Die starke Nachfrage auf dem deutschen Immobilienmarkt hat einer Studie zufolge auch 2017 die Preise nach oben getrieben. Im bundesweiten Schnitt gab es einen Anstieg von inflationsbereinigt 5,5 Prozent, wie aus dem am Mittwoch veröffentlichten Postbank Wohnatlas hervorgeht. In 242 von 401 Kreisen und Städten war demnach Wohnraum teurer als im Jahr zuvor. Vor allem in den Metropolen ging es kräftig bergauf.
„Teuerste Großstadt - und überhaupt teuerstes Pflaster in Deutschland - ist und bleibt München.“ Durchschnittlich 6.789 Euro mussten Immobilienkäufer pro Quadratmeter Wohnfläche zahlen - und damit 8,6 Prozent mehr als im Jahr 2016. Frankfurt am Main steht weiter auf Platz zwei mit 4.501 Euro, vor Hamburg und Stuttgart.
Berlin verzeichnet den stärksten Anstieg der sieben größten Ballungszentren: Hier kletterten die Quadratmeterpreise um 11,4 Prozent auf 3.676 Euro. Damit liegt die Hauptstadt auf Platz fünf. „Für den Preisauftrieb bei Immobilien sorgt weiter die anhaltende Niedrigzinsphase, die das sogenannte Betongold bei Sparern und Investoren zu einer gefragten Anlage macht“, erklärte Postbank-Managerin Eva Grunwald.
Laut Studie steigen die Preise im Umland von Großstädten ebenfalls deutlich. Es zeige sich, „dass auch außerhalb der klassischen Speckgürtel rund um die Metropolen Trend-Regionen entstehen“. Demnach sind Immobilienkäufer und Pendler offenbar bereit, für geringere Quadratmeterpreise längere Wege in die Großstädte in Kauf zu nehmen. So sei der Landkreis Erding von München aus die nächst gelegene günstigere Alternative mit Preisen noch knapp unter 4.000 Euro.