Politik

Trump erhöht Druck auf Deutsche Bank-Großaktionär HNA

Die US-Regierung erhöht den Druck auf den Großaktionär der Deutschen Bank, die chinesische HNA-Gruppe.
20.01.2018 19:30
Lesezeit: 1 min

+++Werbung+++

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die US-Regierung fordert einem Insider zufolge den chinesischen Mischkonzern und Deutsche-Bank-Großaktionär HNA zu mehr Transparenz auf. Solange die Asiaten nicht Informationen über ihre Aktionäre vorlegten, werde Washington keine Investitionen der HNA genehmigen, sagte eine mit dem Vorgang vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters.

Sollten die US-Behörden tatsächlich eingreifen, wären die Investments der HNA beim US-Hedgefonds SkyBridge Capital LLC und dem in der Schweiz ansässigen Rohstoffhändler Glencore in Gefahr. Beide Deals werden derzeit von US-Behörden geprüft.

SkyBridge und Glencore wollten sich zu dem Thema nicht äußern, bei HNA war zunächst niemand für eine Stellungnahme zu erreichen. Auch in anderen Ländern hatte der Mischkonzern Probleme: So teilte die Schweizer Behörde zur Überwachung von Übernahmen Ende November mit, HNA habe beim Kauf der Schweizer Flug-Cateringfirma Gategroup teilweise falsche und unvollständige Angaben gemacht. Neuseeland hatte im Dezember den Kauf einer Tochter der Großbank Australia and New Zealand Banking Group (ANZ)ANZ blockiert.

HNA ist hoch verschuldet und auch wegen seiner undurchsichtigen Eigentümerstruktur ins Visier der Behörden geraten. In den vergangenen Monaten hatten die Chinesen mit teuren Geldbeschaffungsmaßnahmen für Aufsehen gesorgt. Banken zeigten sich wegen der Liquiditätsprobleme besorgt, die Rückzahlung von Krediten durch HNA verzögerte sich. Einige der zum Konzern gehörenden Fluggesellschaften zahlten Insidern zufolge fällige Leasingraten für Flugzeuge nicht pünktlich.

Über die österreichische Vermögensverwaltung C-Quadrat ist HNA mit 9,9 Prozent an der Deutschen Bank beteiligt. Die Probleme von HNA befeuerten zuletzt Spekulationen, dass die Chinesen ihren Deutsche-Bank-Anteil versilbern könnten. Doch HNA wies dies zurück. „Die Deutsche Bank ist ein Kerninvestment für HNA, die Beteiligung hat einen hohen Prestige-Faktor“, hatte der Vertreter von HNA im Aufsichtsrat, Alexander Schütz, Ende Dezember in einem Zeitungsinterview gesagt. HNA habe kein Interesse an einem Verkauf.

Das Interesse der US-Behörden an der Eigentümerstruktur von HNA muss vor dem Hintergrund der wirtschaftspolitischen Spannungen zwischen den USA und China betrachtet werden. Die US-Regierung hatte in der jüngsten Vergangenheit mehrere Beteiligungs- oder Übernahmeversuche chinesischer Unternehmen in den USA und in Europa blockiert.

 

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Technologie
Technologie Meta trainiert KI mit Ihren Daten – ohne Ihre Zustimmung. So stoppen Sie das jetzt!
09.05.2025

Ab dem 27. Mai analysiert Meta öffentlich sichtbare Inhalte von Facebook- und Instagram-Nutzern in Europa – zur Schulung seiner...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Silicon Valley wankt: Zölle, Zoff und zerplatzte Tech-Träume
08.05.2025

Während Europa auf seine Rezession zusteuert und China seine Wirtschaft auf staatlicher Kommandobasis stabilisiert, gibt es auch im sonst...

DWN
Panorama
Panorama Verkehrswende: Ariadne-Verkehrswendemonitor zeigt Entwicklung auf
08.05.2025

Wie sich die Verkehrswende in Deutschland aktuell entwickelt, ist nun auf einer neuen Onlineplattform des Potsdam-Instituts für...

DWN
Finanzen
Finanzen Inflation bewältigen: 7 Strategien für finanzielle Stabilität, weniger Belastung und einen nachhaltigeren Lebensstil
08.05.2025

Wer die eigenen Ausgaben kennt, kann gezielt handeln. So behalten Sie die Kontrolle über Ihr Geld. Mit Budgetplanung und klugem Konsum...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Maschinenbau: Bedeuten die Trump-Zölle das Ende einer deutschen Schlüsselindustrie?
08.05.2025

Der Maschinenbau befindet sich seit Jahren im Dauerkrisenmodus. Nun droht die fatale Zollpolitik des neuen US-Präsidenten Donald Trump zum...

DWN
Politik
Politik Anti-Trump-Plan: Halbe Milliarde Euro für Forschungsfreiheit in Europa
08.05.2025

Während US-Präsident Trump den Druck auf Hochschulen erhöht, setzt EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen auf gezielte Anreize...

DWN
Technologie
Technologie Bitkom-Umfrage: Deutsche kritisieren Abhängigkeit von KI-Anbietern aus dem Ausland
08.05.2025

Die Bevölkerung in Deutschland verwendet zunehmend Anwendungen auf Basis künstlicher Intelligenz. Gleichzeitig nimmt die Sorge über eine...

DWN
Politik
Politik Migrationspolitik: Wie die Neuausrichtung an den deutschen Außengrenzen aussehen könnte
08.05.2025

Das Thema illegale Migration und wer bei irregulärer Einreise an deutschen Landesgrenzen zurückgewiesen wird, beschäftigt die Union seit...