden Dollar.

Die Erträge im Handelsgeschäft mit Anleihen gingen wegen der Zurückhaltung der Kunden und extrem niedriger Schwankungen an den Finanzmärkten um 18 Prozent zurück. Dank der Stärke des Geschäfts mit Kreditkunden konnte die Bank ihre Gesamterträge im vierten Quartal dennoch leicht um ein Prozent auf 17,26 Milliarden Dollar steigern.

Die Bank halte trotz der roten Zahlen an ihren Plänen fest, in den nächsten Jahren mindestens 60 Milliarden Dollar an die Aktionäre auszuschütten, betonte Citi-Chef Michael Corbat. Bereinigt um die Belastungen aus der Steuerreform habe die Bank im vergangenen Jahr unter dem Strich 15,8 Milliarden Dollar verdient, fast eine Milliarde mehr als 2016. Das war mehr als erwartet, die Aktie legte im vorbörslichen Handel um 2,7 Prozent zu.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas Kapitalmarktunion im Rückstand: Banker fordern radikale Integration
12.07.2025

Europas Finanzelite schlägt Alarm: Ohne eine gemeinsame Kapitalmarktunion drohen Investitionen und Innovationen dauerhaft in die USA...

DWN
Immobilien
Immobilien Bauzinsen aktuell weiterhin hoch: Worauf Häuslebauer und Immobilienkäufer jetzt achten sollten
12.07.2025

Die Zinsen auf unser Erspartes sinken – die Bauzinsen für Kredite bleiben allerdings hoch. Was für Bauherren und Immobilienkäufer...

DWN
Finanzen
Finanzen Checkliste: So vermeiden Sie unnötige Kreditkarten-Gebühren auf Reisen
12.07.2025

Ob am Strand, in der Stadt oder im Hotel – im Ausland lauern versteckte Kreditkarten-Gebühren. Mit diesen Tricks umgehen Sie...

DWN
Technologie
Technologie Elektrische Kleinwagen: Kompakte Elektroautos für die Innenstadt
12.07.2025

Elektrische Kleinwagen erobern die Straßen – effizient, kompakt und emissionsfrei. Immer mehr Modelle treten an, um Verbrenner zu...

DWN
Finanzen
Finanzen Elterngeld: Warum oft eine Steuernachzahlung droht
12.07.2025

Das Elterngeld soll junge Familien entlasten – doch am Jahresende folgt oft das böse Erwachen. Trotz Steuerfreiheit lauert ein...

DWN
Finanzen
Finanzen Krypto ersetzt Börse: Robinhood bietet Token-Anteile an OpenAI und SpaceX
12.07.2025

Die Handelsplattform Robinhood bringt tokenisierte Beteiligungen an OpenAI und SpaceX auf den Markt. Doch was wie ein Investment klingt,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Meta-KI: Facebook-Mutter wirbt KI-Top-Talente von OpenAI ab – Altman schlägt Alarm
12.07.2025

Der KI-Krieg spitzt sich zu: Meta kauft sich Top-Talente, OpenAI wehrt sich mit Krisenurlaub – und Europa droht im Wettrennen um die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deindustrialisierung: Ostdeutsche Betriebsräte fordern Ende von Habecks Energiewende - Industriestandort gefährdet
11.07.2025

Nach dem Verlust von über 100.000 Industriearbeitsplätzen richten ostdeutsche Betriebsräte einen dramatischen Appell an Kanzler Merz....