Finanzen

Renditen von US-Staatsanleihen steigen deutlich

Lesezeit: 1 min
19.01.2018 11:42
Die Renditen von US-Staatsanleihen steigen. Einige Beobachter gehen davon aus, dass eine kritische Schwelle erreicht wurde.

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Die Renditen von US-Staatsanleihen haben ihren Anstieg der vergangenen Tage fortgesetzt. Die Zinsen für Papiere mit 10 Jahren Laufzeit stiegen am Freitag auf über 2,64 Prozent und damit so hoch wie zuletzt vor 3 Jahren. Zur gleichen Zeit gab der Dollar zum Euro auf ein Niveau nach, welches ebenfalls zuletzt vor etwa 3 Jahren erreicht wurde.

Die Renditen von US-Staatsanleihen mit zwei Jahren Laufzeit sind seit Jahresbeginn von etwa 1,88 Prozent auf jetzt 2,05 Prozent gestiegen und erreichten das höchste Niveau seit dem Jahr 2008. Auch Papiere mit 5 Jahren Laufzeit rentieren seit Jahresbeginn deutlich mehr.

Anfang des Jahres lag die Rendite zehnjähriger Treasuries noch bei etwa 2,4 Prozent. Am Freitagmorgen wurde durch einen Anstieg um 2,4 Basispunkte die im Dezember 2014 aufgestellte Marke von 2,641 Prozent überstiegen, wie die Financial Times berichtet.

Beobacher erwarten, dass die Renditen von US-Papieren weiter steigen werden und Papiere mit 10 Jahren Laufzeit noch in diesem Jahr über 3 Prozent rentieren werden, weil der Inflationsdruck aufgrund der starken chinesischen Volkswirtschaft, steigenden Rohstoffpreisen und der US-Steuerreform anziehen könnte. Zuletzt lag die Rendite Ende 2013 über 3 Prozent. „Steigende Renditen sind einfach eine Reaktion auf eine gesunde, wachsende Wirtschaft. Der Schlüsselfaktor, den man beobachten sollte, ist die Kerninflation – wenn diese steigt, steigen auch die Renditen“, wird ein Analyst von der FT zitiert.

Dem Anleiheexperten Jeffrey Gundlach zufolge wurde mit dem Überschreiten der Marke von 2,63 Prozent eine Trendwende eingeleitet, die aus seiner Sicht zu Abverkäufen an den Aktienmärkten führen wird, berichtet Zerohedge.

Auf einer Veranstaltung wurde er vor einigen Monaten gefragt, ab welcher Rendite bei US-Anleihen Händler beginnen würden, einen größeren Teil ihrer Investitionen von Aktie zu Anleihen umzuschichten. Daraufhin sagte Gundlach: „Wenn zehnjährige Papiere 2,63 Prozent erreichen, werden Aktien negativ betroffen sein.“

Der US-Aktienmarkt schloss am Donnerstag im Minus. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte gab 0,4 Prozent auf 26.017 Punkte nach. Der breiter gefasste S&P-500 sank 0,2 Prozent auf 2798 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq trat bei 7296 Punkten in etwa auf der Stelle.

Vor einigen Tagen wurde bekannt, dass China und Japan ihren Bestand an US-Staatsanleihen im November leicht zurückgefahren haben. Zudem tauchten Berichte auf, wonach China die Käufe neuer US-Anleihen in Zukunft zurückfahren oder einstellen könnte.


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