Das französische Mineralöl-Unternehmen Total will ab 2020 eine ganze Reihe von Tätigkeiten auf seinen Förderanlagen von Robotern ausführen lassen. Das meldet der Maritime Executive. Gegenwärtig finden entsprechende Tests auf einer Nordsee-Bohrinsel vor der Küste Schottlands sowie einer Gasförderanlage auf den Shetlandinseln statt. Die „Argonauten“ genannten Roboter können ohne jede menschliche Unterstützung unter anderem Skalen ablesen, Messinstrumente und Ventile einstellen sowie Temperaturen und Gaskonzentrationen messen. Auch den Weg zwischen ihren einzelnen Arbeitsstationen finden die Roboter selbständig – sie sind in der Lage, Treppen zu steigen, Hindernissen auszuweichen und sich durch schmale Gänge zu manövrieren. Ihre Aufgaben bekommen sie von den Arbeitern zugewiesen, Roboter-Experten bedarf es nicht.
Entwickelt wurden die Roboter von der TU Darmstadt und dem österreichischen Unternehmen Taurob. Die Wiener bauen Roboter für den Einsatz unter schwierigen Bedingungen. Die Erprobungsphase soll sich über einen Zeitraum von 18 Monaten erstrecken. Insgesamt sollen nacheinander drei jeweils verbesserte Versionen des „Argonauten“ entwickelt werden. Die beiden ersten Versionen sind Test-Modelle, die dritte soll tatsächlich zum Einsatz kommen.
Laut eines Total-Sprechers soll der Einsatz der Roboter Kosten sparen, die Produktivität erhöhen und die Zahl der Arbeitsunfälle senken. Die Roboter hätten das Potential, die Arbeit auf und die Konstruktion von Förderanlagen grundlegend zu verändern.
Total ist der viertgrößte privatwirtschaftlich betriebene Mineralöl-Konzern der Welt. Das Unternehmen beschäftigt knapp 100.000 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2016 einen Umsatz von über 115 Milliarden Euro.