Finanzen

USA fordern Informationen zu Ermittlungen gegen Airbus an

Lesezeit: 1 min
15.02.2018 11:33
Die US-Behörden haben Informationen zu den laufenden Ermittlungen gegen Airbus angefordert.
USA fordern Informationen zu Ermittlungen gegen Airbus an

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die laufenden Korruptionsermittlungen bei Airbus haben die US-Behörden auf den Plan gerufen. Die USA hätten Informationen im Zusammenhang mit den Untersuchungen der französischen Finanzpolizei PNF und der britischen Sonderermittlungsbehörde SFO angefordert, räumte der europäische Flugzeugbauer im Geschäftsbericht am Donnerstag ein. Der Fall könnte auch US-Recht verletzen. Bei den Ermittlungen wegen möglichen Betrugs, Bestechung und Vorteilsnahme geht es um den Einsatz von Mittelsmännern beim Verkauf von Verkehrsflugzeugen.

Die österreichische Justiz hatte bereits im vergangenen Jahr Unterlagen zu der Korruptionsaffäre an das US-Justizministerium weitergeleitet. Dabei ging es um – grundsätzlich legale – Gegengeschäfte zu einem milliardenschweren Auftrag der Regierung für das Kampfflugzeug Eurofighter aus dem Jahr 2003.

Airbus ist der größte Konkurrent des US-amerikanischen Flugzeugbauers Boing.

Airbus steckt eine neuerliche Milliardenbelastung für den Militärtransporter A400M gut weg. Nach einer Grundsatz-Einigung mit Deutschland und den sechs weiteren Käufern des Militärflugzeugs auf einen neuen Auslieferungs-Zeitplan schreibt der französisch-deutsche Konzern noch einmal 1,3 Milliarden Euro auf den Airbus A400M ab. Dadurch reduzierten sich aber die finanziellen Risiken für die Zukunft deutlich, sagte Vorstandschef Tom Enders am Donnerstag vor der Bilanzpressekonferenz in Toulouse. Insgesamt hat Airbus damit bereits mehr als acht Milliarden Euro für den A400M zurückgestellt. Enders hatte zwischenzeitlich mit einem Abbruch des Programms gedroht.

Operativ schnitt Airbus 2017 trotzdem dank eines fulminanten Endspurts besser ab als von den meisten Analysten erwartet. Das bereinigte Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) stieg um acht Prozent auf 4,25 Milliarden Euro. „Dank unserer sehr guten operativen Ergebnisse - insbesondere im letzten Quartal - haben wir alle Ziele für 2017 übertroffen“, erklärte Enders. Unter dem Strich stand ein fast verdreifachter Nettogewinn von 2,87 (2016: 0,99) Milliarden Euro, unter anderem wegen des Gewinns aus dem Verkauf der Rüstungselektronik-Sparte von 604 Millionen Euro und Währungseffekten. Die Dividende wird um elf Prozent auf 1,50 (1,35) Euro je Aktie erhöht.

Der Umsatz stagnierte bei 66,8 (66,6) Milliarden Euro, obwohl Airbus mit 718 Verkehrsflugzeugen 50 mehr auslieferte als ein Jahr zuvor und so viele wie nie. Der Auftragseingang erhöhte sich auf 158 (134) Milliarden Euro, in den Orderbüchern stehen nun mehr als 7200 Flugzeuge im Wert von fast einer Billion Euro. Nach dem jüngsten Großauftrag der arabischen Fluglinie Emirates ist auch die Zukunft des Großraumflugzeugs A380 gesichert.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Deutsche müssen über Abschiebungen diskutieren - mit aller Vorsicht
26.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Tourismus-Branche: „In Hotellerie und Gastgewerbe ist noch nichts wieder in Ordnung“
26.04.2024

Die deutsche Tourismus-Branche, also Hotellerie und Gastronomie, firmiert neuerdings unter dem neuen Sammelbegriff „Gastwelt“ - auch um...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bürokratieabbau: Ministerin fordert mehr Widerstandsfähigkeit und Effizienz
26.04.2024

Rheinland-Pfalz ist ein mittelständisch geprägtes Land. Gerade kleinere Betriebe hadern mit zu viel bürokratischem Aufwand.

DWN
Politik
Politik Hybride Bedrohungen: Drohnen-Flüge und psychologische Kriegsführung
26.04.2024

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat eindringlich vor hybriden Bedrohungen in Deutschland gewarnt. Gegen den Einsatz von...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Gallup-Studie: Globale Führungsbewertung 2024 - wie Deutschland unter Großmächten abschneidet
26.04.2024

Die Gallup-Studie 2024 zeigt die Stabilität und Herausforderungen in der globalen Führungsbewertung für Länder wie USA, Deutschland,...

DWN
Politik
Politik Habeck kontert Kritiker: „Energiekrise gemeistert und Strompreise gesenkt“
26.04.2024

Nach Kritik an Atomausstieg: Habeck und Lemke bestätigen, die Energieversorgung sei gesichert und nukleare Sicherheit gewährleistet.

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Wie sich Deutschland im internationalen Rennen positioniert
26.04.2024

Die Deutsche Industrie macht Tempo bei der KI-Entwicklung. Das geht aus einer kürzlich veröffentlichten Analyse des Deutschen Patent- und...

DWN
Immobilien
Immobilien Commerzbank-Studie: Immobilienpreise könnten weiter fallen
26.04.2024

Deutsche Wohnimmobilien verlieren weiter an Wert. Die Commerzbank sieht ein Abwärtspotenzial von 5 bis 10 Prozent, abhängig von...