Finanzen

American Express stockt Rücklagen für Kreditkarten-Ausfälle auf

Die Kreditkartengesellschaft American Express hat ihre Rücklagen für Kreditausfälle deutlich aufgestockt.
19.01.2018 17:26
Lesezeit: 1 min

Die US-Kreditkartengesellschaft American Express hat am Donnerstag Zahlen zum vierten Quartal bekanntgegeben. Bemerkenswert ist, dass die Rückstellungen für Kreditausfälle im Jahresvergleich deutlich anstiegen. Dieser Anstieg sei nötig aufgrund des stark gestiegenen Kreditvolumens und den bereits gestiegenen Ausfällen und nicht gezahlten Raten der Schuldner, heißt es im Quartalsbericht des Konzerns:

„Konsolidierte Rückstellungen für Verluste liegen bei 833 Millionen Dollar – 33 Prozent mehr als die 625 Millionen Dollar vor einem Jahr. Der Anstieg reflektiert die Ausweitung der vergebenen Kredite und einen Anstieg bei Abschreibungen und Verzögerungen bei den Rückzahlungen“, heißt es in dem Bericht.

Vor Kurzem wurde bekannt, dass die Kreditkartenschulden in den USA eine neues Allzeithoch erreicht haben, und jetzt deutlich über der Marke von 1 Billion Dollar rangieren.

Für die kommenden sechs Monate setzte American Express zudem den Rückkauf von Aktien aus.

Eine milliardenschwere Abschreibung aufgrund der US-Steuerreform hatte dem Unternemen den ersten Quartalsverlust seit über einem Vierteljahrhundert eingebrockt. In den drei Monaten bis Ende Dezember fiel unter dem Strich ein Minus von 1,2 Milliarden Dollar (1 Milliarde Euro) an, wie der Visa-Rivale mitteilte. Im entsprechenden Vorjahreszeitraum hatte American Express noch 825 Millionen Dollar verdient.

Eine einmalige Sonderbelastung in Höhe von 2,6 Milliarden Dollar wegen der neuen Steuergesetze drückte das Ergebnis nun ins Minus. Die Reform senkt die Unternehmenssteuern zwar stark, wovon Konzerne auf längere Sicht profitieren. Zunächst werden aber oft hohe Summen abgeschrieben, weil auch steuerlich absetzbare Beträge sinken und eine Sonderabgabe auf im Ausland geparktes Vermögen anfällt.

Die Erlöse steigerte American Express im Schlussquartal um rund zehn Prozent auf 8,8 Milliarden Dollar. Insgesamt übertrafen die Zahlen die Erwartungen der Analysten. Anleger reagierten dennoch enttäuscht und ließen den Aktienkurs nachbörslich um knapp drei Prozent sinken.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Unternehmen
Unternehmen Arbeitsunfähigkeit: Geldprämie anstatt Krankmeldung? Unternehmen verlost Anwesenheitsprämie
12.03.2025

Arbeitgeber beklagen Milliardenkosten durch Krankschreibungen: Um Fehlzeiten zu reduzieren, greifen manche Unternehmen zu Maßnahmen wie...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Chemiebranche kämpft mit hohen Kosten – Hoffnung auf die Bundesregierung
12.03.2025

Hohe Energiepreise und eine schwache Konjunktur setzen der Chemieindustrie zu. Während die Pharmabranche wächst, bleibt die...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Biontech Rekordumsatz während Corona: Jetzt Rekordverluste und Stellenabbau beim Corona-Impfstoffhersteller
12.03.2025

Einst Milliardengewinne, nun Millionenverlust: Nach Rekordumsätzen mit dem Corona- mRNA-Impfstoff ist Biontech in die Verlustzone...

DWN
Panorama
Panorama Coronavirus Wuhan-Labor: BND kannte unbequeme Wahrheit zum Ursprung der Pandemie
12.03.2025

Jahrelang als Verschwörung abgetan, jetzt wahrscheinlich: Hat ein Laborunfall die Corona-Pandemie ausgelöst? Der BND geht seit fünf...

DWN
Politik
Politik Stoppt Karlsruhe noch das Finanzpaket von CDU/SPD?
12.03.2025

Union und SPD wollen noch im alten Bundestag milliardenschwere Investitionen in Verteidigung und Infrastruktur beschließen. Doch mehrere...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Rheinmetall-Prognose: Verdeckte Hinweise auf ein Rekordjahr
12.03.2025

Rheinmetall gibt sich in seiner offiziellen Prognose für 2025 zurückhaltend – doch zwischen den Zeilen zeigt sich ein anderes Bild. Die...

DWN
Finanzen
Finanzen Immobilieninvestoren: Ist es sinnvoll, ein Aktienportfolio zu hebeln?
12.03.2025

Immobilieninvestoren nutzen häufig Fremdkapital, um die Rendite zu steigern. Macht der Einsatz eines Hebels auch bei Aktien Sinn?

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Batteriehersteller Northvolt pleite: Tausende Arbeitsplätze in Gefahr
12.03.2025

Der schwedische Batteriehersteller Northvolt hat Insolvenz angemeldet – mit unklaren Folgen für sein Milliardenprojekt in...