Einem Bericht der BBC zufolge soll beim syrischen Luftangriff auf Ost-Ghouta am vergangenen Sonntag kein Chlor-Gas benutzt worden sein. Der Sender beruft sich dabei auf “Mediziner”, die in Ost-Ghouta tätig sind.
Mehrere Menschen hatten nach Luftangriffen der Regierung und nach wenigen Stunden, nachdem ein UN-Hilfsgesandter die Enklave verlassen hatte, Atemprobleme. Syrien hatte zunächst Vorwürfe, wonach es sich bei den Luftangriffen um chemischen Attacken gehandelt haben soll, zurückgewiesen. Die Symptome wurden später mit einer Rakete in Verbindung gebracht, die nicht vollständig explodierte, aber ,irritierende Substanzen’ ausstieß”.
Nach Angaben des syrischen Gesundheitsministeriums soll eine Rakete in einem Kellergeschoss eingedrungen sein. Es habe ein leichtes Explosionsgeräusch gegeben. Anschließend seien Substanzen freigesetzt worden, die “Husten, rote Augen und Verstopfung des Nasen- und Rachenraums” ausgelöst hätten.
Die staatliche syrische Nachrichtenagentur SANA meldet, dass am Mittwoch Einheiten der syrischen Armee (SAA) ihre Militäroperation in Ost-Ghouta gegen die Al-Nusra-Front fortgeführt hätten.
Intensive Angriffe seien gegen “Verstecke der Terroristen” in Hosh al-Ashaari und den Farmen von al-Mohamadieh, al-Rihan und Mesraba ausgeführt worden. Die Söldner der Al-Nusra-Front sollen schwere Verluste erlitten haben. Technische Einheiten haben SANA zufolge am Mittwoch damit begonnen, das Dorf Hosh al-Ashaari zu durchkämmen, um Sprengfallen ausfindig zu machen,
Die Kontrolle über eine Reihe von Dörfern und Städten in Ghouta zurückzugewinnen, habe dazu beigetragen, Versorgungswege “zwischen den terroristischen Gruppen zu unterbrechen, da ihre Mitglieder aufgrund des schnellen Vormarsches der Armee-Einheiten kollektiv fliehen”, so SANA.
Allerdings berichtet die Nachrichtenagentur der Freien Syrischen Armee (FSA), RFS Media, dass die syrische Luftwaffe am Mittwochnachmittag in Rif Dimashq/Ost-Ghouta Angriffe mit Streumunition (Clustermunition) ausgeführt habe. Es seien Wohnviertel getroffen worden. Zwei Kämpfer seien gestorben und zahlreiche Zivilisten verletzt worden.
Ebenfalls am Mittwochnachmittag hätte die russische Luftwaffe RFS Media zufolge erneut damit begonnen, Angriffe in der nördlichen Landschaft von Hama auszuführen.
Afrin
Nach Informationen des türkischen Generalstabs wurden im Verlauf der Operation “Olivenzweig” in der syrischen Region Afrin bisher 2.940 Mitglieder der Kurden-Milizen und der Terror-Miliz ISIS entweder gefangen genommen oder getötet.
Der Sprecher des UN-Generalsekretärs, Stephane Dujarric, hatte zuvor auf einer Pressekonferenz gesagt, dass bisher 5.000 Zivilisten aus Afrin evakuiert werden konnten. Aber die “lokalen Behörden” von Afrin würden die Menschen daran hindern, die Stadt zu verlassen. Die Zeitung Hürriyet hatte darüber berichtet, dass die Kurden-Milizen menschliche Schutzschilde einsetzen würden, was den Vorstoß der türkischen Streitkräfte erschwere.
Die Pressestelle der “Syrischen Demokratischen Kräfte” (SDF), die von den Kurden-Milizen dominiert werden, meldete am Mittwochnachmittag in einer Mitteilung, dass am 47. Tag seit Beginn der türkischen Operation 1.588 türkische Soldaten und Mitglieder der FSA getötet wurden. Auf Seiten der Kurden-Milizen seien lediglich 283 Kämpfer getötet worden. Es habe bisher 643 Gefechte gegeben. Allerdings sei der Ausgang von 176 Gefechten noch ungewiss.
Weiterhin seien zwei Helikopter der Klassen Kobra und Sikorsky, eine Drohne und 96 Militärfahrzeuge zerstört worden.