Finanzen

USA erheben Strafzölle auf europäischen Stahl und Aluminium

Lesezeit: 1 min
31.05.2018 16:12
Die US-Regierung erhebt ab Freitag neue Einfuhrzölle auf europäischen Stahl und Aluminium.
USA erheben Strafzölle auf europäischen Stahl und Aluminium

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Die USA und die Europäische Union steuern auf einen Handelskrieg zu. US-Handelsminister Wilbur Ross kündigte am Donnerstag an, ab Freitag - Mitternacht in den USA, 6.00 Uhr deutscher Zeit - würden die neuen Zölle auf Stahl- und Aluminium-Lieferungen auch für die EU gelten. Die Europäische Union war bislang davon ausgenommen.

Ross ergänzte, auch für Kanada und Mexiko würden die Zölle ab Freitag gelten. „Wir freuen uns weitere Verhandlungen.“

„Das ist ein schlechter Tag für den Welthandel“, sagt EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker laut Reuters. Die EU werde in den kommenden Stunden umgehend Gegenmaßnahmen einführen. Die Zölle seien völlig inakzeptabel.

Großbritannien äußert sich in einer ersten Reaktion „sehr enttäuscht“ über die Entscheidung der USA. Ein Regierungssprecher sagt, das Vereinigte Königreich und die EU seien enge Verbündete der USA und sollten von den Schutzzöllen dauerhaft ausgenommen werden. Großbritannien werde weiter eng mit der EU und den USA daran arbeiten, dies zu erreichen.

Die deutsche Wirtschaft reagiert entsetzt auf die höheren Importzölle der USA für Stahl und Aluminium aus der EU. „Mit der Einführung von Strafzöllen selbst gegen engste Verbündete brechen die USA internationales Recht“, sagte der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Eric Schweitzer, am Donnerstag der Nachrichtenagentur Reuters. „Verlieren werden alle: US-Verbraucher, europäische Unternehmen sowie der Produktionsstandort USA.“

Jetzt gelte es, den Schaden in Grenzen zu halten und europäische Geschlossenheit zu zeigen. „Im Zweifel sind Gegenmaßnahmen nötig, um die EU-Position zu stärken“, sagte Schweitzer. „Sonst besteht die Gefahr, dass Zugeständnisse unsererseits zu immer neuen Zumutungen aus den USA führen - zum Schaden unserer Wirtschaft. So wichtig es ist, im Gespräch mit den USA zu bleiben, als Partner verhandelt man nicht im Boxring.“ Mindestens jeder vierte Arbeitsplatz in Deutschland hänge am Export. Für offene Märkte und international faire Wettbewerbsbedingungen einzustehen, sei deshalb oberstes Gebot – „notfalls auch mit härteren Bandagen.“

US-Handelsminister Wilbur Ross sagt dem Sender CNBC, Gegenmaßnahmen der EU oder von anderen hätten wahrscheinlich keine großen Auswirkungen auf die US-Wirtschaft.

Trump hatte die neuen Zölle am 23. März angeordnet, die EU aber zunächst ausgenommen. Der US-Präsident begründete die Maßnahmen mit dem Schutz der nationalen Sicherheit. Auf Stahlexporte in die USA werden dann 25 Prozent fällig, für Aluminiumlieferungen zehn Prozent.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Ratgeber
Ratgeber Die neuen, elektrifizierten Honda-Modelle

Komfort, Leistung und elektrische Antriebe – das gibt es alles mit den brandneuen Honda-Modellen als E-Auto, Plug-in-Hybrid und...

DWN
Politik
Politik Neuer Pisa-Schock: Deutschland wird nach unten durchgereicht - Leistungen so schlecht wie nie zuvor
05.12.2023

Die neuesten Ergebnisse der Pisa-Bildungsstudie zeigen: aus dem einstigen Land der Dichter und Denker ist ein ernster Problemfall geworden.

DWN
Politik
Politik Bundesumweltamt will Auto-Fahrer für Haushaltskrise zahlen lassen
05.12.2023

Die Ampel kann ihre Haushaltskrise sofort beheben, wenn sie verschiedene Subventionen für den Automobilsektor abschafft, sagt...

DWN
Politik
Politik Reifenhersteller Michelin schließt deutsche Werke
05.12.2023

Nachdem bereits der Konkurrent Goodyear Werksschließungen angekündigt hatte, folgt jetzt Michelin. In Deutschlands Autobranche schlägt...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis steigt auf Rekordhoch, Kurssprung für Bitcoin
04.12.2023

Der Goldpreis in Dollar stieg am Montag so hoch wie niemals zuvor. Und auch Bitcoin hat seine Rally mit einem massiven Sprung fortgesetzt....

DWN
Immobilien
Immobilien Strandimmobilien: Eine attraktive Investmentchance?
05.12.2023

Wenn der Sommer wieder in Sicht ist, könnte der Kauf eine Strandimmobilie als Investment verlockend sein. Doch Interessenten müssen gut...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutsche Wirtschaft erwartet Schlimmes
04.12.2023

Die deutsche Wirtschaft rechnet laut IW-Umfrage auch im kommenden Jahr nicht mit einem Aufschwung. IW-Konjunkturchef Michael Grömling...

DWN
Ratgeber
Ratgeber Arbeitsverträge: Rechtssicherheit und Mitarbeiterbindung im Fokus
05.12.2023

In diesem Artikel erklären wir die unterschiedlichen Arten von Arbeitsverträgen, was enthalten sein muss und was Unternehmen beim...

DWN
Politik
Politik ZEW-Präsident: Haushaltskrise ist Einschnitt für Konjunktur
04.12.2023

"Der deutschen Wirtschaft geht es nicht gut", sagt ZEW-Präsident Achim Wambach. Und die aktuelle Haushaltskrise sei nun "sozusagen noch...