Politik

USA unterstützen Militär-Aktionen der Türkei und Israels in Syrien

Der Sprecher des Pentagons Rankine-Galloway erklärt, dass die USA Israel und die Türkei in Syrien unterstützen, weil beide Länder in Syrien ihre Grenzen schützen müssten
18.02.2018 01:57
Lesezeit: 2 min

Im Gespräch mit den Deutschen Wirtschafts Nachrichten erklärt Pentagon-Sprecher Adrian Rankine-Galloway, dass die USA Israel und die Türkei in Syrien unterstützen, weil beide Länder in Syrien ihre Grenzen schützen müssten.

Deutsche Wirtschafts Nachrichten: Unterstützt das Pentagon eine israelische Sicherheitszone in Südsyrien?

Adrian Rankine-Galloway: In Syrien konzentriert sich das Pentagon auf militärische Operationen, um ISIS zu besiegen und es gibt keine laufenden Operationen im Südwesten Syriens. Nichtsdestotrotz ist Israel unser engster Sicherheitspartner in der Region und wir unterstützen uneingeschränkt Israels unveräußerliches Recht, sich gegen Bedrohungen seines Territoriums und seiner Bevölkerung zu verteidigen. Wir teilen die Besorgnis vieler Menschen in der gesamten Region, dass die destabilisierenden Aktivitäten des Iran den internationalen Frieden und die internationale Sicherheit bedrohen, und wir streben eine größere internationale Entschlossenheit an, um die bösartigen Aktivitäten des Iran zu bekämpfen.

Deutsche Wirtschafts Nachrichten: Unterstützt das Pentagon eine türkische Sicherheitszone in Nordsyrien?

Adrian Rankine-Galloway: Wir erkennen das Recht der Türkei an, ihre Grenze zu sichern. Wir arbeiten mit unserem NATO-Verbündeten Türkei zusammen, um die Spannungen an der türkisch-syrischen Grenze deeskalieren zu lassen, um sicherzustellen, dass die Operationen zur Bekämpfung von ISIS ohne Unterbrechung fortgesetzt werden. Wir sind sehr besorgt über die Situation in Nordwest-Syrien und fordern alle Parteien auf, Zurückhaltung zu üben, die Spannungen deeskalieren zu lassen und eine Lösung anzustreben. Die bewaffneten kurdischen Gruppen in Afrin sind keine ISIS-Koalitionspartner. Unsere Partnerschaft mit der SDF beschränkt sich auf Operationen gegen ISIS. Mit unseren SDF-Partnern konzentrieren wir uns auf die dauerhafte Niederlage von ISIS.

Deutsche Wirtschafts Nachrichten: Was ist der Plan des Pentagons für Ostsyrien? Wann werden die US-Truppen die Region verlassen?

Adrian Rankine-Galloway: Die US-geführte Koalition unterstützt unsere partnerschaftlichen Kräfte, die Syrischen Demokratischen Kräfte, bei der Durchführung unserer Kampfeinsätze gegen ISIS. Während die Koalition im Irak und in Syrien große Erfolge gegen ISIS erzielt hat, vor allem durch die Befreiung der selbsternannten Hauptstädte Mossul und Raqqa, halten ISIS-Terroristen immer noch Territorien im Südosten Syriens besetzt und können komplexe Angriffe planen und durchführen, die unsere partnerschaftlichen Kräfte und Zivilisten in Syrien bedrohen. Die Koalition und ihre Partner werden den Druck auf ISIS nicht mindern, so dass ISIS militärisch besiegt wird und sich nicht eigenständig neu aufbauen kann.

Während unsere SDF-Partner Gebiete von ISIS befreien, werden die Koalitions-Berater unsere Partner bei ihrer schwierigen Aufgabe unterstützen, damit kriegszerstörte Gebiete stabilisiert und der gefährdeten Bevölkerung Sicherheit geboten können. Wir unterstützen unsere Partner bei ihren Bemühungen, Gemeinschaften aufzubauen, die sich selbst versorgen können.

