Nach der Herabstufung der Bonität durch die Ratingagentur Moody’s gerät der Elektroautobauer Tesla unter starken finanziellen Druck. Die Renditen der vom Unternehmen verkauften Anleihen stiegen am Dienstag auf etwa 7 Prozent, die Kurse der Papiere brachen deutlich ein, wie Bloomberg berichtet. Wie der Finanzblog Zerohedge schreibt, sind die Wetten auf sinkende Kurse von Tesla-Anleihen derzeit so hoch wie nie zuvor.
Moody’s begründete seine Entscheidung, die Bonität von B2 auf B3 abzuwerten, mit drohenden Liquiditätsengpässen bei dem Autobauer, weil das Unternehmen seit Monaten enorme Summen an Fremdkapital verbrennt und in Kürze Wandelanleihen fällig werden. Auch die massiven Produktionsengpässe beim für den Massenmarkt konzipierten Model 3 sind für die Entscheidung ausschlaggebend.
In dem Bericht heißt es: „Teslas neue Bonität reflektiert die signifikanten Produktionsengpässe beim Model 3. Dem Unternehmen drohen zudem Liquiditätsprobleme aufgrund seines großen negativen Cashflows und der bevorstehenden Reife von Wandelanleihen im Wert von 230 Millionen Dollar im November 2018 und von 920 Millionen Dollar im März 2019. Tesla produzierte nur 2.425 Model 3s im gesamten vierten Quartal 2017 und will ab Ende März wöchentlich 2.500 Fahrzeuge herstellen. Ende Juni sollen es wöchentlich 5.000 sein. Vergangenes Jahr kündigte Tesla hingegen an, ab Ende 2017 wöchentlich 5.000 Fahrzeuge und ab Ende 2018 sogar wöchentlich 10.000 Fahrzeuge zu produzieren.“
Die steigenden Renditen der Anleihen sind für das Unternehmen besonders riskant. Sie verteuern nämlich den Schuldendienst des hochverschuldeten und defizitär arbeitenden Unternehmens. Tesla konnte seinen Betrieb in den vergangenen Monaten praktisch nur deshalb aufrechterhalten, weil Investoren immer weiter Geld in die Firma investierten.
Die aktuelle Schwäche des Aktienkurses ist deshalb problematisch, weil potentielle Geldgeber in Zukunft vorsichtiger werden könnten.