Finanzen

US-Banken investieren wieder in Kohle und Öl

Nordamerikanische Banken haben ihre Investitionen in fossile Energieprojekte im vergangenen Jahr deutlich ausgebaut. Europäer und Chinesen hingegen fahren diese zurück.
01.04.2018 20:27
Lesezeit: 1 min

Großbanken aus den USA und Kanada haben ihre Investitionen in fossile Energieprojekte im vergangenen Jahr deutlich ausgebaut. Wie die Financial Times in Bezug auf einen Bericht verschiedener Umwelt-Organisationen berichtet, seien die gesamten Investitionen 2017 für Projekte im Bereich Ölsand, der Arktis, Tiefseebohrungen, Erdgas und Kohle um 11 Prozent auf etwa 115 Milliarden Dollar gestiegen.

Royal Bank of Canada, die Toronto Dominion Bank sowie JP Morgan Chase haben sich dem Bericht zufolge mit besonders hohen Investitionen hervorgetan. Der Bericht untersuchte die Aktivitäten von 36 Großbanken aus allen Teilen der Welt.

Projekte, die Rohöl aus Ölsanden herausfiltern, konnten im vergangenen Jahr den höchsten Zuwachs bei den Investitionen verzeichnen und verdoppelten sich beinahe auf etwa 47 Milliarden Dollar.

Bemerkenswert ist, dass amerikanische und kanadische Banken wieder verstärkt in Projekte im Bereich Erdöl, Erdgas und Kohle investierten, während sich ihre Konkurrenten aus Europa, China, Australien und Japan aus diesen Feldern seit einiger Zeit zurückziehen. So haben Großbanken wie die französische BNP Paribas, die niederländische ING Groep, die britische HSBC und die spanische BBVA Projekte aufgelegt, die sie selbst zu mehr Investitionen in regenerativen Energiequellen verpflichten sollen.

„Zu einer Zeit, in der sich einige europäische Banken wie BNP Paribas und ING Geschäftsordnungen auferlegt haben, die sie zu weniger Investitionen bei fossilen Energieträgern verpflichten, stürmen Banken aus Nordamerika wie JP Morgan und TD Bank mit falschen Konzepten zurück“, wird eine Sprecherin der Umwelt-Organisation Rainforest Action Network von der FT zitiert.

Die US-Regierung hatte mehrfach angekündigt, die heimische Förderung von Kohle und anderen fossilen Energieträgern neu zu beleben und trat vergangenes Jahr zudem aus dem sogenannten Pariser Klimaabkommen aus.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deindustrialisierung: Ostdeutsche Betriebsräte fordern Ende von Habecks Energiewende - Industriestandort gefährdet
11.07.2025

Nach dem Verlust von über 100.000 Industriearbeitsplätzen richten ostdeutsche Betriebsräte einen dramatischen Appell an Kanzler Merz....

DWN
Technologie
Technologie Start-up ATMOS Space Cargo setzt neue Maßstäbe: Deutsche Logistik erobert den Weltraum
11.07.2025

Fracht ins Weltall zu bringen, ist eine Herausforderung. Eine noch größere ist es, sie wieder unversehrt zur Erde zurückzubringen....

DWN
Finanzen
Finanzen JP Morgan-CEO Jamie Dimon rechnet mit Europa ab: „Europa verliert“
11.07.2025

Jamie Dimon, CEO von JP Morgan und einer der mächtigsten Akteure der US-Wirtschaft, warnt europäische Politiker: Der Kontinent droht...

DWN
Immobilien
Immobilien Mietpreisbremse bleibt bestehen: Bundesjustizministerin Hubig kündigt Bußgeldregelung an
11.07.2025

Die Mietpreisbremse wird verlängert – doch ist das genug, um Mieter wirklich zu schützen? Während die Politik nachjustiert, plant das...

DWN
Politik
Politik Trump: Wir schicken Waffen, die NATO zahlt
11.07.2025

Erst Stopp, dann Freigabe: Trump entscheidet über Waffen für Kiew – und kündigt neue Schritte gegen Russland an. Bezahlen will er das...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Shitstorm im Joballtag: Hate Speech am Arbeitsplatz explodiert – was Unternehmen jetzt tun müssen
11.07.2025

Hassrede hat den Mittelstand erreicht – von Social Media bis ins Kundengespräch. Wo endet Meinungsfreiheit, wo beginnt...

DWN
Politik
Politik Milliardenschwere Steuerentlastungen für Unternehmen: Bundesrat macht Weg frei für Wachstumspaket
11.07.2025

Deutschland steht wirtschaftlich unter Druck. Das Wachstumspaket der Bundesregierung soll neue Investitionen anregen und Unternehmen...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis aktuell im Plus: Zwischen Zollstreit, Zinspolitik und charttechnischer Entscheidung
11.07.2025

Der Goldpreis schwankt – zwischen geopolitischer Unsicherheit, robuster US-Wirtschaft und charttechnischen Signalen. Anleger fragen sich:...