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Die EU-Mitgliedsstaaten haben am Donnerstag insgesamt 837 Millionen Euro für den Ausbau der Energie-Infrastruktur des Kontinents bereitgestellt, wie der EUObserver berichtet. Davon entfallen 200 Millionen Euro auf Projekte im Bereich Erdgas und verflüssigtes Erdgas (LNG).
Den größten Teil davon nehmen 101 Millionen Euro ein, welche für den Ausbau von Erdgasfeldern im östlichen Mittelmeer südlich von Zypern bereitgestellt wurden. Dort arbeitet derzeit eine Allianz von Unternehmen aus Griechenland, Zypern, Israel und Ägypten an der Erschließung. Auch die türkische Regierung versucht, ihren Einfluss auf die Gasvorkommen auszuweiten, weshalb es bereits mehrfach zu Auseinandersetzungen kam.
Der EU-Kommission zufolge helfen die Investitionen Zypern, seine Energiequellen zu diversifizieren, weil das Land in Zukunft auf verflüssigtes Erdgas aus dem Mittelmeer zurückgreifen könnte. Derzeit werden etwa 95 Prozent des zypriotischen Energiebedarfs von Erdöl und Erdölprodukten gedeckt.
Mit den 101 Millionen der EU werden etwa 40 Prozent der erwarteten Gesamtkosten zur Erschließung der Gasfelder gedeckt, berichtet der EUObserver. Verbunden mit der Freigabe der Gelder ist zudem der Bau einer Station zur Verflüssigung von Erdgas auf dem Meer.
Die Investitionen der EU sind eine eindeutige Unterstützung für die griechisch-zypriotisch-israelisch-ägyptische Energieallianz im östlichen Mittelmeer. „Es liegt im Interesse der EU, den Staaten der Region (Israel, Zypern, Ägypten) zu helfen, ihre Ressourcen besser auszubeuten und für alle Beteiligten positive kommerzielle Operationen zu ermöglichen“, heißt es in der veröffentlichten Stellungnahme der Kommission.
Weitere Investitionen entfielen auf Machbarkeitsstudien zu Erdgas-Pipelines zwischen Zypern und Griechenland im Umfang von 34,5 Millionen Euro, welche ebenfalls Teil der europäischen Gasinfrastruktur im östlichen Mittelmeer sind.
Zu den Investitionszielen der am Donnerstag freigegebenen Gelder gehört auch das Projekt des „Southern Gas Corridor“, durch das Erdgas aus dem Kaspischen Meer nach Europa transportiert werden soll. Die EU hat dafür eine kleine Investition von 1,9 Millionen Euro bereitgestellt, welche als Signal des Interesses und künftiger, größerer Investitionen gedeutet werden kann. „Die Aktivität beinhaltet eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit und derzeit gibt es intensive Absprachen mit Turkmenistan und Georgien, obwohl noch keine Gespräche mit Aserbaidschan begonnen wurden.“