Finanzen

Europas Industrie erhält zu Jahresbeginn deutlichen Dämpfer

Die Industrieproduktion der Euroländer und Großbritanniens ist im Februar überraschend zurückgegangen.
12.04.2018 11:29
Lesezeit: 1 min

Die Industrie in der Euro-Zone hat ihre Produktion im Februar überraschend gedrosselt. Die Unternehmen stellten 0,8 Prozent weniger her als im Vormonat, wie das Statistikamt Eurostat am Donnerstag mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten mit einem Plus von 0,1 Prozent gerechnet. Bei Maschinen, Anlagen und anderen Investitionsgütern, die als Gradmesser für die Konjunktur gelten, gab es einen starken Rückgang von 3,6 Prozent. Die Energieversorger steigerten ihre Leistung hingegen um 6,8 Prozent.

Die insgesamt enttäuschend ausgefallenen Zahlen zur Industrieproduktion reihen sich in eine Serie von schwächeren Konjunkturdaten ein. So haben sich nach einem schwachen Jahresstart die Geschäfte der Einzelhändler in der Euro-Zone im Februar nur geringfügig erholt. Die Wirtschaft im europäischen Währungsraum hat zudem im März weiter an Schwung verloren, wie aus einer Umfrage des Institut IHS Markit hervorgeht.

Auch die britische Industrie hatte ihre Produktion im Februar erstmals seit knapp einem Jahr gedrosselt. Sie fiel um 0,2 Prozent im Vergleich zum Vormonat, wie das nationale Statistikamt ONS am Mittwoch mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten mit einem Wachstum von 0,2 Prozent gerechnet. Die Gesamtproduktion - zu der neben der Industrie beispielsweise auch die Energieversorger beitragen - legte dagegen um 0,1 Prozent zu. Sie ist für 14 Prozent des britischen Bruttoinlandsproduktes verantwortlich.

Großbritanniens Wirtschaft hat voriges Jahr tendenziell an Schwung verloren. Grund dafür ist nicht zuletzt, dass das Brexit-Votum vom Sommer 2016 für eine höhere Inflation sorgt und damit die Kaufkraft der Briten dämpft. Zudem investieren viele Unternehmen weniger, auch wegen der Unsicherheit über die Handelsbeziehungen nach dem geplanten EU-Austritt.

***

Für PR, Gefälligkeitsartikel oder politische Hofberichterstattung stehen die DWN nicht zur Verfügung. Bitte unterstützen Sie die Unabhängigkeit der DWN mit einem Abonnement:

Hier können Sie sich für einen kostenlosen Gratismonat registrieren. Wenn dieser abgelaufen ist, werden Sie von uns benachrichtigt und können dann das Abo auswählen, dass am besten Ihren Bedürfnissen entspricht. Einen Überblick über die verfügbaren Abonnements bekommen Sie hier.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Technologie
Technologie Bioprinting: Wie 3D-gedruckte Gewebe die Medizin revolutionieren
31.07.2025

Gewebe aus dem Drucker klingen wie Science-Fiction – und sind teils schon Realität. Forscherinnen und Forscher arbeiten weltweit an...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Ticketsteuer Luftverkehr: Bundesregierung verzichtet auf Senkung 2026
31.07.2025

Die Bundesregierung hält an der hohen Ticketsteuer im Luftverkehr fest – trotz wachsender Kritik aus der Branche. Eine kurzfristige...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Waffen auf Kosten der Wirtschaft: Russland vor dem ökonomischen Kollaps
31.07.2025

Russland steuert auf einen wirtschaftlichen Kipppunkt zu: Während Militärausgaben Rekordhöhen erreichen, kollabieren zivile Sektoren,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Führungswechsel bei Novo Nordisk: Hoffnungsträger unter Druck
30.07.2025

Novo Nordisk stellt die Spitze neu auf – mit Mike Doustdar übernimmt ein Mann mit Konzernkenntnis, aber vor allem mit enormer...

DWN
Technologie
Technologie Solaranlage auf dem Dach: Warum viele Betreiber kein Geld sehen
30.07.2025

Strom erzeugen und dafür kassieren – das ist die Idee hinter privaten Solaranlagen. Doch wer heute in Deutschland einspeist, muss...

DWN
Politik
Politik Waren die EU-Zusagen von Ursula von der Leyen an Trump leere Versprechen?
30.07.2025

Die EU hat den USA unter Trump Investitionen und Energieimporte in Billionenhöhe versprochen. Doch in Brüssel wächst der Zweifel: Die...

DWN
Panorama
Panorama Deutsche Bahn, Solarstrom, KI: Was sich im August ändert
30.07.2025

Der August bringt spürbare Veränderungen – auf der Schiene, beim Strompreis, im Umgang mit KI. Für Millionen Menschen heißt das: neue...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Regenwetter drückt Umsätze – wie Gastronomen jetzt reagieren sollten
30.07.2025

Der Sommer 2025 hat vielen Gastronomen einen Strich durch die Rechnung gemacht: Statt voller Biergärten und spontaner Hotelbuchungen gab...