Deutschland

Ausreise-Prämie für Asylbewerber ohne Wirkung

Die Ausreiseprämie für abgelehnte Asylbewerber von 3.000 Euro zeigt kaum Wirkung.
30.03.2018 17:11
Lesezeit: 1 min

Eine Extra-Prämie von bis zu 3.000 Euro, um abgelehnte Asylbewerber zur freiwilligen Ausreise zu bewegen, hat nach einem Zeitungsbericht nicht die erhoffte Wirkung gezeigt, berichtet AFP. Von Dezember 2017 bis Ende Februar 2018 entschieden sich 4.552 Menschen für eine freiwillige geförderte Ausreise, wie die Neue Osnabrücker Zeitung am Dienstag berichtete. Im Vorjahr seien es im gleichen Zeitraum noch 8.185 gewesen, hieß es unter Berufung auf das Bundesinnenministerium weiter.

Die Zusatzprämie wurde demnach insgesamt 1.565 Menschen bewilligt, davon 761 Einzelpersonen und 235 Familien. Dennoch erhoffe sich das Bundesinnenministerium eine Steigerung der freiwilligen Ausreisen, hieß es weiter. Das Ministerium wolle dazu die Rückkehrberatung noch weiter ausbauen, sagte eine Sprecherin der NOZ.

Für eine Einschätzung der Extra-Prämie sei es noch zu früh. „Grundsätzlich halten wir das Programm, das unterschiedliche Förderungen abhängig vom Verfahrensstadium vorsieht, für ein gutes Instrument, um flexibel und wirkungsvoll Anreize für eine freiwillige Ausreise zu setzen“, erklärte das Bundesinnenministerium.

Die dreimonatige Aktion „Dein Land. Deine Zukunft. Jetzt!“ galt für Asylbewerber aus mehr als 40 Ländern. Familien können dabei bis zu 3.000 Euro zum Beispiel für Miete, Bau- und Renovierungsarbeiten oder die Grundausstattung für Küche oder Bad beantragen. An einzelne Betroffene wurden bis zu 1.000 Euro ausgezahlt.

Zudem zahlt die Bundesregierung im Rahmen des Anfang Februar 2017 gestarteten Programms „StarthilfePlus“ bereits Prämien an freiwillig Ausreisende. Erwachsene erhalten dabei je nach Fall 800 bis 1.200 Euro als Anreiz, Kinder unter zwölf Jahren die Hälfte. Wenn mehr als vier Familienmitglieder gemeinsam Deutschland verlassen, gibt es 500 Euro extra.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Milliardenschwere Steuerentlastungen für Unternehmen: Bundesrat macht Weg frei für Wachstumspaket
11.07.2025

Deutschland steht wirtschaftlich unter Druck. Das Wachstumspaket der Bundesregierung soll neue Investitionen anregen und Unternehmen...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis aktuell im Plus: Zwischen Zollstreit, Zinspolitik und charttechnischer Entscheidung
11.07.2025

Der Goldpreis schwankt – zwischen geopolitischer Unsicherheit, robuster US-Wirtschaft und charttechnischen Signalen. Anleger fragen sich:...

DWN
Politik
Politik Generälin über Krieg mit Russland: Ist Lettland die Schwachstelle der NATO?
11.07.2025

NATO-Generälin Jette Albinus rechnet mit russischem Angriff auf Lettland. Der Einsatz wäre kein Afghanistanszenario – sondern ein Kampf...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX-Kurs unter Druck: Sorgen um US-Zölle dämpfen Rekordlaune
11.07.2025

Nach seinem Rekordhoch gerät der DAX-Kurs zum Wochenausklang unter Druck. Drohende Zölle aus den USA und schwache Unternehmensdaten...

DWN
Politik
Politik Zölle auf Wein? Deutsche Winzer blicken mit Sorge auf mögliche US-Zölle
11.07.2025

Strafzölle in Höhe von 200 Prozent auf Weinimporte aus der EU – mit diesem Szenario hatte US-Präsident Donald Trump noch im April...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Insolvenzen: Deutschlands Pleitewelle hält an – ein Blick auf Ursachen und Folgen
11.07.2025

Die Zahl der Insolvenzen in Deutschland steigt weiter – wenn auch etwas langsamer. Trotzdem deuten aktuelle Daten auf tiefgreifende...

DWN
Politik
Politik Trump kündigt Erklärung zu Russland an – neue Dynamik oder taktisches Manöver?
11.07.2025

Ein Treffen in Malaysia, neue russische Vorschläge und Trumps Ankündigung einer großen Russland-Erklärung: Zeichnet sich eine Wende im...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Kurs aktuell: Wichtigste Kryptowährung setzt Rekordjagd fort – was das für Anleger bedeutet
11.07.2025

Der Bitcoin-Kurs ist auf ein historisches Allzeithoch gestiegen und über die Marke von 118.000 US-Dollar geklettert. Wie geht es weiter...