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Das deutsche Stromnetz ist einer Studie zufolge auf eine starke Zunahme der Zahl von Elektroautos nur unzureichend vorbereitet. Wie das Handelsblatt am Montag unter Berufung auf eine Untersuchung der TU München berichtete, ist bereits ab einer Elektroauto-Quote von 30 Prozent auf deutschen Straßen mit „flächendeckenden Stromausfällen“ zu rechnen, sollten keine Gegenmaßnahmen ergriffen werden. In den Gebieten rund um Großstädte wie München und Frankfurt (Main) könnten „schon in den kommenden fünf bis zehn Jahren Versorgungsengpässe entstehen.“ Notwendig seien bis zu elf Milliarden Euro für den Netzausbau - und vor allem Flexibilität der vielen Nutzer beim Laden ihrer E-Autos.
2035 werde mehr als jedes dritte Auto auf deutschen Straßen ein E-Auto sein, heißt es in der Studie für die Unternehmensberatung Oliver Wyman. In Stadtrandlagen werde die 30-Prozent-Quote bereits in fünf bis zehn Jahren erreicht sein, schätzen die Autoren. Bei einer Ortsnetzgröße von 120 Haushalten reichen demnach bereits 36 Elektroautos, um das Netz zu überlasten.
Der Energieversorger Innogy sprach ebenfalls vor einer „Mammutaufgabe.“ Der Ausbau der Elektromobilität sei „beherrschbar“, allerdings müssten jetzt dafür die nötigen Weichen gestellt werden, sagte Innogy-Managerin Hildegard Müller der Zeitung. So seien Investitionen zur Ertüchtigung der Netze in Höhe von rund einer Milliarde Euro pro Jahr nötig.
Der Eon-Konzern äußerte sich ähnlich: „Wir müssen den Netzausbau so gestalten, dass es nicht zu Engpässen kommt“, sagte Vertriebsvorstand Karsten Wildberger. Dafür müssten Industrie, Politik und Gesellschaft „an einem Strang ziehen.“
Das Problem hat weltweit Relevanz. Aus Berechnungen geht hervor, dass weltweit hunderte neue Kohlekraftwerke oder Atomkraftwerke gebaut werden müssten, wenn sich der Absatz von Elektroautos verstärken sollte.