Die Bank für internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) warnt vor der Rückkehr einer starken Inflation. Die Kräfte, welche die globalen Zinssätze in den vergangenen 10 Jahren auf historische Tiefstände getrieben haben, könnten laut Berechnungen der weltweit führenden Zentralbanker zu einem sprunghaften Anstieg von Inflation und Zinsen führen und das Wachstum der Weltwirtschaft zum Stillstand bringen.
Ein von der BIZ veröffentlichtes Arbeitspapier stellte fest, dass die Ära der niedrigen Zinsen die Gesundheit von Banken, Versicherungsunternehmen und privaten Pensionsfonds beeinträchtigt habe. Der BIZ-Ausschuss für das globale Finanzsystem - unter dem Vorsitz des Gouverneurs der Reserve Bank of Australia, Philip Lowe – kommt zu dem Schluss, dass die kurzfristigen Zinsen überraschend schnell um 3 Prozentpunkte steigen könnten.
Längerfristige 10-Jahres-AnleiheRenditen würden ab etwa 2022 deutlich um 3,5 Prozentpunkte jährlich steigen. Die Modellrechnung ergab zudem, dass das Wachstum der globalen Wirtschaftsleistung bis Mitte der 2020er Jahre von derzeit etwa 3 Prozent auf 0,5 Prozent fallen könnte.
Die Inflation könnte auf 4 Prozent steigen. Die in Basel stationierte BIZ wird allgemein als „Zentralbanken-Zentralbank“ bezeichnet. Sie besteht aus den 60 größten Zentralbanken der Welt und hat eine herausragende Rolle bei der Überwachung der globalen Bankenregulierung.