Diese Bemühungen werden vom US-Außenministerium geleitet, umfassen jedoch Beiträge von der gesamten US-Regierung. Unser Ansatz wird sich an den Bedingungen vor Ort orientieren und nicht an einem vorgegebenen zeitlichen Rahmen.

Deutsche Wirtschafts Nachrichten: Was ist der Plan des Pentagon für die SDF? Welche zukünftige Rolle wird die SDF in Syrien spielen?

Adrian Rankine-Galloway: Die SDF haben sich als die fähigste Kraft erwiesen, ISIS in Syrien zu bekämpfen und zu besiegen. Wir werden die SDF weiterhin bei der Durchführung von Kampfhandlungen gegen ISIS unterstützen, da sie die notwendige innere Sicherheit gewährleisten können, damit Ostsyrien keine Rückkehr von ISIS oder anderer gewaltbereiter extremistischer Organisationen erleben kann.

Parallel zu diesen Operationen unterstützen die USA auch weiterhin den politischen Prozess von Genf gemäß der Resolution 2254 des UN-Sicherheitsrates, der den einzigen Weg zu einer legitimen politischen Beilegung des Konflikts darstellt. Der Syrien-Konflikt wird zu Terrorismus führen, solange er anhält. Im Zusammenhang mit der Unterstützung der Verhandlungen von Genf zur Beendigung des Krieges, unterstützen die USA eine Deeskalation in Bezug auf die restlichen Bürgerkriegs-Schlachtfelder in ganz Syrien.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Insolvenzverwalter: „Enorme Geldverbrennung“ bei Wirecard
11.07.2025

Der Anwalt Jaffé ist seit fünf Jahren mit der Sicherung des übrig gebliebenen Vermögens beschäftigt. Er fand nach eigenen Angaben im...

DWN
Finanzen
Finanzen Kupferpreis explodiert: Was Trumps Zollfantasien auslösen
11.07.2025

Eine 50-Prozent-Zollandrohung von Trump lässt den Kupferpreis durch die Decke schießen – und sorgt für ein historisches Börsenchaos....

DWN
Politik
Politik Putins Imperium zerbröckelt: Aserbaidschan demütigt den Kreml – mit Hilfe der Türkei
10.07.2025

Aserbaidschan widersetzt sich offen Moskau, schließt russische Propagandakanäle und greift zur Verhaftung von Russen – ein Tabubruch in...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Neues Gasfeld vor Zypern könnte Europas Energiestrategie neu ausrichten
10.07.2025

Ein neues Erdgasfeld vor Zypern könnte zum Wendepunkt in Europas Energiepolitik werden.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Baywa Milliardenverlust: Jahreszahlen zeigen das ganze Ausmaß der Krise beim Mischkonzern
10.07.2025

Jetzt ist der Milliardenverlust bei der Baywa amtlich: Das Minus von 1,6 Milliarden Euro ist vor allem auf Abschreibungen bei der...

DWN
Finanzen
Finanzen Trumps Rechnung für die Private-Equity-Branche: 79 Milliarden
10.07.2025

Donald Trumps Zollkurs und globale Kriege setzen der Private-Equity-Branche massiv zu. Was hinter dem dramatischen Kapitalschwund steckt...

DWN
Politik
Politik „Kleiner Lichtblick für die Ukraine“ nach Trumps Kehrtwende
10.07.2025

Der Kurswechsel der USA beim Waffenlieferprogramm für die Ukraine dürfte die Gespräche europäischer Staats- und Regierungschefs in...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Ostdeutsche Betriebsräte fordern Ende von Habecks Energiewende: Industriestandort gefährdet
10.07.2025

Nach dem Verlust von über 100.000 Industriearbeitsplätzen richten ostdeutsche Betriebsräte einen dramatischen Appell an Kanzler Merz....