Nach dem beispiellosen Finanzdebakel bei der ältesten Bank Italiens, der Banca Monte dei Paschi di Siena, gerät nun auch die viertgrößte italienische Bank ins Straucheln. Wie die Bank am Montag mitteilte, rechnet sie für 2012 mit einem Nettoverlust von 330 Millionen Euro. Analysten hatten mit höchstens 46 Millionen Euro gerechnet.
Nach dem MPS-Skandal hatte der italienische Bankenverband betont, dass es sich bei der MPS um einen Einzelfall handle und alle anderen Banken solide seien (hier).
Ursächlich für die herben Verluste sind Rückstellungen für höhere Kreditausfälle und massive Probleme bei der Tochtergesellschaft Agos-Ducato. Gerade mit Blick auf das italienische Bankensystem sind die Ansteckungsgefahren für Frankreich massiv. Die französischen Banken sind noch immer sehr stark in Italien engagiert. So gehört beispielsweise die Agos-Ducato mehrheitlich, zu 61 Prozent, der Crédit Agricole. Letztere gab erst Anfang Februar notwendige Abschreibungen von insgesamt 6,5 Milliarden Euro bekannt (hier). Die zweitgrößte Bank Frankreichs, die Crédit Immobilier de France, braucht sogar 20 Milliarden Euro vom Staat.