Finanzen

US-Justiz nimmt Rohstoff-Händler Glencore ins Visier

Lesezeit: 1 min
09.07.2018 01:53
Das US-Justizministerium verlangt vom weltgrößten Rohstoffhändler Glencore Einsicht in Dokumente.

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Beim Rohstoffkonzern Glencore reißen die Negativnachrichten um das Engagement in der Demokratischen Republik Kongo und anderen Ländern Afrikas und Südamerikas nicht ab. Das Justizministerium der Vereinigten Staaten verlangt von der US-Tochter des Bergbaukonzerns die Vorlage von Dokumenten und anderen Unterlagen, wie Glencore am Dienstag mitteilte. Die US-Justiz will wissen, ob Anti-Korruptions- und Geldwäschegesetze eingehalten wurden.

Dem Rohstoffhändler zufolge beziehen sich die angeforderten Dokumente auf Geschäfte der Gruppe in Nigeria, der Demokratischen Republik Kongo und Venezuela von 2007 bis in die Gegenwart. Glencore werde zu gegebener Zeit weitere Informationen zur Verfügung stellen, schreibt der Konzern weiter.

Bereits in den vergangenen Monaten hatte zunächst ein Rechtsstreit in der Demokratischen Republik Kongo den Aktienkurs belastet. Im Mai hatten Medienberichte um die Eröffnung einer offiziellen Untersuchung der britischen Anti-Korruptionsbehörde Serious Fraud Office (SFO) den Kurs ebenfalls kurzfristig einbrechen lassen.

Vor allem Nichtregierungsorganisationen (NGOs) und Medien hatten das Geschäftsgebaren von Glencore im Kongo in den vergangenen Jahren immer wieder kritisiert. Der Konzern hatte dort beim Abschluss der Bergbaulizenzen für Kupfer- und Kobalt-Minen offenbar mit dem israelischen Geschäftsmann Dan Gertler zusammengearbeitet und Berichten zufolge dessen Kontakte zur politischen Führung des Landes genutzt. Kredite von Glencore an Gertler waren mit der Veröffentlichung der „Paradise Papers“ in den Fokus geraten.

Gertler steht seit Dezember 2017 aufgrund von Korruptionsvorwürfen auf der Sanktionsliste der USA. Daraufhin hatte das Unternehmen die Zahlung von Lizenzen an ihn und seine Firmen eingestellt. Dies führte zu einer Klage in der Demokratischen Republik Kongo mit Forderungen in Höhe von bis zu 3 Milliarden US-Dollar sowie der Drohung der Liquidierung von Glencore-Töchtern in dem afrikanischen Land. Der Streit wurde beigelegt, nachdem sich Glencore bereit erklärte, die Zahlung von Lizenzgebühren in Euro und unter Umgehung von US-Institutionen wieder aufzunehmen.


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